60 Jahre Pfadfinderinnen

60 Jahre Pfadfinderinnen

Gesellschaftlich bedingt gingen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder auf allen Ebenen – weltweit, in der Schweiz, im Kanton Bern und in Köniz – getrennte Wege. Vor sechzig Jahren gründete die Pfadfinderinnenabteilung Bern den «Köniztrupp».

Die ersten Pfadfinderinnengruppen entstanden in der Schweiz im Jahre 1911, in Bern zwei Jahre später. Es brauchte einigen Mut, vor hundert Jahren eine Organisation zu schaffen, die nur Mädchen und jungen Frauen offenstand und ausschliesslich von Frauen geleitet wurde. Widerstände in der Öffentlichkeit waren vorprogrammiert. Der erste Anstoss kam von der Anti-Alkoholbewegung. Ihren Vertreterinnen war die sinnvolle Freizeitbeschäftigung der Mädchen ein grosses Anliegen. Weil es Schulbehörden nicht gefiel, dass aus Mädchen Pfadfinderinnen wurden, hiessen sie in Bern «Bund der Hilfsbereiten», in Basel «Hochwacht» und in Genf «Girl Scouts», in anderen Kantonen «Mädchenvereine». Am
4./5. Oktober 1919 wurde in Bern von neun Mädchen-Pfadigruppen die «Fédération des Eclaireuses Suisses» gegründet, die deutschsprachige Verbandsbezeichnung lautete «Bund Schweizerischer Mädchenvereine». Später wurde der Mädchen-Pfadiverband in «Bund Schweizerischer Pfadfinderinnen» umbenannt.

Nur eine Abteilung
Während in und um die Stadt Bern mehrere Pfadfinderabteilungen entstanden, gab es für die Mädchen in der ganzen Agglomeration nur die grosse Pfadfinderabteilung Bern. Diese eröffnete im Frühling 1958 in Köniz den ersten Pfadfinderinnentrupp. Vierzehn Jahre später gab es erste Kontakte der Könizer Pfadfinderinnen mit den Falkensteiner Pfadfindern. Die Zusammenarbeit wurde von Jahr zu Jahr intensiver. Die Loslösung von der Abteilung Bern zeichnete sich immer mehr ab, indem sich die Mädchenpfadi in Köniz 1976 zum «Banner Chüniz» mit einem eigenen Elternrat zusammenschloss. Die Könizer Pfadfinderinnen eröffneten zwei neue Trupps sowie die «Bachbienli».

Fusion und neue Heime
Am 1. April 1977 wurde die selbständige Pfadfinderinnenabteilung Köniz gegründet. Schon ein Jahr später wurde die Dachorganisation «Pfadfinder Köniz» geschaffen und die Pfadfinderinnen wurden gleichberechtigte Heimvereinspartner und zusammen mit den Schliern-Wölfen Benützer des «Plattenheimes» (altes Bauernhaus beim Schiessstand in Schliern).
Der Beschluss, gemeinsam ein neues Pfadiheim zu bauen, konnte erst zehn Jahre später mit dem «Weiermattheim» realisiert werden. 1982 vereinigten sich die Pfadfinderinnen Köniz mit den Pfadfindern Falkenstein zur gemischten Abteilung «Pfadi Falkenstein Köniz», die noch fünf Jahre lang zwei nicht fusionierten schweizerischen Pfadibünden angehörte.
Koedukation
Die Abteilungsfusion bedeutete nicht, dass es nur noch geschlechtsgemischte Gruppierungen gibt. Die «Cordées» und «Raiders» (heute Pios genannt) sind seit 1982 im gleichen Trupp. Vor zwanzig Jahren erfolgte die Gründung einer koedukativen Gruppe auf der Wolfsstufe, letzten Sommer eine weitere. Die 2006 Jahren eröffnete Biberstufe für Mädchen und Buben im Kindergartenalter ist gemischt. Die Einheiten der Pfadistufe (10 bis 15 Jahre) sind wie in den meisten Abteilungen auch bei Falkenstein bewusst geschlechtsgetrennt geblieben, wobei alle Ausbildungskurse und einzelne Aktivitäten gemeinsam durchgeführt werden.
Jahrelang waren die Mädchenpfadi bei Falkenstein stets in der Minderzahl. Das hat sich vor zwölf Jahren geändert, sie überflügelten zahlenmässig die Buben. Aktuell sind über 56% der Mitglieder von Falkenstein weiblichen Geschlechts. In der Pfadi Kanton Bern sind 48,5% weiblich, im Pfadibund 46,6%.
Die Könizer Pfadi werden seit der Fusion von einem geschlechtsgemischten dreiköpfigen AL-Team geleitet. In den 16 letzten Jahren präsidierten den Falkensteinrat ein Mann und drei Frauen.

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