Deshalb stimmt die Bevölkerung von Köniz am 20. Oktober ein zweites Mal ab. Diesmal geht es nicht mehr um das absolute Mehr. Gewählt wird, wer am meisten Stimmen erhält. Als Favorit ins Rennen steigt Thomas Marti (GLP). Er erzielte mit 4865 Stimmen das beste Resultat im ersten Wahlgang, gefolgt von Géraldine Mercedes Boesch (SP) mit 4439 Stimmen und Katja Streiff (EVP) mit 2614 Stimmen. Wie die EVP-Grossrätin und ehemalige Könizer Parlamentspräsidentin bekannt gab, verzichtet sie auf einen zweiten Wahlgang. «Ich unterstütze nun Thomas Marti», lässt sie gegenüber der Könizer Zeitung verlauten. Géraldine Boesch tritt erneut an. Schliesslich habe man der Bevölkerung versprochen, sich für soziale Themen und die Menschen ganz allgemein noch stärker zu engagieren. Die SP verpasste an den letzten Wahlen den zweiten Sitz nur relativ knapp, weshalb sie nun den freiwerdenden Mitte-Sitz attackiert. Dies sorgte in den bürgerlichen Reihen für wenig Begeisterung, denn der Sitz gehöre ja schliesslich der Mitte-Fraktion. Um eine vorsichtige erste Analyse aus dem ersten Wahlgang zu ziehen: das scheint eine Mehrheit der Bevölkerung auch so zu sehen; oder genauer, eine Mehrheit der 44,5 % derjenigen, die abgestimmt haben. Denn Marti holte fast 41 % der Stimmen, nimmt man die rund 22 % von Streiff hinzu, ergibt das eine Mehrheit. Steigt also Thomas Marti als Favorit in den zweiten Wahlgang? Ja auf den ersten Blick schon. Aber es ist davon auszugehen, dass auch einige Linke für Streiff gestimmt haben und es bleibt abzuwarten, wieviele Stimmen von Streiff zu Marti wechseln. Noch wichtiger dürfte es aber sein, die Wählerschaft zu mobilisieren, weil am 20. Oktober keine nationale Abstimmung ansteht und die Bevölkerung eigens für die Ersatzwahlen nochmals abstimmen werden. Trotz alledem: Der Ingenieur und Abteilungsleiter auf der Gemeinde Muri bei Bern, Thoams Marti, steigt als Favorit in den zweiten Wahlgang.
Die Könizer Zeitung veröffentlicht diesen Bericht exklusiv digital, aufgrund der Erscheinungsdaten. Für den zweiten Wahlgang wird die Berichterstattung dann erneut in der Zeitung sein und wenig später auch auf der Webseite.