Laupen sagt «Ja» zu Bauprojekten

Laupen sagt «Ja» zu Bauprojekten

In der Urnenabstimmung vom 10. Fe­bruar wurden die Gelder für grossangelegte Umbau-und Sanierungsmassnahmen in Laupen bewilligt. Sobald die Baubewilligungen des Bundesamts für Verkehr und des Kantons vorliegen, steht dem Baubeginn nichts mehr im Wege.

Mit etwas mehr als 3000 Einwohnern ist Laupen eine eher kleine Gemeinde. Das mittelalterliche «Stedtli» – bekannt für seine historischen Häuschen, das tausendjährige Schloss und die Schlacht bei Laupen – steht nun kurz vor Beginn grösserer Umbau-und Sanierungsarbeiten. Am 10. Februar stimmte die Gemeinde in der Urnenabstimmung dem Bruttokredit von 33 Mio. Franken des Gemeinderates zu, wovon 8,6 Mio. Franken steuerfinanziert werden sollen. Nach der Bahn verfügt nun auch die Gemeinde über die bewilligten Finanzmittel. Unabhängig davon, dass seitens des Kantons die Gelder noch nicht gesprochen sind, treibt die Bauherrengemeinschaft die Arbeiten in Richtung Erteilung der Baubewilligungen für die Bahn, die Strassenteile, Werkleitungen und den Wasserbau voran.

Viele Bauprojekte
kommen zusammen
Geplant sind dabei die Verlegung von Bahn- und Bushof, da die Durchfahrt durch den Ort durch die Bahnschranken besonders in Stosszeiten stark beeinträchtigt wird und sich der Verkehr häufig staut. Bereits 2007 entstand deshalb die Idee, den Bahnhof um rund 250 Meter in Richtung Neuenegg zu verschieben und das freiwerdende Bahnareal neu zu nutzen, sodass der Bahnübergang aufgehoben werden kann. Gleichzeitig wollte der Kanton sowieso den Strassenbelag erneuern und sanierungsbedürftig ist auch die Sensebrücke, die aktuell weder den Anforderungen einer Kantonsstrasse noch dem Hochwasserschutz entspricht. So hatte man die Idee, alle Projekte zusammenzufassen und ein Konzept für Verkehrssanierung und städtebauliche Entwicklung zu erstellen. 2010 wurde deswegen ein Wettbewerb ausgeschrieben, aus dem das Projekt «SENS(e)Orium» als Sieger hervorging. Das Projekt sieht neben der Verlegung des Bahnhofs und der Erneuerung der Kantonsstrassen und Werkleitungen der Gemeinde auch den Neubau der Sensebrücke vor sowie einen Wasserbauplan, der Hochwasserschutz mit Revitalisierungsmassnahmen für die Sense verbindet.

Günstiger Zeitpunkt
Der Zeitpunkt für diese Bauprojekte ist günstig, denn die Bahnanlagen hätten in den nächsten Jahren sowieso erneuert werden müssen. Die komplette Bahnin­frastruktur, darunter die ehemaligen Industriegleise, die seit Jahren nicht mehr genutzt werden, können nun aber innerhalb des Projekts rückgebaut werden, denn die Sensetalbahn AG muss sich dazu verpflichten, im Rahmen der Bahnhofsverlegung Gleise, Fahrleitungen und Masten auf eigene Kosten zu demontieren und zu entfernen. Gleichzeitig musste das Projekt in Teilen sowieso realisiert werden, jedoch eröffnete das Verkehrskonzept die Möglichkeit, Synergien zu nutzen und so Bauzeit und Kosten zu begrenzen.

5 Jahre von Baubeginn bis -ende
Anvisiert ist nun eine fünfjährige Bauzeit von Dezember 2019 bis 2024, in der in unterschiedlichen Phasen verschiedene Teilprojekte angegangen werden. Los geht es 2020 mit der Erstellung eines Materialaufbereitungsareals im Westen des Städtchens, wodurch Anlieferung und Transport der Baumaterialien erleichtert werden und die Stadt selbst von Lärm und Emissionen entlastet wird. 2021 geht es dann an den Rückbau und der Verkehr wird über eine provisorische Brücke um den Ort herumgeleitet. Die Sanierung von Neuengasse und Bärenplatz ist für das Jahr 2021 und 2022 projektiert, eine Zeit, in welcher der Verkehr unterhalb der Neuengasse umgeleitet wird. 2022 bis 2023 wird dann die Sensebrücke neugebaut, und zwar im Stil der bestehenden Stahlbetonbrücke, doch wird sie dem Hochwasserschutz und den Vorgaben für behindertengerechtes Bauen entsprechen. Auch die Murtenstrasse wird dann saniert, 2023 dann die Bösingenstrasse und Neueneggstrasse. 2024 werden schliesslich die Installationsflächen rückgebaut.
Gewaltige Anstrengung und grosse Chance
Für ein so kleines Örtchen wie Laupen bedeutet das eine gewaltige Anstrengung und auch das Geschäftsleben wird beeinträchtigt werden. Gibt es in Laupen doch nicht weniger als 6 Gastwirtschaften und 2 Tearooms, dazu kommen 150 Gewerbe-und Dienstleistungsbetriebe.
«Die grösste Herausforderung wird sein, die Leute immer gut zu informieren», sagt dazu Gemeindepräsident Urs Balsiger und ergänzt: «Sie sollen sich nicht allein gelassen fühlen.»

Dreck, Staub und Lärm können natürlich schon auf die Nerven gehen, aber die Zustimmung der Laupener zu den Bauvorhaben ist gross. «Die Rückmeldungen waren fast immer positiv, egal, ob es sich um Autofahrer oder ÖV-Nutzer handelt», fasst Balsiger die Reaktionen aus der Bevölkerung zusammen und findet: «Das Projekt ist eine Chance für die Entwicklung von Laupen.» Die Einwohnerinnen und Einwohner von Laupen haben dem «Jahrhundertkredit» mit überwältigendem Mehr zugestimmt (rund 85% Ja-Stimmen bei einer Beteiligung von knapp 48%). In Laupen wartet man nun ungeduldig auf den Startschuss.

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