Geeint Chancen packen

Geeint Chancen packen

Geht es um die Entwicklung einer ganzen Region, braucht es überkommunales Denken. Seit vier Monaten ist David Köstinger Ansprechperson und «Gesicht» der Sensler Zukunft.

Jahrzehntelang war im einzigen rein deutschsprachigen Bezirk des Kantons Freiburg der Wunsch nach einem Regionalentwickler zu hören. Letztes Jahr genehmigte der Bundesrat die Revision des Freiburger Richtplans. Drei Jahre Arbeit stecken dahinter. Damit erhielten die Regionen neue Aufgaben, namentlich in der Raumplanung. Neu sind die Bezirke verpflichtet, auf ihrem Gebiet regionale Richtpläne zu erstellen – viele Themen müssen nun überkommunal geplant und bewirtschaftet werden. Es war klar: Hier braucht der Sensebezirk eine Person, die das regional abgestimmte Vorgehen koordiniert und ihm ein Gesicht nach aussen gibt.

Erster Regionalentwickler
Seit dem 1. Juni ist der in Tafers aufgewachsene David Köstinger als Regionalentwickler für den Sensebezirk tätig. «Meine Arbeit umfasst sowohl eine technische, eine juristische als auch eine menschliche Ebene», fasst er zusammen und ergänzt: «Das finde ich spannend.» Früher schaute jede Gemeinde mehr oder weniger für sich. Heute sticht gerade die Region Sense in Sachen Zusammenarbeit heraus. «Ich sehe viele Chancen darin, dass Bezirke die Möglichkeit haben, Leitplanken selbst zu setzen», so der 42-Jährige.

Gestaltungsspielraum erkennen
Köstinger beschäftigt sich hauptsächlich mit der regionalen Richtplanung, der Gestaltung der Arbeitszonen und Projekten von regionaler Bedeutung. Dazu bietet er Beratungsdienstleistungen für Gemeinden an, einen sogenannten «Know-how-Transfer». Wo ist welche Siedlungsentwicklung möglich? Was steht bei den Verkehrswegen oder der Seeuferplanung an, wie soll die Bewirtschaftung der Arbeitszonen laufen? Können Landreserven mobilisiert oder Arbeitszonen realisiert werden? Der Arbeitsalltag des zweifachen Vaters ist vielseitig und abwechslungsreich. Im steten Austausch mit den Gemeinden, kantonalen Behörden und Dritten – etwa Gewerbetreibenden – schaut er, wie der kantonale Richtplan im Detail umgesetzt werden kann. Er hat sowohl mit vielen Vorgaben zu tun – «mit einer hohen Regulationsdichte», wie er erzählt –, als auch mit zahlreichen Menschen und deren Visionen oder Bedenken. «In meiner Stelle geht es darum, Freiräume für Gestaltungsspielraum zu identifizieren und diese, gestützt auf ein sauberes, technisches Dossier, in den politischen Prozess zu geben», beschreibt es der Regionalentwickler.
Neuer Richtplan
Zum Gemeindeverband Region Sense gehören die 15 Sensler Gemeinden plus Val-de-Charmey und Jaun. Aktuell werden Arbeitszonen analysiert und typisiert. Die wirtschaftliche Entwicklung der Region kann so koordiniert aufgegleist werden. Daneben brütet David Köstinger in Gesprächen mit Gemeindevertretern über Richtplankarten mit Gefahrengebieten, studiert Bundesgerichtsurteile, tauscht sich mit Ortsplanern aus oder bereitet Pressekonferenzen vor. Bis Ende Jahr will er sich zudem bei allen Gemeinden persönlich vorstellen. Mitte 2022 soll der neue Richtplan vorgestellt werden. Bis dahin gehen einzelne Projekte bei den Gemeinden in die Vernehmlassung, spruchreif ist aktuell noch nichts.

Chancen packen
Es ist ihm wichtig zu betonen, dass er weder ein verlängerter Arm der kantonalen Behörden ist, noch die Geschäftsstelle in den Vordergrund rücken will. Er sei ein Dienstleister für die Gemeinden.

«Ich sehe eine unglaubliche Breite an Themen, viele Chancen für den Sensebezirk», bekräftigt der Regionalentwickler immer wieder. Er weiss: «Wenn wir als Region überzeugt von etwas sind, kann uns nichts mehr aufhalten. Aber wenn wir diese Chancen packen wollen, müssen wir geeint sein.»

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Geeint Chancen packen»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2