Da gibt es jenes Lied von Peter Reber, das einen Fischer besingt, der zufrieden mitten unter der Woche sein Netz ausbreitet und seinen spärlichen Fang feilbietet. «Da kommt der Entwicklungshelfer zu zischen und meint, stell noch einen an, da hättest du am Markt statt einem, gleich zwei Tische.» Das tut er, um festzustellen, dass sein ganzes System nicht mehr funktioniert und ihn frustriert. Er wünscht sich nichts sehnlicher, als mal wieder zufrieden für sich zu fischen. Wie aktuell der alte Song doch ist. Kaum gewöhnen wir uns an eine Software, muss sie erneuert werden, viel Vergnügen beim Eingewöhnen und dem Wegklicken von allem, was man weder versteht noch benötigt. Und das Tolle daran: Weil man nun Dinge kann, die man gar nicht will, kostet es mehr. Auch ein Geschäftsmodell. Und es bezieht sich längst nicht nur auf Software, da wird ein Drucker nicht mehr unterstützt, dort wird die Telefonie per ISDN eingestellt, neue Angebote werden feilgeboten. Doch sie sind allzu oft nur eines: teurer und komplizierter. Unlängst kam die Aussage, wie gut der Kanton Bern doch im Digitalisierungsprozess unterwegs ist. Schön. Doch weshalb braucht es trotzdem immer mehr Personal? Ist doch klar, nun kann man zusätzlich noch viele Dinge tun, die man bisher nie gebraucht hat. Also noch mehr von allem. Weniger schön. Gar garstig ist es aber, wenn man noch den Umstand bedenkt, dass die Digitalisierung oft nur dazu dient, eine Dienstleistung in physischer Form in der realen Welt einzustellen. Statt dass ich Informationen nach Hause geschickt bekomme, muss ich nun auf Webseiten suchen gehen. Wenn ich national, kantonal und kommunal alles im Blick haben will, muss ich auf mindestens zwölf Webseiten gleichzeitig täglich nach Neuem suchen. Ich geh, glaub ich, jetzt mal fischen. Ohne Entwicklungshelfer.
Wie Generationenwohnen gelingen kann
Er gehört zu den Urgesteinen der Könizer Politik. Der ehemalige Parlamentarier Christian Roth hat sich…


