Das Konzert des Orchesters der Musikschule Köniz am Samstag eröffnete das vielversprechende Wochenende zum Thema Biodiversität. Anschliessend wurden zahlreiche Naturerlebnisse für Kinder und Erwachsene angeboten. Kurze Wasserfahrten auf der Aare unter kundiger Führung von Mitgliedern des Wasserfahrvereins Freiheit Bern/Wabern, Entdeckungen beim Naturlabor am Teich, Führungen durch die Fledermausausstellung und durchs Reservat, Naturinstrumente bauen, Tierspuren giessen, «Tucktuck-Böötli» basteln, Feldstecher-Übungen, Aaresteine schleifen, mit eigener Muskelkraft Rapsöl pressen und vieles mehr.
Eindrücklich war die Bilderausstellung des 42-jährigen Kunstmalers und Illustrators Laurent Willenegger im Reservat. Im Projekt «La Grande Anneé» hat der Westschweizer aus Yverdon- les-Bains während eines Jahres, jeden Tag ein Aquarell in und aus der Natur gemalt. Entstanden sind 366 Bilder aus allen Jahreszeiten in den Formaten A2 und A3. Durch die Ausstellung von 120 Bildern aus dem Projekt wurde im Reservat eine einzigartige Symbiose zwischen Kunst und realer Natur gebildet.
Der Sonntag begann mit einem naturnahen Gottesdienst und zwei Taufen im Freien, umrahmt vom Kinderchor «Singkreis Wabern». Anziehungsmagnet war die Raubvogelschau von Falkner Daniel Peier aus Oensingen. Dabei konnten die Anwesenden viel Wissenswertes über die Jäger der Lüfte erfahren und seinen Habicht Rooney ganz nah erleben, ja ihn sogar streicheln.
Mit der eindrücklichen Performance «Heinz baut», errichtete Julian Bellini aus Frankreich in rund drei Stunden mit Akrobatik einen über 10 Meter hohen Turm aus Eschenstangen und Seilen, ohne den Turm während der Entstehung zu verlassen. Der Vortrag des Berner Biologen Christoph Angst brachte Erheiterndes im Zusammenhang mit Fotofallen an der Aare zutage. Mit dem Querflötenkonzert von Elida Tirtopan liessen die Organisatoren das Festival musikalisch ausklingen.
Geschäftsführer des Infozentrums Eichholz, Nicolas Dussex, zeigte sich erfreut über die Resonanz, die das Festival bei der Bevölkerung ausgelöst hat. Rund 500 Naturbegeisterte haben die Veranstaltung besucht. Dussex richtete seinen Dank an die rund 50 Helferinnen und Helfer: Ohne sie wäre ein Anlass dieser Grössenordnung nicht möglich.