«Dieser Bildband ist eine Hommage an die vergessenen Schönheiten einer der wohl letzten natürlichen Urlandschaften am Alpenrand», schreibt der Weber Verlag zum Bildband «sense» von Peter Imhof. In der Tat hat der in Niederscherli lebende Autor auf seinen Ausflügen in die wilde Senseschlucht und auf die «Senseflüe» unzählige Fotos gemacht. Nicht nur der wilde Fluss und sein Lauf waren im Fokus der Kamera, sondern auch die artenreiche Tierwelt und die farbige Flora. Jedes Bild symbolisiert auch ein wenig Zeitgeschichte. Denn: «Es gibt viele Aufnahmen von Örtlichkeiten, die durch das wilde Hochwasser der Sense heute nicht mehr gleich aussehen wie im Moment, als ich auf den Auslöser drückte», erzählt der Autor. Auf jeder Seite des Buches spürt man die Begeisterung von Peter Imhof für die imposante Naturlandschaft.
Ungewöhnliches Buchkonzept
So ungewöhnlich wie das Sense-Gebiet ist ebenfalls das Buchkonzept. Es ist eigentlich mehr als ein Bildband. In 16 Kapitel gegliedert, eröffnet es mit grossformatigen Fotos und erklärenden Texten die verschiedenen Welten der Sense. «Was sind Bilder ohne erklärenden Text?», fragt der Autor. «Meiner Ansicht nach machen die Texte das Buch nicht nur spannender, sie heben diesen Bildband auch ab von einem gewöhnlichen Fotoband», zeigt sich Peter Imhof überzeugt. Wohl deshalb verblüffen Offensichtliches und Unscheinbares aus dem Blickwinkel von Peter Imhof mindestens ebenso wie die ins rechte Licht gerückte, für den normalen Besucher meist verborgenen Naturschönheiten der Sense.
Nicht nur bei schönem Wetter
Peter Imhof zeigt allerdings nicht nur Aufnahmen von Schönwetterexkursionen. Von jeder Jahreszeit sind Fotos abgebildet: vom Erwachen der Natur im Frühling über den Badespass während heisser Sommertage und die Farbenvielfalt im milden Herbstlicht bis hin zur Eiskunst der Natur an klirrend-kalten Wintertagen. Und auch von der Kraft der Sense nach Unwettern.
Mit «sense» findet Peter Imhofs Liebeserklärung an «seinen» Fluss eine Fortsetzung. Sie zeigt, dass die Liebe zur wilden Auenlandschaft ungebrochen ist und wohl auch bleibt.