Jetzt erst recht

Jetzt erst recht

Sozusagen der Pandemie zum Trotz hat der Kanton so viele Wirtschaftsprojekte unterstützt wie nie zuvor. Die Motivation der Freiburger ist klar: Sie wollen Arbeitsplätze schaffen. Mehr als 500 sollen in den nächsten fünf Jahren alleine aus der Freiburger Wirtschaftsförderung resultieren.

Die Investitionen von insgesamt 143 Mio. Franken kamen zum richtigen Zeitpunkt. Etwas mehr als 10‘000 Menschen sind derzeit im zweisprachigen Kanton ohne Arbeit. So viele wie noch nie. Doch die Zahl sinkt bereits wieder. Mit ein Grund sind die 54 Unternehmen, welche die Wirtschaftsförderung des Kantons Freiburg (WIF) begleitet hat.

Rekordjahr
Im Jahr 2019 waren es noch 35 Projekte. «Wir schalteten rasch in den Krisenmodus und haben unsere Strukturen angepasst. Unser Ziel war und ist, so viele Kündigungen und Konkurse wie möglich zu vermeiden», erklärte Staatsrat Olivier Curty. Schweizweit nahm der Kanton mit seiner Offensive eine Vorreiterrolle ein. Das Resultat beeindruckt. Das Engagement hat nicht nur zur Folge, dass Arbeitsplätze gestärkt werden konnten, sondern dass sich so viele neue Firmen angesiedelt haben wie nie zuvor. «Weltweit gingen die ausländischen Investitionen um rund 30% zurück, in der Schweiz nahmen sie zu», berichtete Jerry Krattiger, der Direktor der WIF. Die Westschweiz ist für die ausländischen Firmen besonders attraktiv und der Kanton Freiburg als stabiler Partner bekam diese Tendenzen deutlich zu spüren. Eine Mehrzahl der neuen Firmen stammt aus dem Ausland, gut verteilt über Firmen aus benachbarten Ländern bis zu weitentfernten Staaten wie China oder Kanada.

Biowirtschaft
«Mein Team hat im vergangenen Jahr Ausserordentliches geleistet. Bei den Unternehmensprojekten ist ein sehr gutes Resultat gelungen, obwohl wir gleichzeitig stark in der Erarbeitung und Umsetzung der verschiedenen Covid- Unterstützungsmassnahmen des Kantons und Bundes involviert waren», fasst der Direktor Krattiger zusammen. Ein weiterer Grund für das Rekordjahr liegt zudem in der klaren Positionierung der Freiburger, insbesondere auf die Biowirtschaft. Schweizweit will der Kanton in der Nahrunsmittelbranche zum Leader werden. «So schnell wie möglich», lacht Staatsrat Curty. Weil sich die kantonalen Zahlen nur schwer vergleichen lassen, liegt die Vermutung nahe, dass dies bereits der Fall sein könnte. Im vergangenen Jahr hat die WIF den strategischen Rahmen dahingehend ausgelegt, ergänzt mit der Industrie 4.0, also der Digitalisierung und Vernetzung derselben.

Sensetal
Der Sensebezirk ist ein Teil dieses Rekordjahres. Schon fast sinnbildlich fand die Medienkonferenz der WIF in der Buchbinderei Schumacher AG in Schmitten statt. Einem Traditionsbetrieb, «der sich Krisen gewohnt ist», wie Raoul Philipona, Delegierter des Verwaltungsrates sagte. Gleichzeitig beherbergt der Betrieb in seinen Räumlichkeiten seit Kurzem die US-Firma «Tiffin» als Beispiel einer über 100-jährigen Firma, die sich neu in der Schweiz niedergelassen hat und in Schmitten ihre erste Zweigstelle ausserhalb der USA wohlweislich ausgesucht hat. Kein Einzelfall. «Der Sensebezirk spürt den wirtschaftlichen Aufschwung des Kantons auch in seinen Reihen», bestätigt der Oberamtmann Manfred Raemy auf Anfrage.

Bliebe also noch die Frage, ob die drohende Inflation nach Corona der Aufbruchstimmung ein jähes Ende setzen könnte? «So wie das Jahr 2021 gestartet ist, lässt es uns daran glauben, dass der Aufschwung bleibt», sagt Krattiger. Zumindest vorerst ist von Inflation und den Nachwehen der Pandemie im Kanton Freiburg also noch nichts zu spüren.
Sacha Jacqueroud

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