Das Könizer Parlament ist unter grüner Leitung

Das Könizer Parlament ist unter grüner Leitung

Am 18. Januar wurde der Grüne Mathias Rickli zum Präsidenten des Könizer Parlaments gewählt. 2002 zog er in die Gemeinde Köniz und ist seit 2012 Parlamentarier.

Im 2012 rutschte Mathias Rickli für seine Parteikollegin Ursula Wyss in das Parlament von Köniz nach: «Ursprünglich wollte ich in die Einbürgerungskommission von Köniz.» Dies erforderte jedoch eine Parteizugehörigkeit, was für ihn als politischen Menschen kein Problem war. Bei den Grünen fühlte er sich aufgehoben und liess sich für die Wahlen 2009 auf die Liste setzen.

«Es ist für mich eine Ehre und ich freue mich auf das Amt des Präsidenten», betont der 53-Jährige. Obwohl ihm in diesem Jahr eigentlich ein Maulkorb verpasst werde. Der Parlamentspräsident darf selber keine Voten zu den Parlamentsgeschäften halten und verbal nicht Stellung beziehen. Nebst einer ordentlichen Stimme bei Abstimmungen steht ihm aber der Stichentscheid zu. Grundsätzlich attestiert der Parlamentarier Rickli dem Könizer Parlament eine gute Kultur. «Es herrscht eine gute Stimmung und man geht respektvoll miteinander um.» Schlussendlich sei man im selben Boot und näher beieinander als beispielsweise auf eidgenössischer Ebene. «Ich werde mich für einen geordneten und effizienten Betrieb einsetzen.» Zu möglichen Effizienzgewinnen habe er sich bereits einige Überlegungen gemacht.

Freude an den Bergen
und der Natur
Der Luzerner schloss 1994 sein Studium der Geologie in Bern ab und promovierte anschliessend über die Frage, wie der Aushub des Gotthard-Basistunnels in der Ziegeleiindustrie wiederverwertet werden kann. Die Themen Berge und Natur waren ihm als Skitourenläufer schon länger wichtig. Er war als Geologe für Bergbaufirmen in Kanada, Grönland und Peru im Einsatz. Die massiven Eingriffe in die Natur liessen Zweifel aufkommen. Zunehmend interessierte ihn die Entwicklungszusammenarbeit und so wechselte er zur Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA. Dort war er in der humanitäreren Hilfe tätig. Inzwischen ist Rickli an Evaluationsstudien des Bundes beteiligt, jedoch in einem anderen Departement.

Einsatz für eine Eishalle
Als er im Jahr 2002 in die obere Gemeinde von Köniz zog, begann er sich für das Eisfeld Schwarzwasser zu interessieren. Mit über 40 Jahren kam er auf den Geschmack des Hockeyspielens. Heute ist er bei den «Blackwater Rangers» aktiv. «Eine Plauschmannschaft, aber es macht mir viel Spass.» Der Hockeyspieler setzt sich für das Projekt Gan­trisch Arena ein, das zum Ziel hat, das Eisfeld zu überdachen. «Bei dem Projekt geht es auch um eine bessere Energieeffizienz.» 2011 haben die Gemeinden Schwarzenburg und Köniz das Eisfeld gekauft.

Das Ländliche und
Urbane zusammen
Rickli, der inzwischen mit seiner Partnerin im Liebefeld wohnt, gefällt in der Gemeinde Köniz die grosse Vielfältigkeit. «Ich bin urban zuhause und doch schnell im Grünen.» Er benötige kein Auto, sei oft mit dem Velo unterwegs und kenne daher die Gemeinde sehr gut. «Ich kann alles mit ÖV und dem Bike organisieren, das ist für mich ein grosser Wert», betont der Grüne.

Köniz funktioniere anders als die Stadt Bern. Köniz bringe das Ländliche und das Städtische zusammen. Das sei auch der Grund für den Wakkerpreis, den Köniz 2012 bekommen habe. Köniz habe ein Selbstverständnis als Gemeinde und zurzeit keine Gelüste sich in der Stadt Bern aufzulösen, nimmt er zum Thema Fusion mit der Stadt Bern Stellung. Hingegen müsse man sich durchaus überlegen, welche Synergien es zu nutzen gebe. «Der Verkehr ist eine grosse Herausforderung.» Es habe beispielsweise keinen Plan B nach der Absage an das Tram nach Köniz gegeben. Auch frage er sich, weshalb die Verlängerung des 9er-Trams nicht bis nach Kehrsatz geplant wurde.

Beim Thema Steuererhöhung in der Gemeinde Köniz, die bereits zweimal im Parlament abgelehnt wurde, kommt der Politiker ebenfalls in Fahrt. «Ich unterstütze eine Steuererhöhung mit Blick auf den Investitionsstau bei den Schulhäusern, da kommen wir nicht drumherum.» Er weiss, dass er sich mit dieser Haltung nicht nur Stimmen in der Bevölkerung holt, sieht jedoch die Notwendigkeit.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Das Könizer Parlament ist unter grüner Leitung»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2