Der Terminkalender von Simonetta Sommaruga ist voll. Und zahlreiche Medien wünschen mit der Bundespräsidentin ein Interview. So auch diese Zeitung, denn schliesslich wohnt Simonetta Sommaruga in der Gemeinde Köniz. Nach langem Hin und Her klappte es schliesslich. Sie erklärte sich über die Medienstelle bereit, vier Fragen zu beantworten.
Frau Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, welche Herausforderungen warten in diesem Jahr auf Sie und auf das Schweizer Volk?
Es stehen wichtige Dossiers und Reformen an – und zwar in den Bereichen Energie, Altersvorsorge und unseren Beziehungen zu Europa. Unser Land ist auch gefordert, sich solidarisch zu zeigen angesichts der Flüchtlingsdramen rund ums Mittelmeer. Und schliesslich hat das schreckliche Attentat in Paris gezeigt, dass wir die Grundrechte und unsere Werte, wie zum Beispiel die Meinungsäusserungsfreiheit, verteidigen müssen. Die direkte Demokratie in unserem Land funktioniert dann am besten, wenn die politischen Kräfte trotz aller Differenzen immer wieder bereit sind, einen Schritt aufeinander zuzugehen. Kompromisse einzugehen, ist ein Zeichen der Stärke und nicht der Schwäche.
In Anbetracht der wichtigen nationalen und internationalen Dossiers, die Sie behandeln: Hören Sie überhaupt noch die Stimme des kleinen Mannes bzw. der kleinen Frau auf der Strasse, beispielsweise in Ihrer Wohngemeinde Köniz?
Ja, selbstverständlich. Der grosse Vorteil der direkten Demokratie ist, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ganz direkt einbringen können. Dazu gehört, dass wir miteinander im Gespräch sind, Mitglieder der Regierungen und der Parlamente, die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, aber auch Vereine und Organisationen. Diese Nähe zwischen den politischen Behörden und der Bevölkerung gehört zu unserem Land – und ich schätze sie sehr.
Sie kaufen gerne regionale Produkte bei Menschen, die Sie auch kennen. Kennen Sie auch Produkte aus dem Naturpark Gantrisch?
Ich kenne und schätze nicht nur den Gantrischzopf, sondern auch die Berner Bretzeli aus dem Gantrisch. Als Konsumentenschützerin habe ich mich sehr stark für die regionale Produktion eingesetzt. Heute bin ich als Konsumentin dankbar, dass wir eine so lebendige Kultur haben mit Produkten aus der Region.
Was wünschen Sie unseren Leserinnen und Lesern für 2015?
Ich wünsche allen viel Kraft, viel Gesundheit und von Herzen alles Gute.