An ihren ordentlichen Generalversammlungen der Raiffeisenbanken, Ueberstorf am 12. Mai in Ueberstorf und Schwarzwasser am 19. Mai in Schliern, konnten die zahlreich anwesenden Genossenschafterinnen und Genossenschafter von einem erfreulichen Wachstum der beiden Banken im Geschäftsjahr 2016 Kenntnis nehmen. Die Hypothekarausleihungen wie auch die Kundeneinlagen entwickelten sich weiterhin positiv. Der Jahresgewinn der Raiffeisenbank Schwarzwasser sank allerdings aufgrund des angespannten Wirtschaftsumfeldes um rund 21% auf 1,2 Mio. Franken. Die Raiffeisenbank Ueberstorf konnte dagegen den Gewinn steigern, und zwar um fünf Prozent auf
0,644 Mio. Franken. Der Jahresrechnung sowie der Verzinsung der Anteilscheine von sechs Prozent und der Entlastung der Organe wurde einstimmig zugestimmt.
Das tiefe Zinsniveau und die damit schmalen Zinsmargen fordern die Banken heraus. Um die Abhängigkeit vom Zinsengeschäft weiter zu reduzieren, wird die Tätigkeit im Anlage- und Firmenkontengeschäft stärker gefördert. Bereits jetzt schlagen sich die Investitionen dieser stärker werdenden Geschäfte positiv auf die Jahresergebnisse nieder. Aber nach wie vor erwirtschaften die Raiffeisenbanken Schwarzwasser und Ueberstorf den grössten Teil des Geldes durch Zinserträge. Mit dem gezielten Ausbau der Kompetenzen ist jedoch das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gewachsen und generierte gute Erträge. Im Weiteren ist auch der Ertrag, der im Handelsgeschäft erwirtschaftet wird, sehr erfreulich. Die zunehmende Regulierungsdichte der Finma (Finanzmarktaufsicht), die den Finanzinstituten von Gesetzes wegen auferlegt wird, stellt die Banken vor grosse personelle und finanzielle Herausforderungen.
Synergien nutzen
Nebst den soliden Jahresergebnissen stand der Zusammenschluss der beiden Raiffeisenbanken Ueberstorf und Schwarzwasser im Vordergrund. Mit der Fusion will die neue Bank im hart umkämpften Markt den hohen Kundenerwartungen gerecht werden. Es sollen optimale Beratungsqualitäten mit moderner Infrastruktur geboten werden. Im Weiteren wird eine Professionalisierung des Verwaltungsrates, der Bankleitung und der Mitarbeitenden angestrebt. Dem steigenden Kostendruck und der erodierten Zinsmarge kann mit betriebswirtschaftlichen Synergien entgegengewirkt werden. Auch sind die zunehmenden Regulatorien massiv und können nur in grösseren Einheiten bewältigt werden. Deshalb sollen in Zukunft die Kunden der acht Gemeinden in der Region Schwarzwasser mit nur noch einer Raiffeisenbank, dafür aber einer breiten Produktepalette und attraktiven Dienstleistungen bedient werden. Die drei Geschäftsstellen in Schwarzenburg, Köniz und Ueberstorf bleiben erhalten. Der juristische Sitz der fusionierten Bank ist in Ueberstorf. Wobei sich an der Steueraufteilung nichts ändern wird: Schwarzenburg bleibt administrativer Sitz.
Klares Bekenntnis zur Fusion
Schliesslich stimmten die Stimmberechtigen der Raiffeisenbank Schwarzwasser dem Zusammenschluss, rückwirkend auf den
1. Januar 2017, mit 700 Ja- zu 18 Nein-Stimmen klar zu. Die Genossenschafter der Raiffeisenbank Ueberstorf hatten bereits eine Woche früher dem Zusammenschluss mit nur wenigen Enthaltungen deutlich zugestimmt. Neuer Bankleiter wird Gregor Sieber. Er hatte bis jetzt die Bankleitung in Ueberstorf inne. Der bisherige Bankleiter der RB Schwarzwasser, Roger Roos, wird der Bank noch bis zu seiner Pensionierung Ende dieses Jahres mit seinem Wissen erhalten bleiben. Die neue Bankleitung setzt sich aus Irene Beyeler, Stephan Marchon und Yves Roux zusammen. Aufgrund der Fusion ist der Verwaltungsrat von sieben auf neun Mitglieder erhöht worden. Daniel Meier bleibt Präsident des Verwaltungsrates.