Darf man machen, soll man aber nicht?

Darf man machen, soll man aber nicht?

Am 22. September wählt die Bevölkerung einen Ersatz für den vorzeitig zurücktretenden Gemeinderat Thomas Brönnimann (GLP). Sowohl die GLP stellt mit Thomas Marti einen Kandidaten wie auch die EVP mit Grossrätin Katja Streiff. Doch die Mitte sieht ihren Sitz bedrängt. Die SP greift in die Ersatzwahl ein.

Neu ist es nicht, dass ein Sitz von einer anderen Partei angegriffen wird. Ungewohnt schon eher. Dennoch ist die Entscheidung der SP gut untermauert. Die stärkste Partei in Köniz verfehlte den zweiten Sitz im Gemeinderat sowohl 2017 wie auch 2021 nur knapp. Nun nominierte die SP-Basis Géraldine Mercedes Boesch, um diesen Sitz zurückzuerobern. Die SP-Co-Präsidentin sagt: «Im Gemeinderat braucht es ein starkes Team, das gut zusammenarbeitet. Ich möchte diese Verantwortung übernehmen und gemeinsam Köniz für die ganze Bevölkerung weiterentwickeln.» Klingt gut, stösst aber bei den Mitte-Parteien auf wenig Verständnis. Sie haben vor rund drei Jahren den Gemeinderatsitz gewonnen und sehen diesen als demokratisch legitimiert, bis 2025 erneut Gesamterneuerungswahlen sind.

Nun aber ist mit dieser Nominierung das Rennen um den frei werdenden Sitz so richtig lanciert. Verteilen sich die Stimmen der Mitte-Rechts-Wählerschaft auf zwei Kandidierende, heisst es plötzlich: Vorteil SP. Ihre Wählerbasis ist ohnehin beträchtlich. Anderseits riskiert die SP mit diesem Schritt bei manchen Unverständnis zu erzeugen. Nominieren darf man, ob man es auch soll, darüber scheiden sich die Geister. Jene der SP verweisen auf ihren Wähleranteil und sagen klipp und klar: «Ja».

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