Das Hotel «careköniz»

Das Hotel «careköniz»

«Care» bedeutet aus dem Englischen übersetzt pflegen, sich kümmern, Sorge tragen, Acht geben, behutsam sein. Und all das will die neue Unternehmung «careköniz» als Zusammenschluss der Spitex Region Köniz und der Dienstleistungen der ehemaligen «logisplus». Der Name ist Programm, wie ein Besuch am neuen Haupthaus am Lilienweg zeigt.

Wie jetzt? Es ist wohl keine Schule, aber auch kein Heim, und es einfach als grosses Haus zu bezeichnen, wäre eine masslose Untertreibung. Ein Hotel vielleicht? Nur einige ältere Semester, die draussen trotz bescheidenen Temperaturen auf ihre Rollatoren gestützt spazieren gehen, verraten es. Doch, die Adresse Lilienweg 7 stimmt schon. Das ist ein Alterszentrum, wenngleich der Eingang wie eine Hotellobby anmutet und einem schon an der «Rezeption» das erste «herzlich willkommen» entgegenschallt. Das zweite folgt auf dem Fusse. Christina Gygax, Geschäftsleiterin, und Carmen Bucher, Fachbereichsleiterin Pflege von «careköniz», schenken Einblick in das funkelnagelneue Zentrum mit dem besonderen «Care»-Charakter.

«Ich bin erstaunt»

Es sind einige Wochen her, da öffnete das Alterszentrum für die Allgemeinheit mit einem grossen Fest die Türen. Es sollte den Abschluss einer unglaublichen «Züglete» zweier Alters- und Pflegezentren sein. «Ich ziehe den Hut vor der Leistung aller Mitarbeitenden. Unter uns arbeiten einige richtige Organisationstalente», räumt Gygax ein. Kaum war der Kraftakt vollendet und die Feierlichkeit vorüber, begann der Alltag. Mit einem neuen Gesicht an der Spitze: Christina Gygax. «Ich habe mich auf sie gefreut. Dann war ich überrascht, wie schnell sie sich hier zurechtgefunden hat. Umso mehr wenn man bedenkt wie gross dieses Haus eigentlich ist», beschreibt Bucher die ersten Wochen. Das Team war zwar erschöpft nach dem Umzug, aber auch motiviert für das, was kommen sollte.

Wieso Köniz im Namen ist

Die Unkenrufe, wonach die Lage für die Bewohnenden nicht ideal sei, sind verhallt, nachdem alle Menschen begleitete Besichtigungen erhalten haben und ein ganzes Care-Team sich umfassend um das Wohlbefinden der Menschen kümmert. «En supplement» zur täglichen Pflege und Betreuung versteht sich. Ist das ein erstes Indiz für die Werte, für die «careköniz» künftig einstehen will? «Wir sind eine Non-Profit-Organisation. Unsere Biografie zeigt, wir kommen aus der Gemeinde. Wir sind überall zugegen, wo es Hilfestellung für Pflegebedürftige braucht, und bieten hier alles aus einer Hand. Der Zusammenschluss macht Tür und Tor für die Zukunft auf», erklärt Gygax. Auf den Alltag heruntergebrochen bedeutet dies, dass Carmen Bucher oder Margit Bachmann die ersten Abklärungen bei Anfragen aller Art durchführen. «Der erste Schritt ist immer die Beratung», fasst es Bucher zusammen. Die beiden zeigen auf, wie es hier sein kann. Vom festen Aufenthalt zum Nachtangebot über den Mahlzeitendienst bis zum Ferienaufenthalt und Spitex-Angeboten: «Wir können fast allen weiterhelfen», ist sich Bucher sicher.

Offen für alle

Wieder liegen die Vergleiche mit einem Hotel auf der Hand. Auch dieses verfügt über eine Vielzahl an Angeboten und nicht nur über ein paar Betten. Für Gygax ist dies ein zentraler Punkt. «Unser Bistro ist offen für alle», hört man sie immer wieder sagen. Nicht nur die älteren Mitmenschen, nein wirklich alle. Diese Offenheit entspricht nicht nur den Werten der Organisation, sondern soll auch helfen, zukunftsfähig zu bleiben. Die Gesundheitspolitik steht insbesondere im Kanton Bern vor herausfordernden Zeiten. «careköniz» gehört im Bereich der ambulaten Pflege ab 2026 zum Spitex-Perimeter Bern Mittelland 3.
Das sei gut so und besser als im grossen Perimeter Bern, versichert die Geschäftsleiterin, denn: «Mit den Spitex-Organisationen Gantrisch und Schwarzenburg haben wir Partner, die uns sehr nahe stehen.» Auch auf der strategischen Ebene gilt also: zusammenarbeiten und alles aus einer Hand bieten. Es gleicht von daher einem Glücksfall, dass Gygax die Leitung innehat. Denn sie kennt die Pflege seit ihrer Ausbildung zur Pflegefachfrau im Lindenhof. Doch seither ist in ihrem Berufsleben viel geschehen. Früh übernahm sie Führungaufgaben, kombiniert sie mit verschiedenen Ausbildungen bis hin zum Management Gesundheitsorganisationen. Eine Art Unterbruch markieren die vier Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Kanton. «Verwaltung ist nicht so mein Ding», lacht sie und beschreibt, wie sie schon bald den Drang verspürte, zurück zur Praxis zu gehen. Genauer gesagt, übernahm sie die Geschäftsführung der Spitex Region Köniz. «Kaum war ich dort, begannen schon die ersten vorsichtigen Gespräche mit logisplus bezüglich Zusammenzug», verrät sie.

Die Zeit verfliegt. Längst haben sich die Spazierenden wieder in der Wärme eingefunden und auf Carmen Bucher sowie Christina Gygax warten weitere Aufgaben. Zeit, das Alterszentrum wieder zu verlassen. Der Blick zurück endet mit einem positiv gemeinten Kopfschütteln. Wirklich wie ein Hotel, eines mit vielen Sternen und noch mehr Sympathie. Das Hotel «careköniz».

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