Immer vielseitige und fordernde Aufgaben

Immer vielseitige und fordernde Aufgaben

Gemeindeschreiber Michel Brönnimann ging per 31. August in Rente. Was hat sich in den knapp 20 Jahren auf der Gemeindeverwaltung Laupen verändert? Ein Rückblick mit dem Frischpensionierten.

«Was ich von Laupen erwartet habe, hat sich erfüllt», so fasst der 65-jährige abtretende Gemeindeschreiber seine Zeit in Laupen zusammen. Am 1. Dezember 2000 war der ausgebildete Gemeindeschreiber von der Berner Vorortsgemeinde Stettlen nach Laupen gewechselt. Einwohnermässig waren die Orte vergleichbar, unterschiedlich jedoch in der Struktur. Laupen ist ein regionales, kleineres Zentrum mit homogener, eher ländlicher Bevölkerung. Heute sei die Einwohnerzahl von damals 2700 auf rund 3200 angewachsen. Durch den Zuzug eher urbaner junger Familien, die noch im Einzugsgebiet von Bern ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen können, habe sich auch die Bevölkerungsstruktur verändert, sei durchmischter geworden.

Das Internet brachte die
grösste Veränderung
«Die grösste Veränderung brachte jedoch das Internet», stellt Michel Brönnimann ganz klar fest. Diese Entwicklung kam ihm als technikaffinem und EDV-lastigem Berufsmann sehr entgegen. Heute sei der Gemeindeschreiber nicht mehr ein Amtsträger mit eng umrissenem Aufgabengebiet, sondern eher eine Art Stabsmitarbeiter des Gemeinderates. Das Aufgabengebiet wurde immer interessanter und vielseitiger, aber auch fordernder. «Es gilt, immer einen Schritt vorauszudenken», hält der umtriebige Brönnimann fest. Dazu liefert er auch gleich ein Beispiel. Kürzlich sei die Villa Freiburghaus von der Gemeinde Laupen gekauft worden. Umgehend habe er auf der gemeindeeigenen Website die Bevölkerung gut dokumentiert informiert. Dass ihn Urs Balsiger, der Gemeindepräsident von Laupen, am 12. Juni anlässlich der Verabschiedung an der Gemeindeversammlung mit den Worten «Er war uns immer einen Schritt voraus und die Zusammenarbeit war immer gut» gewürdigt hatte, berührt Brönnimann noch heute.

Auf Umwegen zum
beruflichen Ziel
Dabei war sein beruflicher Weg nicht immer einfach und geradlinig. Als Zweisprachiger in deutschen Schulen in der Gegend von Biel aufgewachsen, war die Schulkarriere nicht von Beginn weg in seinem Sinne verlaufen. Zwar gereichte ihm die Bilingualität oft zum Vorteil, trotzdem verbrachte er die ersten Berufsjahre nach der KV-Lehre als Sachbearbeiter. Nach einem zweijährigen Abstecher in die Privatwirtschaft in Zürich, wo er in vielerlei Hinsicht einen Kulturschock erlitt, kehrte er 1983 zurück und trat die erste Stelle als Gemeindeschreiber in Kerzers an. Dazumal noch ohne Gemeindeschreiber-Ausbildung. «Das war im Kanton Freiburg nicht zwingend Voraussetzung, da der Gemeindeschreiber dort ein anderes Aufgabengebiet hat. Im Kanton Freiburg ist der Gemeindeschreiber der Sekretär des Gemeinderates im Gegensatz zum Kanton Bern, wo auf den Gemeindeschreiber vielseitigere Aufgaben und mehr Verantwortung warten.»

In den 90er-Jahren absolvierte er dann die Gemeindeschreiber-Ausbildung für den Kanton Bern und wurde 1995 als solcher in Stettlen angestellt. Das Fürsorge- und Vormundschaftswesen war unterdessen nicht mehr Bestandteil seines Einsatzgebietes. Hingegen engagierte sich Michel Brönnimann im Verkehrssanierungsprojekt und in der städtebaulichen Entwicklung von Laupen, bei der neben der Gemeinde die SBB und der Kanton beteiligt sind. Auch nach seiner Pensionierung verbleibe er mit viel Interesse in dieser Projektgruppe. Dort könne der passionierte Fotograf sein neues Werkzeug, eine Fotodrohne, sinnvoll einsetzen.

Es gibt ein Leben nach
der Pensionierung
Damit kommt unweigerlich das Thema zur Sprache, wie es wohl nach der Pensionierung für einen engagierten Berufsmann weitergehen wird. «Es ist halt einfach so, dass ich nicht mehr alles beenden kann, was ich angefangen habe», stellt er vernünftigerweise fest. «Es war eine gute Zeit und ich bin froh darum. Ich habe das Gefühl, mich gut auf die Zeit danach vorbereitet zu haben.» Mit seiner Frau und den 5 Shetland Sheepdogs (mittelgrosse Hunde) wird er im grossen Camper unterwegs sein. Zudem will er biken «ohne Elektromotor», ist ihm wichtig zu betonen. Weiterhin wird er das Fotografieren, sein Hobby seit den 80er-Jahren, pflegen. «Zudem werde ich Ende Jahr Grossvater, ich freue mich sehr.»

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