Mitgliederzahlen sind nicht das Wichtigste für eine Pfadiabteilung, regelmässige Neueintritte sind jedoch für jede Jugendorganisation notwendig. Zudem sollen alle interessierten Kinder und Jugendlichen die Pfadi stufengerecht erleben können. Ein Massenbetrieb soll unbedingt vermieden werden, weshalb die Pfadi in den Altersstufen der Wölfe und Pfadi in Einheiten unterteilt werden. Auch wenn diese von mehrköpfigen Teams geleitet werden, entsprechen zu grosse Gruppen nicht den Pfadigrundsätzen: Bereits 1920 schrieb Pfadigründer Robert Baden-Powell (BiPi) in seinem Buch «Aids to Scoutmastership», weshalb ein Trupp nie grösser als 32 sein sollte: Seine persönlichen Erfahrungen erlauben es ihm nicht, mehr als 16 Buben individuell zu fördern, da er jedoch annehme, dass er die Hälfte der Fähigkeiten des erfahrenen Leiters besitze, billige er ihm 32 zu. Für die damalige Zeit war das revolutionär, wenn man bedenkt, dass es noch nach 1950 auch in Köniz einzelne Schulklassen mit über 50 Kindern gab, die von einer einzigen Lehrperson unterrichtet wurden. Bei Falkenstein wurden die Wolfsmeuten stets von Teams geleitet, bei den Pfadieinheiten ist dies seit über 60 Jahren so.
Grosse Schwankungen
In der 75-jährigen Geschichte der Könizer Pfadiabteilung gab es stets Phasen mit starkem Wachstum, aber auch mit Mitgliederschwund. Die Gründe sind oft nicht klar, meistens verliefen die Schwankungen bei Falkenstein parallel zur diesbezüglichen Entwicklung der Pfadi schweizweit. Seit 1961, als Falkenstein eine eigenständige Abteilung wurde, erhöhte sich die Anzahl der Einheiten bis 1976 von 5 auf 12. Bei der Fusion der Pfadfinderinnenabteilung Köniz und der Pfadfinderabteilung Falkenstein zur Pfadi Falkenstein im Jahre 1982 gab es 16 Einheiten. Nach der Jahrtausendwende nahm die Mitgliederzahl während 15 Jahren laufend ab, so dass Gruppen zusammengelegt wurden. Dann begann wieder das grosse Wachstum von Falkenstein: Die Mitgliederzahl erhöhte sich in den letzten neun Jahren um 71 Prozent, weshalb fünf neue Einheiten eröffnet werden mussten. Das bedeutet für die Abteilungsleitung in mancher Hinsicht eine grosse Herausforderung. Glücklicherweise sind stets genügend Falkensteiner/-innen bereit, Leitungsaufgaben zu übernehmen.
Gründung von Yavari
Vor dem Gründungsweekend wussten die Wölfe die Namen der Rudel (Gruppen) und Meute (Einheit) noch nicht. Zur Enthüllung fuhren sie mit den 7 Leitenden ins Papiliorama in Kerzers. Dort galt es, die verschiedensten Tiere zu beobachten und drei Rätsel zu lösen: Die Namen der Schmetterlingsgattungen Paphia, Inachis und Morpho waren die Namen der neuen Rudel. Nach der Gründungszeremonie erhielten sie eine Flaschenpost von einem Kapitän mit der Bitte, ihm zu helfen, den ausgetrockneten Fluss wieder zum Fliessen zu bringen, was gelang. Der Kapitän nannte den Namen des Flusses: «Yavari». Dieses Wort bedeutet in der Quechua-Sprache «freundlich» oder «hilfsbereit». So heisst nun auch die fünfte Falkensteiner Wolfsmeute.
Gründung von Fenris
Der neue Stamm umfasst 18 Pfadi und ein fünfköpfiges Leitungsteam. Auch hier musste die Namensfindung im Laufe des Weekends schrittweise mit mehreren Aufgaben im Rahmen einer Geschichte herausgefunden werden: Der Fenriswolf ist in der nordischen Mythologie das erste Kind des Gottes Loki und der Riesin Angrboda. Die drei Fähnli (Gruppen) der neuen Einheit erhalten die Namen der drei Geschwister von Fenris: Sleipnir (das schnellste aller Pferde), Narfi (Riese) und Vali (guter Schütze).
Gründung der Pios 2024/25
Anfangs September fand in Guggisberg das erste Weekend des neuen Pios-Trupps mit einigen Höhepunkten statt: leuchtende Gründung auf dem Guggershörnli, zwischendurch ein Bad im Hotpot und das Auswendiglernen des eigenen Rap-Songs.