Niemals gibt man ihm sein Alter von 81 Jahren! Körperlich fit und geistig rege begegnet uns Marcel Altorfer. Sein gepflegtes Einfamilienhaus liegt nur ein paar hundert Meter von der Thomaskirche entfernt. Das ist vielleicht mit ein Grund für seine engagierte und treue Zusammenarbeit mit der reformierten Kirche im Liebefeld.
Nach der Pension ging
es richtig los!
1993 wurde der Computertechniker mit 60 Jahren vorzeitig pensioniert. Nachdem er bereits Wanderungen mit der Wandergruppe Landorf unter der Leitung von Herrn Vogt absolvierte, wurde er im Jahr 1999 von der Leitung der Thomaskirche Liebefeld angefragt, ob er für Senioren Wanderungen organisieren und durchführen würde. Altorfer sagte spontan zu, ist er doch sportbegeistert und für körperliche Betätigung stets zu begeistern. Seit Juni 1999 leitet er die «Wandergruppe Thomas» zuverlässig, tatkräftig unterstützt von seiner sechs Jahre jüngeren Frau Grety. «Ich erinnere mich noch gut. Die erste Wanderung ging auf die Grimmialp und dann nach Oey-Diemtigen», sinniert Marcel Altorfer.
Der Interessentenkreis der Wandergruppe Thomas umfasst rund 35 Personen, grösstenteils aus Liebefeld, Köniz, Schliern, Spiegel und Wabern. Das Durchschnittsalter liegt bei 76 Jahren, es sind jedoch auch einige über 80-Jährige dabei. Der grösste Teil davon sind Frauen. Teilnehmen können nicht nur pensionierte, sondern auch jüngere. Wichtig ist, dass die Teilnehmenden in relativ guter körperlicher Verfassung sind.
Angebot konfessionsunabhängig
In den Monaten Februar bis November steht einmal pro Monat eine Wanderung auf dem Programm. Die Wanderrouten führen in den Jura, das Berner Oberland, in den Kanton Freiburg und ins Wallis. Im Durchschnitt nehmen pro Wanderung 18 Personen teil. «Die Ausflüge beginnen wir immer mit einem gemeinsamen Kaffee. Jede Stunde gibts einen Trinkhalt von zehn Minuten. Über Mittag verpflegen wir uns meistens aus dem Rucksack. Es wird keine Gebühr erhoben, die Teilnehmenden bezahlen nur ihre Reise- und Verpflegungskosten», fügt Altorfer an. Das Angebot ist konfessionsunabhängig. Die Interessenten erhalten die Ausschreibung per Post, die Kirche stellt die Ausschreibungen in den Aushang und publiziert sie auf ihrer Webseite.
130 Wanderungen,
1370 Kilometer
Jeweils im Januar findet mit den Interessierten ein Treffen zur Jahresplanung statt. Dabei wird auch auf die Wünsche der Teilnehmenden eingegangen. Anschliessend plant Marcel Altorfer gemeinsam mit seiner Frau die Wanderrouten. Dabei nutzt er auf dem PC vorwiegend die Software der Berner Wanderwege. Er achtet darauf, dass die Wanderrouten nicht mehr als 300 Meter Höhendifferenz aufweisen und die Abstiege nicht zu steil sind. Die reine Wanderzeit beträgt im Durchschnitt 3¼ Stunden, und die Wanderung ist zirka 10,5 Kilometer lang. In den 16 Jahren wurden bei 130 Wanderungen 423 Stunden und 1370 Kilometer gewandert. Vor der Publikation der Wanderroute rekognoszieren Marcel und Grety Altorfer stets gemeinsam die Route. Manchmal müssen Routen zwei- bis dreimal abgelaufen werden, ehe die definitive Wanderung feststeht. Zählte man dies noch hinzu, wären die Zahlen für Altorfers weit höher.
«Es geht um körperliche Betätigung, den Gedankenaustausch sowie das Teilen gemeinsamer, schöner Erlebnisse. Zudem können wir anderen Menschen mit diesem Angebot etwas zurückgeben», begründet Marcel Altorfer das Engagement seiner vorbildlichen Freiwilligenarbeit für die Thomaskirche.
Neben Wandern engagieren sich beide noch in der Leichtathletik. Als Kampfrichter an Meetings und an den PluSport-Tagen für Behinderte in Magglingen. Zudem sind beide noch als Helfer am GP Bern, am Gurtenlauf und Grety auch noch am Frauenlauf tätig. Im Weiteren sind beide im Sportverein aktiv. Dann ist da noch der schöne Garten mit den Gemüsebeeten und den Blumen. Der will ja auch mit Freude gepflegt sein.


