Vor gut drei Jahren ist Michel Aebischer mit seiner Familie nach Bösingen gezogen. Er ist demnach kein Einheimischer, was ihn umso mehr motiviert, sich in der Gemeinde politisch zu engagieren und persönlich einzubringen. «Die Menschen hier sind sehr offen und freundlich», sagt der zweifache Familienvater. Aufgewachsen ist er in Thörishaus, doch seine Wurzeln sind im Sensebezirk; seine Grosseltern kommen aus Schmitten und Düdingen, wo auch seine beiden Elternteile aufgewachsen sind.
Der CVP-Mann folgt auf Rolf Häsler, der per 26. Juni 2017 sein Mandat niederlegte. Michel Aebischer ist erster Reservekandidat der Liste 1. Er übernimmt das freigewordene Ressort Bauwesen/Raumplanung und wurde am 10. Juli von Oberamtmann Manfred Raemy vereidigt.
Etwas Bedenkzeit nahm sich Aebischer trotzdem, bevor er zusagte, denn ein politisches Amt ist sehr zeitintensiv und es bedarf einer guten Planung und Organisation, sowohl im Job als auch in der Familie. Diese steht für ihn immer an erster Stelle. Er arbeitet als Betriebsökonom bei einer Grossbank in Bern. Obwohl er beruflich sehr engagiert und oft unterwegs ist, kann er seine Arbeitszeit durchaus flexibel einteilen und könnte bei Bedarf auch von zu Hause aus arbeiten. Angst, in seinem Amt nicht zu bestehen, hat er grundsätzlich keine, dafür entsprechenden Respekt. Weil er es von Berufs wegen gewohnt ist, gute Lösungen und Kompromisse zu finden, bringt er optimale Voraussetzungen für eine politische Karriere mit.
Interesse und Engagement
Der 36-Jährige spielt Tennis und ist ein Familienmensch. Die freie Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen geniesst er ausserordentlich und schätzt dabei die Nähe zu den Städten Bern und Freiburg sowie zum Naherholungsgebiet der Sense, um Ausflüge zu machen. Er geht gerne auswärts essen, ist ein Weinkenner, verreist gerne und interessiert sich ausserordentlich für andere Kulturen. Sein Interesse an Politik und Gesellschaft begleitet ihn schon ein Leben lang. Mit Menschen in Kontakt kommen, Diskussionen führen und Lösungen erarbeiten, das liegt ihm. Darum hat er sich auch zur Gemeinderatswahl gestellt. Er möchte einen Beitrag leisten, sich engagieren zum Wohle der Gesellschaft. Momentan arbeitet er sich in sein Ressort Bauwesen/Raumplanung ein. Glücklicherweise ist der Bauverwalter schon einige Jahre im Amt und kann ihn mit wertvollen Ratschlägen unterstützen, schliesslich ist Aebischer nicht vom Fach. Auswählen konnte er sein Ressort nicht, denn Neulinge können sich bekanntlich das Aufgabengebiet nicht aussuchen. Neben seinem Gemeinderatsmandat fungiert Aebischer auch als Präsident der Feuerwehr- und der Landkommission der Gemeinde Bösingen, ist Delegierter des Gemeindeverbandes Region Sense und Mitglied des Stiftungsrats der Stiftungen Wohnen in Bösingen und St. Wolfgang. Die Gemeinderatssitzungen finden alle zwei Wochen statt; dazu kommen Termine, Sitzungen und Verhandlungen der übrigen Kommissionen.
Richtige Entscheidung
Michel Aebischer freut sich darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Gemeinde Bösingen leisten zu können. Seine Neugierde, sein Interesse, seine Leidenschaft, Dinge anzugehen, seine Offenheit und Empathie, seine Umgangsformen und seine Kommunikationsfähigkeit werden ihm sicher vieles erleichtern. Die Balance zwischen klarer politischer Linie und Kompromissen ist eine Herausforderung, die ihn reizt. «Ich möchte mit den Bürgern persönlich über deren Anliegen sprechen und darauf eingehen können, um dann wichtige Punkte im Gemeinderat einzubringen und zu diskutieren, damit die Bürger zufrieden sind», sagt Aebischer. In Zukunft könnte er sich durchaus eine politische Karriere auf anderer Ebene vorstellen. Nach der Teilnahme an der ersten Gemeinderatssitzung im Juli hat er einen sehr guten Eindruck von seinen Ratskollegen gewonnen und freut sich auf die künftige Zusammenarbeit. Bedauerlich findet er, dass momentan nur gerade eine Frau Einsitz im Gemeinderat nimmt, dafür ist die Zusammensetzung von jüngeren und älteren, erfahrenen und neuen Ratsmitgliedern ausgewogen. Bösingen hat 3401 Einwohner (31.12.2016), ist gut geführt und steht auf gesunden Beinen. Bisher liessen sich für öffentliche Ämter immer genügend Kandidaten zur Wahl aufstellen. Nicht alle Sensler Gemeinden befinden sich in dieser komfortablen Lage und denken deshalb sowie aus weiteren Gründen über eine Fusion mit umliegenden Gemeinden nach.