Für jene mit viel Herzblut und wenig Geld

Für jene mit viel Herzblut und wenig Geld

«Erhalten und fördern» lautet der Slogan, der stolz neben dem neuen Logo prangert. Hinter den beiden Verben steckt die Absicht, eine Stiftung aufzubauen, welche die nachhaltige Entwicklung und den Erhalt wertvoller Struktur in der Region unterstützen will

Und die «Stiftung Pro Gantrisch» startet bereits mit einem ersten Projekt. Dass die rund 60 geladenen Gäste sich oberhalb vom Gurnigelbad bei der Stockhütte trafen, war nämlich kein Zufall. Das Haus aus dem Jahr 1810 ging Ende 2021 an die Stiftung über, so haben es die Genossenschafterinnen und Genossenschafter gewollt. Eine Hütte, die wie ein Mahnmal über dem Gurnigelbad thront. Ein Ort, an dem einst nicht nur jene mit der dicken Brieftasche willkommen waren, ein Ort für Gruppen. Bis heute. Allein im Vorjahr beherbergte die Stockhütte 2300 Personen. Sie war und ist ein wichtiger Teil der Infrastruktur im Gantrischgebiet.

Statt Zürich und Zug
Doch das Wirken der neuen Organisation soll sich nicht nur auf die Stockhütte beschränken. Der Freiburger Grossrat Nicolas Bürgisser (FDP) wagt eine Einschätzung: «Ob auf der Freiburger oder der Berner Seite: Wir sind nicht die reichste Region der Schweiz. Um gegen Zürich oder Zug zu bestehen, arbeiten wir mit Herz und Geist.» Der Politiker erinnert an die Anfänge des Naturparks, als verschiedentlich Ängste kursierten, es gäbe einen reinen Naturschutzpark. Heute weiss man: Zusammen werden Interessen abgewogen und Projekte umgesetzt; über den Sense-Röstigraben hinweg. Um Herz und Geist einer ganzen Region zu fördern, «müssen wir die Kantonsgrenzen vergessen und zusammenarbeiten. Eine starke Region Bern ist mit nationalem Blick wichtig», erklärt er und ergänzt mit ein wenig Schalk in den Augen: «Wenn wir so viel Geld hätten wie Zürich oder Zug, wären wir schon längst Weltmeister.»

Darum geht’s
Mit Pioniergeist gegen das grosse Geld, ein Punkt, den der Berner Bauernpräsident und Grossrat Hans Jörg Rüegsegger in seiner Rede aufgriff: «Die DNA der Region ist das Herzblut seiner Menschen, sie schaffen die Identität.» Zudem ist er überzeugt, dass man Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit in dieser Region besonders gut vereinen kann, «man denke nur an das Potenzial mit unserem Holz», nennt er ein Beispiel. Zu guter Letzt brauche es Potenzial und Chancen. Der Mix aus guten Events, der Bevölkerung, den ansässigen KMU und einer Region, die mit ihrer Natur begeistert, «ist unglaublich.» Darum geht es der Stiftung. Sie will das Potenzial fördern, Chancen ergreifen und so die Region entwickeln, damit – getreu Bürgisser – «der Schatz vor der eigenen Haustüre» geborgen werden kann.

Mit etwas Magie
Der Verwaltungsrat, bestehend aus Elisabeth Krayenbühl (Präsidentin), Niklaus Köpplin und Ruedi Flückiger, hat dies erkannt und startet die Mission. Was die «Stiftung Pro Gantrisch» braucht, ist in erster Linie Kapital, um Projekte zu unterstützen. Exemplarisch produzierte Sile Peter schon mal auf wundersame Art und Weise ständig neue Hunderternoten. Mit ihren Zauberkünsten bringt sie die Gäste zum Staunen und Schmunzeln. Mit Maggi, Verzeihung, Magie startet die Suche nach Spenden, Legaten und Gönnern. Die Stockhütte ist nicht mehr eine reine Unterkunft, sie ist zu einem Symbol geworden. «Erhalten und fördern», damit all das Herzblut auch dann fliesst, wenn es das Geld etwas weniger tut.

INFO:
www.progantrisch.ch

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«Für jene mit viel Herzblut und wenig Geld»

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