Das geduldige Haus

Das geduldige Haus

Die grosse Aula war gut gewählt. In Wald kommen die Menschen gerne an die Gemeindeversammlung. Vielleicht diesmal sogar noch ein paar mehr, um der vorgeschlagenen Steuersenkung zuzustimmen.

Die Melodie im Kopf und der Liedtext kann einfach umformuliert werden: «Das alte Haus in Zimmerwald, hat vieles schon erlebt (…)» Und so kommt es, dass niemand mehr in der Gemeinde erschrickt, dass das «Wiedmer-Haus» erneut traktandiert ist. Rückblende: Das Wiedmer-Haus mitten im Dorfkern gehört der Gemeinde. Die Bevölkerung soll eine öffentliche Nutzung erhalten. Ein steiniger Weg, der viele Abstimmungen nötig machte und noch mehr Diskussionen verursachte. Endlich ging 2022 das Baugesuch beim Regierungsstatthalteramt ein. Doch die Regierungsstatthalterin lehnt das Vorhaben ab. Eine öffentliche Nutzung sei hier untersagt. Jahrelange Arbeit für den Fuchs in Wald. Und für diesen Entscheid nahm sich das Regierungsstatthalteramt sage und schreibe zwei Jahre Zeit. «Die haben das ziemlich auseinandergenommen», sagt Gemeindepräsident Christian Neuenschwander. Die Gemeinde akzeptiert den Entscheid. Unaufgeregt. Eine Mehrheit der Anwesenden will das Reglement verlängern, damit neue Möglichkeiten geprüft werden können. Die unendliche Geschichte endet also nicht, sie geht weiter. Es ist vielleicht das geduldigste Haus im ganzen Land mit einer Bevölkerung, die es ebenfalls ist. Weitaus schneller war das Traktandum «Steuersenkung» abgehandelt. Dank gesunden Finanzen, senkt Wald die Steuern um einen Zehntel auf 1,59. Klar, dass dieser Vorschlag breite Zustimmung findet. Immerhin ist der Steuerfuss nun so attraktiv wie in Köniz.

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