Yves Pillichody ist kein Mann der grossen Worte oder jemand, der sich in den Vordergrund drängt. Um seine Operation machte er wenig Aufhebens, und seit Saisonbeginn ist er wie selbstverständlich bei fast jedem Spiel seiner NLA-Mannschaft von Floorball Köniz in der Halle anzutreffen, wo er hinter der Bande sein Team unterstützt. Ruhig und konsequent arbeitet er an seinem Comeback. Dabei kann er von den Erfahrungen der Gebrüder Wälti profitieren. Dario und Nino Wälti mussten sich vor zwei Jahren derselben Operation unterziehen, wie Pillichody. Nino Wälti spielt unterdessen wieder auf höchstem Niveau Unihockey, Dario musste aufgrund anderer gesundheitlicher Probleme den Stock an den Nagel hängen. Die Heilung verlaufe gut, erklärt Pillichody. «Ich habe vor und nach dem Eingriff viel mit den Wältis gesprochen. Von ihren Erfahrungen und Inputs konnte ich enorm profitieren und ich wusste genau, was auf mich zukommt», so der Stürmer weiter.
Arbeiten am Comeback
Am liebsten würde Yves Pillichody bereits heute wieder mit seiner Mannschaft bei den Spielen einlaufen. So weit ist es aber noch nicht und wann dies der Fall sein wird, ist noch offen. «Das bestimme leider nicht ich, sondern die Physiotherapeuten», erklärt er. Immerhin kann er neben dem Aufbautraining seit kurzer Zeit wieder mit Stock und Ball trainieren, wenn auch nicht mit der ersten Mannschaft, sondern mit den U21-Junioren. «In der U21 wird mehr ausbildend trainiert, in der NLA sind die Trainings näher bei einem Match und das liegt momentan leider noch nicht drin», begründet der Stürmer. So übt sich Pillichody in Geduld und arbeitet beharrlich daran, die Grundlagen zum nächsten Schritt zu schaffen – um wieder mit der 1. Mannschaft wenigstens trainieren zu können. Bis zu seiner Rückkehr auf das Spielfeld nimmt er in seinem Team andere Aufgaben wahr. Er ist bei den Trainings und den Spielen bei seinen Kollegen und unterstützt sie, so gut er kann.
Yves Pillichody legt grössten Wert darauf, Präsenz zu zeigen, um bei seinen Mitspielern nicht in Vergessenheit zu geraten und sie wissen zu lassen, dass er noch da ist, wie er sagt. Statt während seiner Rekonvaleszenz bei den Spielen gemütlich auf der Tribüne zu sitzen, ist er Teil des Betreuerstabes, gibt während der Matches Tipps und muntert die Spieler auf. «Mir ist wichtig, den Anschluss zu halten, auch wenn ich wegen meiner Abwesenheiten nicht alles mitbekomme. Es herrscht ein cooler Umgang zwischen dem Team und mir», meint er.
Vorbildliche Einstellung
Die Präsenz und der Einsatz würden vom Team viel stärker geschätzt, als Pillichody wohl vermutet. Team-Captain Kaspar Schmocker ist des Lobes voll. Es sei unglaublich, wie stark der Stürmer sich dem Team gegenüber verpflichte und welche Präsenz er zeige. Das sei sehr wichtig für die Mannschaft und werde enorm geschätzt. «Yves ist ein toller Motivator, ein sehr guter Unihockeyspieler und einfach ein Super-Typ, daher ist sein Ausfall schwer zu verkraften. Trotzdem bringt er mit seiner Präsenz an der Bande eine enorme Energie ins Team – und erhält sie auch zurück, was bei seinem hoffentlich baldigen Comeback hilft. So ist es aktuell eine Win-win-Situation», erklärt Schmocker. Das werde einer der nahtlosesten Übergänge eines Spielers von einer langen Verletzung zurück ins Team werden, da Pillichody schon jetzt mental voll bei der Mannschaft sei, meint der Captain weiter.
Ins gleiche Horn stösst auch Cheftrainer René Berliat. Der Coach lobt die vorbildliche Einstellung des Langzeitverletzten: «Yves ist sich nicht zu schade, alles, um was er gebeten wird, zu tun und er hilft, wo er kann.» Es sei vorbildlich, wie Pillichody sich neben dem Aufbautraining in die Mannschaft einbringe, der Spieler sei ein tolles Beispiel für alle, schwärmt Berliat geradezu. Ein Vorbild, das hoffentlich bald wieder mit seiner Mannschaft auf Torejagd gehen kann.


