«Wir können und wollen mit der abgelaufenen Saison nicht zufrieden sein und hatten höhere Ziele», bilanziert Heinz Zaugg, Sportchef von Floorball Köniz, die Saison 2016/2017. Trotz Steigerungslauf in den Playoff-Viertelfinals bedeuteten genau diese die Endsta-
tion für die erste Mannschaft. Die Enttäuschung war den Spielern nach dem letzten Spiel deutlich ins Gesicht geschrieben. Man hatte sich mehr vorgenommen –
gerade nach der überragenden vorherigen Saison und dem Gewinn des Supercups im September.
Angeschlagenes Selbstvertrauen
Zum Saisonstart habe der nötige Fokus gefehlt, erklärt Cheftrainer René Berliat. «Das müssen wir auf unsere Kappe nehmen. Zudem haben wir durch Rücktritte und Transfers vier Stammspieler verloren und diese durch eigenen Nachwuchs und den einzigen Transfer von Torhüter Patrick Eder ersetzt.» Als dann noch der Ausfall von Christian Kjellman, der wegen seiner Herzprobleme keine Minute eingesetzt werden konnte, hinzukam, war dies der Punkt, den das Team nicht mehr verkraften konnte.
«Kjellman hat uns extrem gefehlt», erklärt Heinz Zaugg. «Von Anfang an hatten wir zudem andere, teils langwierige Verletzungen, die in der schwierigen Situation auch nicht halfen.» Man sei in eine Negativspirale geraten, welcher sich die Mannschaft in der Vergangenheit noch nie ausgesetzt sah, so der Sportchef weiter.
Schossen die Könizer in der vorherigen Saison Tore mit Leichtigkeit, hatten sie damit nun Mühe. «Vieles hängt mit dem Selbstvertrauen zusammen, das nach dem schlechten Saisonstart angeschlagen war. Darunter litten die Entschlossenheit und Überzeugung, die für einen erfolgreichen Torabschluss unentbehrlich sind», erklärt René Berliat.
Berliat bleibt
Im Fussball oder Eishockey rollen die Trainerköpfe, wenn es mit dem Team nicht nach Wunsch läuft. Floorball Köniz hat noch vor Saisonschluss die Vertragsverlängerung mit dem Headcoach René Berliat kommuniziert. Zurecht, wie Heinz Zaugg selbstkritisch meint: «Ich hätte eher mich selbst entlassen müssen, für die Zusammensetzung des Teams bin ich sicherlich mindestens ebenso verantwortlich wie der Headcoach. Die Leistungen des Teams waren ja auch nicht so schlecht, als dass man sich ernsthaft hätte Sorgen machen müssen. Die Umstände waren entscheidend.» Es habe nicht viel gefehlt und Floorball Köniz wäre in die Halbfinals eingezogen. Das Team habe sich auf die Playoffs hin gesteigert und dort über weite Strecken gut gespielt. «Ich finde sogar, wir hatten auch ein wenig Pech gegen GC, damit können wir uns aber nichts kaufen. Ich bin aber nach wie vor überzeugt davon, dass Berliat der richtige Trainer für unser NLA-Team ist, deswegen haben wir auch den Vertrag verlängert», erklärt Zaugg. Die Leistungssteigerung seines Teams in den Playoffs sieht auch René Berliat. Man habe auf die richtigen Werkzeuge gesetzt, sie aber zu wenig gewinnbringend einsetzen können, ist der Headcoach überzeugt. Die erste Mannschaft von Floorball Köniz hat nun Zeit, die positiven und negativen Punkte der vergangenen Saison zu analysieren und sich gewohnt seriös auf die Spielzeit 2017/2018 vorzubereiten.
Vereinsphilosophie bleibt
Mit Christian Ledergerber, Nino Wälti, Reto Baumann und Jens Frejd beenden vier Stammspieler ihre Unihockey-Karriere. Sven Körner wechselt zum UHC Thun und Christian Kjellman kehrt nach Schweden zurück. Gewichtige Abgänge, die z.T. durch eigene Junioren ersetzt werden, so wie es bei Floorball Köniz seit Jahren erfolgreich praktiziert wird. «Da bin ich überzeugt, dass diese nach einer Eingewöhnungsphase rasch das bringen werden, was wir von ihnen erwarten dürfen. Ansonsten gilt es abzuwarten, ob es gelingt, auf dem Transfermarkt unsere Wunschkandidaten zu engagieren», meint Berliat. Es steht ausser Frage, dass er ein Auge darauf haben wird, dem Kader jene Breite zu verschaffen, die ihm die vergangene Saison etwas gefehlt hatte. Obwohl das Team noch nicht vollständig ist, widmet sich der Trainer bereits den Vorbereitungen auf die kommende Saison. Am 1. Mai fällt der Startschuss zu den Saisonvorbereitungen – das Training wird gestartet. In der ersten Phase werden die Grundlagen im athletischen Bereich gelegt. «Je näher der Saisonstart rückt, desto mehr gilt das Augenmerk dann den spielerischen und taktischen Bereichen. Ein erster Anhaltspunkt in der Vorbereitung wird Mitte August das Turnier Czech-Open in Prag sein. Darauf aufbauend werden dann die Schwerpunkte bis zum Saison-
start gelegt», so Berliat.
Bis der Headcoach mit seinem Staff die Mannschaft zum ersten Training zusammenruft, haben die Spieler Zeit, Kraft für die kommende Saison zu tanken.


