Freude bei den Schweizer Hörnli-Fans: Die «Guggershörnli» von Unternehmer Armin Fuchs sind seit diesem Monat nicht mehr mit kanadischem, sondern Schweizer Hartweizen gefertigt. Die Reaktionen bei den Menschen seien gut, viele verspürten in unsicheren Zeiten ein «Back to the Roots»-Gefühl, welchem die neue Rezeptur entspreche, so Fuchs.
Innovativ in der Formgebung
Dass der Hartweizen gerade jetzt aus der Schweiz kommt, liegt schlicht daran, dass Fuchs’ Lieferant erst seit diesem Jahr solchen in der Schweiz produzieren konnte – bisher war dies aus anbautechnischen Gründen nicht möglich. Teigwaren-Herstellerin ist die Kernser Pasta Röthlin AG. Zusammen mit dem Hartweizen verarbeiten die Pasta-Experten Umgebungs-Quellwasser sowie
Schweizer Freilandeier zum fertigen Produkt. Speziell an den «Guggershörnli» ist deren Kamm: «Dieser stellt den Wald dar, welcher das Guggershörnli säumt», so Fuchs. Seine Form verdankt das Inland-Produkt einem speziell patentierten Maschinen
kopf, dieser wurde kürzlich erneuert. Kurz vor der Herstellung der 80. Tonne zeigt sich der Hörnli-Erfinder zufrieden. «Bis heute produzierte die Pasta Röthlin AG über 160’000 Säcke», sagt Fuchs sichtlich stolz. Egal ob Gastro- oder Einzelkundensack; pro verkauftem Kilo fliessen rund 3 Franken in die Region Gantrisch und Schwarzenburgerland.
Vielseitige Nachfrage
Seine Hörnli, made in Switzerland, vertreibt Fuchs mehrheitlich selbst. «Falls ich nicht genügend Platz habe, nehmen wir den Bus meines Sohnes», so der Unternehmer. Abnehmer sind Hotels, Restaurants sowie Lebensmittelläden. Auch Private kommen dank Fuchs in den Genuss der «Guggershörnli». Erst vor kurzem habe er einen Bekannten getroffen, der wieder Hörnli verlangt habe. Der einzige Grossabnehmer ist ein Schweizer Detailhandelsriese, er bringt das Produkt in ausgewählten Filialen unter die Menschen. Die Hörnli-Lancierung geht auf das Jahr 2009 zurück, fast gleichzeitig wurde der Verein Guggershörnli gegründet. Für die Unterstützung, die Fuchs vom Verein bekommt, ist er dankbar: «Ein grosses Dankeschön geht an die Gönner und Mitglieder sowie an alle Konsumenten und Geniesser.» Vom Verkauf der Hörnli profitiert die ganze Region: Fuchs spendete dank dem Teigwaren-Verkauf rund 160’000 Franken. Ein weiteres Beispiel für Fuchs’ Engagement ist der Hörnli-Vertrieb durch die Stiftung Bernaville via Internet.
Für die Region unterwegs
Fuchs setzt sich seit Jahren für das Gantrischgebiet ein. So ist er Initiant des rund 25 Kilometer langen Panoramaweges, der vom Gurnigelbad bis ins freiburgische Zollhaus führt. Dafür trommelte er Helfer aus der ganzen Schweiz zusammen – auch ein Armeehelikopter kam zum Einsatz. Seit der Aktion ist der Weg zugänglicher, gerade auch für ältere Menschen sowie Familien mit Kindern. «Für die Erstellung waren Material und Arbeitsstunden, die einem Gegenwert von 2,5 Mio. Franken entsprechen, notwendig», so Fuchs.
Einer, der nie müde wird
Der Macher will sich weiter für «seine» Region engagieren, auch wenn die 80. Tonne bereits hergestellt wird. An seinem Schreibtisch in Thun blickt er in die Ferne und meint: «Bei Tonne 100 höre ich auf.» Was an diesem Statement dran ist, wird sich zeigen – so schnell dürfte das «Guggershörnli» jedenfalls nicht von der Landkarte verschwinden.