Es gab bei Floorball Köniz viel zu feiern: die U16 und die U18 holten sich den Schweizer-Meister-Titel, die U21 wurde Vizemeister und die U14 Regionalmeister West. Die NLA-Mannschaft verpasste den Finaleinzug erst im siebten und entscheidenden Spiel gegen Alligator Malans. Die einzige leise Enttäuschung nach der grossartigen ersten Saisonhälfte der ersten Mannschaft. Kein Wunder, ist NLA-Cheftrainer und Nachwuchschef René Ber-
liat mit seinen Jungs alles in allem zufrieden, hat aber bereits jene Punkte analysiert, die es in der nächsten Saison zu verbessern gilt.
Erfolgreicher Nachwuchs
Die konsequente Nachwuchsarbeit hat in der vergangenen Saison Früchte getragen. Sämtliche Teams haben sich für den Playoff-Final qualifiziert. Eine Tatsache, die bei anderen Vereinen mit NLA-Teams nicht der Fall ist. René Berliat führt dies auf einige Schwerpunkte zurück, die der Verein seit Jahren umsetzt: «Ein gut durchdachtes Konzept, das wir seit Jahren konsequent verfolgen aber auch immer wieder hinterfragen und verbessern. Dann gute und sehr engagierte Trainer, die zum Teil seit zehn und mehr Jahren dabei sind und damit für grosse und wichtige Kontinuität sorgen. Dann, dass wir zudem bereit sind, untereinander wirklich zusammenzuarbeiten und uns als Team und Verein verstehen. Zudem sicher auch, dass der ganze Verein hinter diesem grossen Junioren-
engagement steht, weil ohne dies alles Spitzenunihockey in Köniz nicht möglich wäre.» Nicht zu vergessen sind die Jugendlichen, die bereit sind, leistungsorientiert zu trainieren und dem Sport eine hohe Priorität einzuräumen.
«Ein weiterer Erfolgsfaktor dürfte sein, dass man nicht nur von guter Juniorenförderung spricht, sondern die genannten Punkte auch umsetzt», erklärt Berliat den Unterschied zu anderen Schweizer Spitzenvereinen, die im Nachwuchsbereich seltener auf Spitzenplätzen zu finden sind.
Auf und Ab bei der NLA
Die erste Mannschaft hat eine etwas turbulente Saison hinter sich. Mit einem gut aufgestellten Kader ist das Team erfolgreich gestartet und hat in der ersten Hälfte der Qualifikationsrunde den 1. Tabellenrang erobert. Dann kam der Leistungseinbruch und als Folge davon der Wechsel des Cheftrainers. Tomas Trnavsky musste den Hut nehmen – der Nachwuchschef René Berliat und der ehemalige NLA-Spieler Samuel Dunkel übernahmen. Langsam kehrte das Team zum Erfolg zurück, konnte sich im Play-off-Viertelfinal gegen Chur Unihockey durchsetzen und zog damit in den Halbfinal gegen Alligator Malans ein. René Berliat zieht Bilanz: «In Anbetracht dessen, wie sich zu diesem Zeitpunkt die Situation präsentierte, hat sich vieles bis Saisonende stark verbessert. Als Qualifikationsfünfter trafen wir in den Play-off-Viertelfinals auf das viertplatzierte Chur, welches nach neun Siegen in Serie in einem absoluten Hoch war. Wir fanden da einen Weg, erstens diese Positivspirale des Gegners zu durchbrechen und damit zweitens, selber wieder in die Erfolgspur zurückzufinden. Das war ein Kraftakt, der alles andere als eine Selbstverständlichkeit war.»
Harter Fight
Die Halbfinalserie erwies sich als harter Fight – erst die Finalissima entschied die Serie, leider zu Gunsten der Bündner. «Gegen den Qualifikationszweiten Malans lag es dann nur an ein paar Details, dass wir diese Serie erst im siebten Spiel verloren. Wir absolvierten innerhalb von sechs Wochen 13 Play-off-Spiele mit nicht weniger als sieben Reisen ins Bündnerland, das war ein Stahlbad», so Berliat.
Neue Halle und «s’Beste Zwöi»
Nicht fehlen darf in diesem Saisonrückblick der Umzug in die Sporthallen Weissenstein – ein Meilenstein für Floorball Köniz. Der Verein und die Teams fühlen sich in ihrem neuen Zuhause wohl – dasselbe gilt auch für die Zuschauer. Die Zahl derjenigen, die die Spiele der ersten Mannschaft live vor Ort mitverfolgen, hat markant zugenommen, und während der Play-off-Halbfinalspiele waren immer über 1000 Zuschauer in der Halle. «Es hat sich rumgesprochen, dass die NLA-Heimspiele von Floorball Köniz in einer guten Atmosphäre stattfinden und oftmals packende Spiele und grosses Spektakel geboten werden», sagt René Berliat. Das oft kritisierte «Turnhallen-Feeling» ist verschwunden, die Matches wurden zu Events.
Ganz zum Schluss noch ein Blick auf den Breitensport. Ende April gewannen die Herren II von Floorball Köniz die inoffizielle Schweizer Meisterschaft der zweiten Mannschaften. Nicht ganz überraschend, spielen doch einige ehemalige NLA-Cracks in diesem Team. Dieser Titel rundet die erfolgreiche Könizer Unihockey-Saison ab.


