Es war vorgesehen, an dieser Stelle über den diesjährigen Schnuppertag der Pfadi Falkenstein zu berichten. Es wurde gemäss dem Trend der letzten Jahre wiederum eine grosse Zahl von Kindern und Jugendlichen erwartet, die «Pfadiluft» schnuppern möchten. 2016 bis 2019 waren es zwischen 86 und 115. Noch 3 Tage vorher entschieden die Verantwortlichen der Pfadi Kanton Bern nach Abklärungen mit den zuständigen Fachinstanzen, dass der Schnupperanlass wie angekündigt durchgeführt werden kann, dies selbstverständlich unter der Berücksichtigung der Verhaltens- und Hygieneregeln des BAG.
Das änderte am Freitagnachmittag, 13. März, nach den Entscheiden des Bundesrates schlagartig. Die Pfadi Schweiz ordnete an, dass der Schnuppertag in der ganzen Schweiz abgesagt und der Pfadibetrieb auf allen Stufen bis Ende April eingestellt werden muss. Noch in der folgenden Nacht wurden die zahlreichen Werbebanden und Plakate in der ganzen Gemeinde Köniz von der Abteilungsleitung mit der entsprechenden Mitteilung ergänzt.
«Homescouting» ist kaum möglich
Für die Pfadi ist Bewegung und das Gruppenerlebnis im Freien wichtig, weshalb digitaler Fernunterricht kein echter Ersatz sein kann. Vielen Kindern und Jugendlichen fehlt etwas Wichtiges, wenn sie nicht in «die Pfadi gehen» können. Deshalb hoffen alle, dass sich die Situation bald wieder «normalisiert». Für die Pfadileiterinnen und -leiter ist die aktuelle Ungewissheit eine besondere Herausforderung: Zurzeit weiss niemand, wann Pfadiaktivitäten und Lager, die vorgängig eine Planungs- und Informationsphase benötigen, wieder möglich sind. Gleichzeitig werden für die jungen Leute auch die Anforderungen in der Schule oder im Studium resp. in der Lehre oder im Beruf anziehen. Doch das Abteilungsleitungsteam ist zuversichtlich, dass der Start gemeinsam mit den engagierten Leitenden gelingen wird.
Stufenübertritte und Schnuppern
Die Falkensteiner Abteilungsleitung wird weitere Informationen unter anderem über die Stufenübertritte, die Lager und Elterninformationsabende sowie einen Ersatztermin des Schnuppernachmittages unter www.pfadi-falkenstein.ch aufschalten. Dies ist jedoch erst möglich, wenn der Bundesrat, BASPO und die Pfadi Schweiz entschieden haben, welche Regeln im Mai und Juni gelten.
Auch der Heimverein
wird «ausgebremst»
Covid-19 führte ab Mitte März zur Annullation von allen «Weekends», Lagern und Einzelanlässen in den Könizer Pfadiheimen. Das sind bis Ende April 24 Heimmieten. Bis zu den Sommerferien wurden noch 24 weitere Mietverträge abgeschlossen, wobei bestimmt noch mit mehreren Absagen gerechnet werden muss.
Die finanzielle Einbusse bis zu 50’000 Franken verhindert, den Amortisationsplan der Bauschulden des «Büschiprojektes 2018/19» mit der neuen Wärmepumpenanlage und der intelligenten Heizungssteuerung einzuhalten. Da alle Heimleute ehrenamtlich arbeiten, erhält der Heimverein zum Glück keine Lohnzahlungsengpässe. Auch alle sonst üblichen Frühlingsaktivitäten wie die grosse Heimputzete mit allen Pfadi und Pios sowie der Holztag auf den Pfadiheimparzellen mussten abgesagt werden. Zudem wird die Heimvereins-Delegiertenversammlung vom 12. Mai auf den September 2020 verschoben. Als Gast und Referentin hätte die Könizer Parlamentspräsidentin Cathrine Liechti, die von 2004 bis 2007 als Bienli und Pfadi bei Falkenstein war, teilgenommen.