Wer einen Gemüsegarten, ein Kräuterbeet oder einen Blumentopf sein eigen nennt, weiss, dass für das Gedeihen von Pflanzen Wasser allein nicht genügt. Eine mit wertvollen Nährstoffen angereicherte Komposterde ist Garantin dafür, dass das kostbare Grün blüht und Früchte trägt. Seit 30 Jahren bietet die Kompostgruppe Blinzern den Bewohnerinnen und Bewohnern des Blinzernquartiers die Möglichkeit, Grünabfälle zu kompostieren. Die 22 ehrenamtlichen Mitglieder der Gruppe betreuen mit den Standorten Jennershausweg und Stapfenstrasse insgesamt zwei Kompostplätze. Mit ihrem Engagement setzen sie ein wichtiges Zeichen für eine nachhaltige, ökologische Abfallbewirtschaftung.
Die beiden Areale werden von der Gemeinde Köniz zur Verfügung gestellt. «Mit dem Kompostieren von Grüngut schliessen wir lokale Kreisläufe und reduzieren die Abfallmenge, und das ist der Gemeinde ein grosses Anliegen. Wir unterstützen deshalb das Engagement von Kompostgruppen wie dieser in Blinzern mit Rat und Tat», sagt Hansueli Pestalozzi, Direktionsvorsteher Umwelt und Betriebe der Gemeinde Köniz.
«Es ist toll zu wissen, dass wir mit unserer Arbeit einen biologischen Kreislauf schliessen», erklärt Rolf Kopp, Leiter der Kompostgruppe Blinzern. Und: «Mit den Rüstabfällen von Gemüse und Salat, mit Frucht- und Eierschalen, Kaffeesatz und Blumen können wir eine hochwertige Komposterde herstellen, die lokal Verwendung findet.» Einmal pro Jahr können die Anwohnerinnen und Anwohner gegen ein symbolisches Entgelt direkt bei der Kompostgruppe Garten- und Blumenerde beziehen – eine Mischung aus gesiebtem Kompost und Humuserde. Was übrig bleibt, kommt der Landwirtschaft des «Blinzernplateaus» zugute.
«Leider kommt es immer wieder vor, dass Dinge im Kompost landen, die da nicht hingehören», erzählt Rolf Kopp. «Plastik zum Beispiel oder Schnüre von Blumensträussen. Ausserdem finden wir darin immer wieder gekochte und gebackene Essensreste wie Teigwaren, Brot, Fleisch und Fisch. Das darf nicht sein.» Deshalb will die Kompostgruppe am kommenden 7. April im Rahmen ihres Jubiläumsfests die Öffentlichkeit für dieses Thema sensibilisieren. «Es geht zum einen um die korrekte Kompostierung. Andererseits wollen wir auf unsere ehrenamtliche Tätigkeit aufmerksam machen, die wir seit dreissig Jahren leisten», meint Rolf Kopp. «Es ist eine sinnvolle Tätigkeit, die auch soziale Kontakte im Quartier fördert. Wir hoffen, dass wir am Fest weitere Personen aus dem Quartier für das aktive Mitmachen gewinnen können. Denn wir sind eine motivierte, aufgestellte Gruppe.» Nicht zuletzt gehe es um den ökologischen Gewinn, der aus der Kompostierung von Grüngut resultiert.
«Wir danken und gratulieren der Kompostgruppe Blinzern für ihr langjähriges Engagement. Das ist nicht selbstverständlich. Umso mehr werden wir uns in Zukunft dafür einsetzen, dass die Bewohnerinnen und Bewohner im Blinzernquartier ihre Rüstabfälle weiterhin auf diese sinnvolle Art verwerten können», sagt Hansueli Pestalozzi.