Im schönen Garten von Marcel und Lisabeth Siegenthaler konnten sich die Gäste im Goldwaschen versuchen oder an der Demonstration den Weg vom Goldschmelzen bis zum Stanzen des Rohlings mitverfolgen. Goldschmied Markus Liechti zeigte beim Show-Goldschmieden wie ein Ring entsteht, Medailleur Heinz Freiburghaus gravierte live einen Prägestempel und im Shop bot sich den Gästen Gelegenheit zum Erwerb von Naturgold-Nuggets. Ausserdem konnte die Ausstellung von Einzelschmuckstücken aus Schweizer Naturgold, angefertigt von Goldschmiedin Ricarda Bürgi aus Boll, besichtigt werden.
«Schweizer Golder» 2018
Höhepunkt des Abends war die erstmalige Präsentation der Medaille «Schweizer Golder 2018». Der Durchmesser der Medaille beträgt 23 mm, bei einem Gewicht von einer Viertel Unze
(7,75 Gramm). Das Sujet zeigt einen Goldschürfer, im Hintergrund das Matterhorn und zwei Edelweiss. Die Rückseite trägt den Text «Naturgold aus Schweizer Lagerstätten» als Schweizerkreuz. Das Sujet wurde in Zusammenarbeit mit Heinz Freiburghaus, Medailleur der «Swiss-Mint», entworfen, der den Stempel in feinster Handarbeit graviert hat. «Er ist einer von wenigen, die das noch so anfertigen», sagt Siegenthaler. Geprägt wurde die exklusive Münze durch «Huguenin Medailles Le Locle». Jede ist numeriert und wird mit Zertifikat in einer Schatulle aus Schweizer Nussbaumholz angeboten. Sie ist zum Preis von 955 Franken in limitierter Auflage von 55 Exemplaren erhältlich. Die Schatulle wurde von zu Betreuenden der Berner Stiftung für Suchthilfe «Contact» angefertigt. «Ich wollte bei diesem Projekt ein soziales Werk dabei haben», erklärt Siegenthaler. Bereits im Vorjahr hat er eine Medaille herausgegeben und er plant dies auch für die nächsten Jahre. «Die Medaille ist bei Sammlern beliebt und eignet sich gut für Geschenke zur Geburt, Hochzeit, zum Lehrabschluss oder als Firmengeschenk bei Jubiläen», so der initiative Unternehmer.
Zwei «Gold-Firmen»
Vor einem Jahr haben sich Siegenthalers mit der Gründung von «zwei Firmen unter einem Dach» selbständig gemacht. Mit «Gold Grün» dem Gartenpflegeunternehmen und «Swiss Golder», der Firma für das Schürfen von Schweizer Naturgold und dessen Weiterverarbeitung, einem seit über 25 Jahren ausgeübten Hobby des gelernten Baumschulisten und Gärtners. Ehefrau Lisabeth ist für die Buchhaltung, Administration und Event-Organisation verantwortlich. Zudem führt sie im gepflegten Garten am Freitag und Samstag das «Kafi Goldgrün». Und dann sind da auch ihre beiden schulpflichtigen Buben Elia (8) und Dominic (14).
Grosse Erfahrung
Im Jahr 1991 hatte Siegenthaler das Goldfieber in Neuseeland gepackt. Zurück in der Heimat lernte er im Napfgebiet den Berner Hans Sonderegger kennen, der ihm in all den Jahren viele Tipps und Tricks beigebracht hat. «Ohne ihn wäre ich heute nicht soweit.» Das Goldfieber habe ihn seither nicht mehr losgelassen, betont der erfahrene «Swiss Golder», wie die berufsmässigen Goldwäscher in der Schweiz ab dem 15. Jahrhundert genannt wurden. Auch in Christoff Affolter fand er einen treuen Weggefährten. Siegenthaler war rund acht Jahre Vizepräsident der Schweizerischen Goldwäschervereinigung. Er bietet Goldwaschkurse für Private, Gruppen, Vereine, Schulen und Firmen-Events an. Dabei hilft Sohn Dominic tatkräftig mit. Siegenthaler sucht vorwiegend im Napfgebiet, dem Rheintal und hier in der Region. «In der Region Disentis findet man sehr schöne Sachen», sagt Siegenthaler. Er hat dort mit 5,3 Gramm sein bislang grösstes Schweizer Nugget gefunden. Doch wie alle Goldschürfer verrät auch er nicht alles.
Schweizer Naturgold stamme zu 100 Prozent aus der Schweiz. Es sei «faires Gold», weil es ökologisch und ethisch gewonnen wird. Ökologisch, da bei der Weiterverarbeitung keine giftigen Chemikalien verwendet würden. Ethisch, weil im Vergleich zur Goldgewinnung in anderen Ländern keine Menschen ausgebeutet würden. Einige Länder würden ihre Bürgerkriege mit Goldverkäufen finanzieren, erklärt Siegenthaler.
Über welche besonderen Fähigkeiten verfügt ein Goldwäscher? «Viel Geduld, Ausdauer, körperliche Fitness, den nötigen Spürsinn und – einfach auch Glück», so der «Swiss Golder».


