Die Welt kennt Denker, Schwätzer, Kritiker, Angsthasen und Macher. Dass Max Riesen ein Macher ist, davon legt die über 40-jährige Geschichte des Verlags bm media AG Zeugnis ab.
Wir schreiben das Jahr 1982; in Gasel schenken Beat Pulfer und Max Riesen dem Dorffest eine eigene Zeitung, in der sich die Firmen vorstellen durften. Das Blatt fand so viel Anklang, dass die beiden beschlossen, daraus eine feste Instanz zu machen. Noch im selben Jahr entstand die Dörfli-Zytig mit 2700 Exemplaren und 16 Seiten Umfang. Der Grundstein ist gelegt; wenige Jahre später kam der Sensetaler dazu und heute ist die Könizer Zeitung | Der Sensetaler mit über 53’000 Exemplaren einer der grössten Titel in den Kantonen Bern und Freiburg. Szenenwechsel. 1982. Während Max Riesen in einer Garage in Gasel den Weg ebnet, damit die Könizer Zeitung | Der Sensetaler zu dem, was sie heute ist, wachsen kann, lernt der heutige Verleger Sacha Jacqueroud in der ersten Schulklasse gerade Schreiben. Nichts ahnend, dass die ersten gekrizelten Buchstaben den Grundstein legen, um Journalist, Chefredaktor und schliesslich Verleger zu werden.
2010. Bruno Grütter übernimmt die Geschicke des wachsenden Verlags. Damals platzte die Infrastruktur aus allen Nähten. Die Redaktion tüftelte in einer Garage an den guten Geschichten herum. Grütter zügelte den Verlag nach Wabern, sorgte für eine beispiellose Professionalisierung und hielt am Wachstumskurs fest. Max Riesen blieb stets fester Bestandteil der bm media Familie. Seine Kontakte, seine Erfahrungen, sein Macher-Gen: Er stellte sie bis zu seinem Tod dem Verlag zur Verfügung.
2023. Nach 13 Jahren übergibt Bruno Grütter in die dritte Generation. Zeit für ein Treffen, das sich im Nachhinein als historisch entpuppen sollte. Max Riesen, Bruno Grütter, Sacha Jacqueroud, drei Generationen bm media am runden Tisch. Für Max Riesen aber kein Grund, emotionale Töne anzustimmen. Der Macher nutzt die Zeit viel lieber für Ideen, bietet Hand, übernimmt Aufgaben. Es war ihm stets lieber etwas zu tun, statt nur darüber zu reden.
Wenig später folgt ein weiteres Treffen zwischen dem neuen Verleger, dem Gründer und dessen Ehefrau Christine. Anekdoten reihen sich nahtlos aneinander. Wie etwa der ehemalige Lehrer in der Mittagspause von seiner Frau nach Hause beordert wurde. Schliesslich hatte er sich die erste Druckmaschine der Zeitung nach Hause bestellt und es galt nun das schwere Ungetüm in die Wohnung zu hieven. Die unzähligen Stunden, in denen das Ehepaar Riesen Zeitungen faltete und verschickte, sind rückblickend ein Schmunzler, zeigen aber eines nur zu deutlich: Die regelmässige Produktion bedeutet Fleiss, Schweiss und Herzblut; wenngleich die heutige Druckmaschine eine ganze Halle füllt und längst nicht mehr im Verlag steht. Die Zutaten für eine erfolgreiche Regionalzeitung sind geblieben, bis heute.
Der Macher Max Riesen fand zusehends seine Erholung im Reisen. Doch auch hier galt: Wo andere einfach mit dem Wohnwagen still und leise durch die Lande kurven, beginnt er einen Blog zu schreiben, knüpft Kontakte und vernetzt sich, kurz: er macht.
Am 18. Mai blieb sein Herz plötzlich stehen. Im Alter von 69 Jahren verlässt uns Max Riesen viel zu früh. Wenige Tage später folgte ihm gar seine Ehefrau Christine. Seiner ganzen Familie mitsamt Hund Charly entbieten wir unser tief empfundenes Mitgefühl. Die Familie der bm media AG empfindet es als moralische Pflicht, dass der Gründervater nicht vergessen wird: Wir wollen alles daran setzen, dass die Könizer Zeitung | Der Sensetaler noch viele Generationen überdauert, und wollen die Aufgaben im Regionaljournalismus in seinem Sinn und Geist weiterführen. So ist und wird Max Riesen immer der Gründer sein. Einer der uns immer daran erinnern soll: Am Anfang stand sein Mut.