Rund 40 Jahre nach der ersten Inbetriebnahme der Bibliothek in Rüschegg werden die Gemeinde- und die Schulbibliothek zusammengelegt und im neu umgebauten Schulhaus Bundsacker wiedereröffnet. Das ist ein Teil der Schulraumplanung der Gemeinde (siehe Kasten).
Liebevoll hat Francine Oberer, Leiterin der Bibliothek, mit ihrem Team den neuen Raum eingerichtet. Für die Eröffnung beschafften sie viele neue Medien. Ausgelesene und veraltete Medien konnten an der offiziellen Wiedereröffnung zu Tiefstpreisen erworben werden. Noch riecht es beim Betreten der Bibliothek nach Farbe. Weiss und grün dominieren den Raum und bilden ein beruhigendes Ambiente. In diesen Räumen befand sich vorher das Handarbeitszimmer. Das «Bründli» aus dieser Zeit wurde bewusst voll funktionsfähig dort belassen.
Rund 5000 Medien, namentlich Bücher, Hörbücher und DVDs, stehen allen Altersgruppen zur Verfügung. Rüschegg hat etwas mehr als 1600 Einwohner und die Bibliothek verzeichnet jährlich rund 500 Besucher. Im Vergleich dazu hat die grösste Bibliothek der Welt, die British Library, 170 Millionen Medien und weist jährlich 1,75 Millionen Besucher auf. Die Nationalbibliothek steht in London und wird meist von Studenten aus Universitäten besucht. Beeindruckenderweise kann die Gemeinde Rüschegg mit ihren Zahlen, mindestens prozentual, mithalten.
Bereits die Erstklässler werden heute mit dem Punktesystem von «Antolin» zum Lesen animiert. Es erstaunt daher nicht, dass die Rüschegger Bibliothek viele Bücher aus diesem System im Sortiment aufweist und dies gross auf den Buchrücken schreibt.
Die Schüler werden vermehrt mit den neuen Medien konfrontiert. So wird auch in Rüschegg bald auf elektronische Daten gesetzt. An einem öffentlich zugänglichen PC installierten die Verantwortlichen den «OPAC» (Online Public Access Catalogue). So erhalten die Besucher die Möglichkeit, im vorhandenen Bestand der Mediensammlung,das richtige Leseprodukt zu finden.
Während der offiziellen Wiedereröffnung verriet Gemeindepräsident Markus Hirschi, dass er als 12- bis 14-Jähriger Bibliothekar war. In Erinnerung geblieben sind ihm die beliebten «SJW-Heftli» (Schweizerisches Jungendschriftwerk). Diese gibt es übrigens immer noch. Über die Internetseite www.sjw.ch können sowohl der Katalog eingesehen wie auch Hefte bestellt werden.
Nur ein Tag vor der Eröffnung stimmte die Gemeindeversammlung dem neuen Bibliotheksreglement zu. Jetzt steht dem Betrieb der vereinten Bibliothek in Rüschegg nichts mehr im Weg.