1971 gehörte Falkenstein zu den ersten Abteilungen der Deutschschweiz, welche die Raiderstufe, die Pfadi für die 15-/16-Jährigen, einführten. Als die Pfadfinderinnen auch mitmachten, nannte man die Stufe Cordées/Raiders (Cora), heute Pios. Von Anfang an war klar, dass die Raiders ein eigenes Heim haben sollten. Der Heimverein erstellte von 1973 bis 1975 mehrheitlich in Eigenarbeit in der Büschigrube das Raiderheim: Eine 1935 bei der KaWeDe aufgestellte Baracke wurde 1973 demontiert, in die Büschigrube transportiert und auf einem gemauerten neuen Kellerraum mehrheitlich in Eigenarbeit in drei Jahren wieder aufgebaut. Seiter wurde dieses Heim mehrmals ausgebaut und 2012 im Minergie-Standard renoviert sowie an die Heizung des Büschiheimes angeschlossen.
Platznot
Wegen der Mitgliederzunahme wurden in den letzten sechs Jahren mehrere Wolfs- und Pfadigruppen neu eröffnet. Bisher reichten die zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten noch knapp. Die Biber benützen für ihre Heimaktivitäten das Leiter/-innen-Haus Weiermatt. Weil auch die Anzahl der Pios seit 2021 Jahr stark zunimmt, wurde das Cora-Heim zu klein. Ein gutes Pios-Jahr ist stets wichtig, damit die Pios motiviert werden, Leitungsfunktionen bei Falkenstein zu übernehmen. Die Könizer Abteilung benötigt für die elf Einheiten der Stufen Biber, Wölfe, Pfadi und Pios gegen 50 Leitende.
Vor zwei Jahren zeichnete sich ab, dass die 34 Pios mit ihren fünf Leitenden ab Sommer 2022 im CoraHeim nicht mehr genug Platz haben, um sich gemeinsam treffen zu können. Es wurden Ideen für Raumerweiterungen gesucht. Für ein Tipizelt oder eine Jurte sowie einen Heimanbau gegen Süden hätte es wegen des zu kleinen Waldabstandes keine Baubewilligung gegeben. Deshalb suchte der Heimverein mit Architekt Urs Wilk eine neue Lösung. Für einen kubusförmigen Anbau auf der Ostseite zum Cora-Heim wurde im Juni 2022 die Baubewilligung erteilt.
Anbau Cora-Heim
Der Neubau umfasst zwei Räume von je 23 m², ein WC und ein Treppenhaus; im bisherigen Cora-Heim wurde eine grössere Kochecke installiert. Geheizt wird der Anbau durch die zentrale Luft-Wasser-Wärmepumpe im Büschiheim. Die Photovoltaikanlage auf dem Anbau – die sechste auf Könizer Pfadiheimdächern – liefert seit anfangs Februar Strom. Die beiden Piosgruppen sind glücklich, dass sie nun ein Heim haben, in dem alle Platz haben.
Heim, Haus, Hütte oder Villa?
Für die Pfadi sind die Heime Zentrum für viele Aktivitäten, Lokal für Samstagsanlässe bei Kälte und schlechter Witterung, Treffpunkt und Sitzungslokal, Lagermaterialdepot, Unterkunft für Lager und Ausbildungskurse. Bei keiner anderen Jugendorganisation sind die Vereine so eng mit «ihrem Heim» verbunden, das gilt insbesondere auch für die Abteilung Falkenstein mit den Pfadiheimen Büschi und Weiermatt, total fünf Häuser und zwei Nebenbauten.
Nicht zufällig werden die Pfadihäuser traditionsgemäss mehrheitlich «Heim» genannt, denn das althochdeutsche Wort bedeutet «Ort, wo man sich niederlässt». Der Schweizerische Alpenclub (SAC) nennt seine Häuser «Hütte», die Naturfreunde «Haus», viele Vereine «Clubhaus», die SJH «Jugendherberge», heute zum Teil auch «Youth Hostel». Es gibt auch Unterkünfte der Pfadi, die nicht als «Heim» bezeichnet werden, sondern Pfadihaus, Pfadihuus, Pfadihüsli, Pfadihütte oder sogar Villa (Villa Kunterbunt in Schwanden GL und Tobelvilla in Zumikon ZH).
Vermietung der Könizer Pfadiheime
Das Büschiheim und Teile des Weiermattheimes können für Weekends und Lager sowie Tagesanlässe von Jugendorganisationen, Schulen, Vereinen und Privaten gemietet werden. Nähere Informationen dazu findet man unter www.pfadi-falkenstein.ch/heime.