Im Zeichen der Königin

Im Zeichen der Königin

Auf dem Areal der Forschungsanstalt von Agroscope läuft aktuell ein Versuch zum Thema Gesundheit von Bienenköniginnen.

«In den letzten Wochen hat sich das Areal rund um die Forschungsanstalt Agroscope in einen Teppich mit zahlreichen bunten kleinen Elementen verwandelt, der vermehrt die Aufmerksamkeit der umliegenden Anwohner und Spaziergänger auf sich gezogen und einiges an Verwunderung geerntet hat. Bei den 135 kleinen Boxen aus Styropor, die Mitte Juli an fünf verschiedenen Stellen des Areals in Gruppen von 25 bis 30 Kästchen auf bemalten Holzpaletten aufgestellt wurden, handelt es sich um sogenannte Begattungskästchen für Bienenköniginnen. Das Ganze ist Bestandteil eines aktuell laufenden Versuches des Instituts für Bienengesundheit der Vet-
suisse Fakultät der Universität Bern in Kooperation mit dem Zentrum für Bienenforschung der Agroscope zum Thema Gesundheit von Bienenköniginnen.
In jedem Begattungskästchen befindet sich eine frisch geschlüpfte und individuell mit einem nummerierten Plättchen markierte Bienenkönigin sowie eine kleine Volkseinheit aus zirka 800 Bienenarbeiterinnen. Wie es der Name schon andeutet, werden die Königinnen für die Begattung in diesen Kästchen untergebracht. Bienenköniginnen fliegen für die Begattung zu sogenannten Drohnensammelplätzen aus, wo sich die männlichen Drohnen versammeln und auf junge Königinnen warten. Während den gewöhnlich ein bis zwei Begattungsflügen lassen sich die Königinnen am Sammelplatz von durchschnittlich 10 bis 20 Drohnen begatten und kehren danach in ihr Volk zurück. Die dadurch gewonnenen Spermien werden von der Königin in der sogenannten Spermatheka gespeichert und während ihres gesamten restlichen Lebens für die Befruchtung der Eier verwendet.
Um den Königinnen bei der Heimkehr das Wiederfinden ihres Begattungskästchens zu erleichtern, wurden zahlreiche Holzboxen, bemalte Pfähle, Pflanzen und Symbole aus verschiedenen Stoffen rund um die Stände als Orientierungshilfen aufgestellt. Ziel dieses Versuches ist es, den Begattungserfolg der Königinnen unter verschiedenen Gesundheitseinflüssen zu untersuchen. Erfolgreich ist eine Königin dann, wenn sie wohlbehalten vom Paarungsflug zurückkehrt, ihr Kästchen wiederfindet und dann beginnt, Eier zu legen und weibliche Nachkommen zu produzieren. Während der ca. vierwöchigen Phase, welche die Königinnen in den Begattungskästchen verbringen, untersucht die für den Versuch zuständige Doktorandin Aline Troxler den Status der Königinnen wöchentlich. Danach werden die Königinnen im Labor physiologisch untersucht, wobei dann Menge und Qualität der Spermien untersucht werden können. Weitere Analysen im molekularbiologischen Labor ermöglichen es auch festzustellen, mit welcher Anzahl an Drohnen sich die Königin verpaart hat.
Da die Königin für den gesamten Bienennachwuchs zuständig ist, ist sie im Bienenvolk das wichtigste Individuum. Aus diesem Grund ist die Gesundheit der Honigbienenkönigin ein zentrales Thema und Gegenstand regelmäs-
siger Untersuchungen.»

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