«Neue Gemeinde kann sich besser positionieren»

«Neue Gemeinde kann sich besser positionieren»

Riggisberg und Rümligen erörtern ihre Fusion im neu vorgestellten Grundlagenbericht. Der Gemeindepräsident von Riggisberg Michael Bürki sieht dem Zusammenschluss positiv entgegen und findet, dass die Vorteile überwiegen.

Riggisberg und Rümligen wollen fusionieren. Nachdem der Gedanke bereits 2014 aufgekommen war und die Gemeindeversammlung Rümligen einer Fusion zugestimmt hat, stellte die Interkommunale Arbeitsgruppe im Januar 2019 nun den Grundlagenbericht fertig, der die Vor- und Nachteile der geplanten Fusion näher beleuchtet. Entstehen würde mit der Vereinigung von Riggisberg und Rümligen eine neue Gemeinde mit fast 3000 Einwohnern auf 3449 ha, die weiter den Namen Riggisberg tragen soll. Die Rümliger dürfen aber aufatmen, denn Rümligen soll als Ortsteil der neuen Gemeinde Riggisberg seinen Namen behalten und die Dienstleistungen der Gemeinde sollen generell erhalten und ausgebaut werden. Schon jetzt arbeiten Riggisberg und Rümligen in vielen Bereichen wie der Feuerwehr, dem Regionalen Sozialdienst und der Regionalen Kinder- und Jugendfachstelle eng zusammen, sodass mit der Fusion dieser Weg konsequent weitergeführt wird. «Wir können uns als neue, starke Gemeinde besser positionieren», sagt Michael Bürki, der Gemeindepräsident von Riggisberg, im Namen der Interkommunalen Arbeitsgruppe. So hat denn auch die Fusion aus Sicht der beiden Gemeinderäte und Arbeitsgruppen viele Vorteile.

Vorteile im Bereich von Behörden und Verwaltung
Die neue Gemeinde wird voraussichtlich viel schlanker, da sie 21 Behördenmitglieder weniger benötigt und niedrigere Personalkosten anfallen werden. Doch gebe es für die Beschäftigten eine dreijährige Übergangszeit, in welcher der Lohn und auch die Stellenprozente garantiert werden, so Bürki. Für Rümligen bedeute die Fusion einen Ausbau der heutigen Öffnungszeiten der Gemeindeverwaltung. Die Stellvertretung bei Abwesenheiten und Ausfällen könnte gewährleistet werden. Zudem werden Aufwände für gegenseitige Verrechnungen eingespart. Mit der Basisstufe Rümligen und der Tagesschule Riggisberg werden Familien ein breiteres Angebot bei der Auswahl an Schulen haben.

Vorteile im Bereich von Infrastruktur und Mobilien
Mit einer Fusion der beiden Gemeinden wird voraussichtlich auch die Verwaltung und Organisation der Liegenschaften und Mobilien leichter, da sie dann über eine zentrale Stelle erfolgen kann, und spezielle Maschinen würden stärker ausgelastet werden können. Die Interkommunale Arbeitsgruppe sieht es auch als erwiesen an, dass eine grössere Gemeinde bei Neuanschaffungen einen besseren Verhandlungsspielraum haben wird. Durch die Verlegung der Gemeindeverwaltung nach Riggisberg wird in Rümligen zudem mehr Platz für den Schulbetrieb frei.

Finanzielle Gleichstellung
Schaut man sich die finanzielle Seite der Fusion an, ist festzustellen, dass sich Musterberechnungen zufolge Einsparungen und Mehrkosten durch die Fusion ziemlich genau die Waage halten. Finanziell werden die beiden Gemeinden nach der Fusion gleichgestellt, indem verschiedene Bereiche angepasst werden. Im Bereich Gebühren werden diese für die meisten Einwohner von Rümligen gesenkt, die Steueranlage dagegen leicht erhöht. Für Riggisberg wird im Gegenzug die Liegenschaftssteuer erhöht. «Wir erachten dies über alles gesehen als ausgewogen und fair», findet Gemeindepräsident Bürki.

Wenige Nachteile
Die Nachteile der Fusion sind die weniger breite Mitwirkung der Bevölkerung in Behörden, der Wegfall der Gemeindeverwaltung in Rümligen und auch der Wegfall der Urnenlokale Schulhaus Rümligen und Hasli sowie des Briefkasteneinwurfs in Rümligen. Dies fällt nach Meinung der Arbeitsgruppe nicht sehr ins Gewicht. So hat Bürki aus der Riggisberger und Rümliger Bevölkerung bisher nur positive Rückmeldungen erhalten, wie er sagt. In den Arbeitsgruppen haben teilweise auch Bürger und Bürgerinnen direkt mitgewirkt, es gab Informationsveranstaltungen und die Möglichkeit zur öffentlichen Mitwirkung. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung werden Ende März ausgewertet, im Juni steht dann in der Gemeindeversammlung der Grundsatzentscheid zur Fusion an. Gemeindepräsident Bürki sagt: «Die Arbeitsgruppen und beide Gemeinderäte sehen keine Stolpersteine, die gegen eine Fusion sprechen.» Und auch seine Bilanz zum Grundlagenbericht fällt positiv aus: «Wir sind zufrieden.»

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