Alle – auch wer nie in der Pfadi war – haben eine Vorstellung, was «Pfadi» ist. Für eine konkrete Beschreibung ohne Klischees hätten viele wohl etwas mehr Mühe. Pfadi ist kein «Rezeptbuch». Auch wenn die Grundlagen gemeinsam sind, ist die Pfadi von Gruppe zu Gruppe, Stufe zu Stufe, vor allem jedoch von Abteilung zu Abteilung, je nach Kanton und Land unterschiedlich. Pfadigründer Baden-Powell schrieb dazu: «Die Pfadfinderei ist keine komplizierte Wissenschaft, sondern ein fröhliches Spiel, das erzieherisch wirkt.» Deshalb können die Kinder ab zweitem Kindergartenjahr und die Jugendlichen in der ihr entsprechenden Altersstufe unverbindlich «schnuppern» und schauen, ob ihnen das Freizeitangebot der Falkensteiner passt oder nicht.
Falkenstein macht seit elf Jahren mit dem Slogan «Play nid allei!» Werbung. Warum ist dies nötig? Hat die Pfadi Mitgliederprobleme? Dem ist zwar nicht so. Allerdings muss jede Pfadiabteilung alljährlich mindestens zehn Prozent neue Kinder aufnehmen können, sonst droht sie in wenigen Jahren, keine Kinder- und Jugendorganisation mehr zu sein. In Erwachsenen-Vereinen ist man in der Regel viel länger Mitglied.
Für ein Jahr nur vier Altersstufen
In der Wolfsstufe (6 bis 10 Jahre) gibt es eine Mädchen-, eine Buben- und eine gemischte Gruppe, in der Pfadistufe (11–15 Jahre) sind die drei Einheiten geschlechtsgetrennt. Die beiden folgenden Stufen (Pios und Rover) sind koedukativ. Obschon die 2006 eröffnete Biberstufe für fünf- und sechsjährige Kinder einem Bedürfnis entsprach und erfolgreich war, kann sie aus organisatorischen Gründen ein Jahr nicht geführt werden, ab Frühling 2016 gibt es die «Biber» wieder.
Stufenübertritte
Am Schnuppersamstag wechseln die ältesten Wölfe die Stufe: Traditionsgemäss werden sie von Pios und Rovern den Felsen in der Sandsteingrube in der Nähe das Landorfs im Komturenwald hinaufgezogen. Die Kinder sind vor dem Aufzug stets etwas aufgeregt, dann aber stolz, den Felsen erfolgreich bezwungen zu haben, um in eine Pfadigruppe aufgenommen werden zu können.
Lager
Einer der wichtigsten Aktivitätsschwerpunkte sind in der Pfadi die Lager. Die Leitungen haben mit den Vorbereitungen längst begonnen, denn schon bald ziehen alle Falkensteiner Gruppen ins Pfi-La (Pfingstlager). Nach dem letztjährigen erfolgreichen Kantonslager am Bielersee werden die Sommerlager 2015 wieder dezentral stattfinden. Das ist gut so: Während im Bundeslager die Kontakte zu vielen andern Pfadi im Mittelpunkt standen und aufwändige Programmteile für alle gemeinsam organisiert werden konnten, stehen nun wieder die eigene Gruppe und die Umsetzung der eigenen Projekte im Zentrum. Das einwöchige Wolfslager und die zwölftägigen Zeltlager von Phönix und Karuba finden zu Beginn der Sommerferien statt, der Trupp Aventurin zeltet in den letzten zwei Ferienwochen. Die Pios sind zwei Wochen mit den Velos auf Korsika unterwegs.