Neues System bringt grossen Sieger hervor

Neues System bringt grossen Sieger hervor

Köpfe statt Listen. Erstmals wählten die Bürgerinnen und Bürger im Majorzprinzip ihren Gemeinderat. Das bedeutet, «wir wählen Personen und nicht Parteien», sagte die FDP als Initiantin dieses Systemwechsels. Mit Erfolg. Denn sie stellen gleich 3 Gemeinderatsmitglieder.

Darunter der amtierende Gemeindepräsident Markus Hirschi. Er schaffte die Wiederwahl mit dem besten Resultat von insgesamt 379 Stimmen. Die anderen beiden Ratssitze, welche die FDP erobern konnte, gingen an 2 neue Personen: zum einen an Beat Roggli (360 Stimmen) und zum anderen an Robert Kohli (293 Stimmen).

Selbstgemachter Erfolg
An der letzten Wahl im Jahr 2016 wählte Rüschegg – wie allseits üblich – im Proporzverfahren. Traurige Verliererin war dabei die FDP. Denn sie verpasste damals einen zusätzlichen Sitz im Gemeinderat aufgrund des Proporzsystems, obwohl dieser mehr Stimmen holte als andere, die anschlies­send gewählt wurden. Diese Situation kennen auch andere Gemeinden nur zu gut. Im Proporzverfahren werden Listen gewählt und die Sitze werden dann im Verhältnis zugeteilt. Die FDP schlug der Gemeindeversammlung vor, dieses Prinzip aufzulösen und stattdessen im Majorzsystem die Gemeinderatsvertreter zu wählen. Damit werden einfach jene Kandidatinnen und Kandidaten gewählt, die das relative Mehr erreichen. Die Versammlung hiess diesen Vorschlag gut. Das Resultat folgte nun in dieser Wahl: Die FDP konnte wieder zulegen und wird mit 3 Sitzen die stärkste Partei im Gemeinderat.
Unabhängig und engagiert
Gemeinden kennen ab und an Parteien oder Interessensgruppen, die mit keiner grossen Mutterpartei verbunden sind. Das gilt auch in Rüschegg. Das Kürzel Uue steht für «Unabhängig und engagiert». So verstehen sich die Kandidaten dieser Bewegung als pragmatische Lösungsfinder für die Gemeinde und die Menschen. Eine davon ist Daniela Zbinden. Die Bestatterin erhielt 361 Stimmen und erzielte bei ihrer Wiederwahl das zweitbeste Resultat. Ebenfalls wiedergewählt für die Uue ist Fabienne Nussbaum mit 326 Stimmen. Die 27-Jährige ist die jüngste Gemeinderätin der neuen Legislatur.

Bürgerlicher Block
Gleichermassen 2 Sitze sichert sich die SVP. Die bisherigen Gottfried Fankhauser (358 Stimmen) und Jürg Hostettler (296 Stimmen) schafften auch im Majorzsystem problemlos ihre Wiederwahl. Nimmt man die 3 Sitze der FDP und die 2 der SVP, so sind 5 der 7 Gemeinderäte bürgerliche Vertreter. Was auf nationaler Ebene politisch für klare Positionen zu werten wäre, ist auf kommunaler Ebene weniger stark spürbar. Es geht eher um Lösungen und darum den Weg miteinander zu finden, und weniger um Parteiprogramme. Das zeigte bereits die vergangene Legislatur in Rüschegg. Aber der bürgerliche Block ist sicherlich ein Zeichen dafür, dass die Bevölkerung die bisherige Strategie des Gemeinderates befürwortet und will, dass sie weiterverfolgt wird.
Bliebe die Frage, ob der Systemwechsel von Rüschegg wegweisende Wirkung für andere Gemeinden haben könnte? Hinter verschlossenen Türen dürfte das Majorzsystem für Gemeinderatswahlen da und dort zum Thema werden, wie mehrere Gemeinderäte verschiedener Ortschaften im Verteilgebiet mitgeteilt haben. Auf alle Fälle hat Rüschegg schon mal den Weg geebnet, so dass Diskussionen zum Wahlsystem stattfinden dürften.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Neues System bringt grossen Sieger hervor»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2