Was genau sind Mouches volantes? Sind diese gefährlich?
Mouches volantes («fliegende Mücken») bezeichnen kleine punkt-, faden- oder netzförmige Strukturen, die im Gesichtsfeld herumschwimmen. Meist erscheinen diese dunkel, sie können aber auch hell oder durchsichtig sein. Besonders auffallend sind sie auf hellem Hintergrund, wie z.B. einer weissen Wand. Diese Mouches volantes sind in der Regel harmlose Glaskörpertrübungen.
Der Glaskörper ist eine gelartige Substanz im Augeninneren. Durch natürliche Alterung kommt es bei allen Menschen zu einer Rückbildung des Glaskörpers, welche jedoch sehr unterschiedlich ausfallen kann. Es entstehen Verdichtungen, welche als Trübungen sichtbar werden können. Insbesondere kurzsichtige Menschen ent-
decken die Mouches volantes etwas früher.
Was kann man gegen Glaskörpertrübungen unternehmen?
Da sie grundsätzlich gutartig und eine normale Alterungserscheinung sind, benötigen sie keine Behandlung. Die Trübungen verschwinden nicht komplett aus dem Auge, jedoch werden sie durch Kompensationsmechanismen des Gehirns im Lauf der Zeit oft weniger häufig und intensiv wahrgenommen. Bei stark ausgeprägten Beschwerden kann eine operative Entfernung des Glaskörpers mit dem Patienten, der Patientin diskutiert werden.
Wann sind Glaskörpertrübungen gefährlich?
Treten neue Glaskörpertrübungen gemeinsam mit Blitz- oder Lichterscheinungen auf, kann dies auf eine Abhebung des Glaskörpers von der Netzhaut hindeuten. Ist der Glaskörper an einigen Stellen noch an der Netzhaut befestigt, kann es bei diesem natürlichen Alterungsprozess der Glaskörperabhebung zu einer Zugwirkung an der Netzhaut kommen. Daraus kann sich ein Netzhautloch und allenfalls in der Folge eine Netzhautablösung entwickeln. Bei mit Blitzen einhergehenden Mouches volantes ist deshalb eine zeitnahe Netzhautuntersuchung wichtig – das heisst innerhalb von 24 Stunden nach Symptombeginn.
Was ist eine Netzhautablösung? Was sind die Konsequenzen?
Bei einer Netzhautablösung kommt es zu einer Ablösung der Neuroretina von der Photorezeptorschicht durch Eindringen von Flüssigkeit. Es handelt sich um einen seltenen, aber wichtigen Augennotfall, welcher unverzüglich behandelt werden muss. Bei fortgeschrittener Netzhautablösung droht leider die Erblindung des betroffenen Auges.
Was kann man dagegen tun?
Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist ein Riss in der peripheren Netzhaut. Durch eine lokale Laserbehandlung wird die Netzhaut in der Umgebung des Risses behandelt, damit daraus keine Netzhautablösung entstehen kann. Es handelt sich bei der sogenannten Laserkoagulation somit um eine vorbeugende Therapie. Ist die Netzhautablösung bereits fortgeschritten, ist ein Augeneingriff notwendig.
Was erhöht mein Risiko für eine Netzhautablösung?
Das Risiko für eine Netzhautablösung ist insbesondere bei hoher Kurzsichtigkeit (Myopie) erhöht. Weitere Risikofaktoren sind frühere Augenprellungen, Augeneingriffe (z.B. Katarakt-Operation) oder familiäre Belastung. Beim Vorliegen von einem oder mehreren Risikofaktoren sind regelmässige Netzhautuntersuchungen sinnvoll.
Was wird genau bei einer Netzhautuntersuchung gemacht?
Für die Untersuchung der Netzhaut muss die Pupille mittels speziellen Augentropfen erweitert werden. Diese Wirkung hält ca. 3-4 Stunden an und führt zu einer leichten Sehunschärfe sowie vermehrter Blendung. Deshalb sollte man nach der Untersuchung kein Fahrzeug lenken. Mittels einer Lupe und der Spaltlampe kann dann die Netzhaut untersucht werden.
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Symptome, welche eine notfallmässige Vorstellung (<24h) beim Augenarzt bedürfen:
• verzerrtes oder schlechteres Sehen
• eingeschränktes Gesichtsfeld, Schattenwahrnehmung
• Schwärme von schwarzen Punkten, die am Auge vorbeiziehen
• Wahrnehmen von plötzlichen Lichtblitzen
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Die Fragen zur Glaskörperabhebung und Netzhautablösung beantwortet Frau Dr. med. Andrea Baeriswyl, Leiterin der Eyeparc-Augenarzt-praxis am Bläuackerplatz im Zentrum von Köniz. In ihrer Freizeit ist die gebürtige Senslerin oft zu Fuss oder mit den Langlaufskis im Gantrischgebiet unterwegs.
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