Feuer und Dreck, Abseilen und Zelten, seltsame Rituale und andere Verrücktheiten: All dies und noch wesentlich mehr steckt in der Pfadi – seit 110 Jahren. Da stellt sich die Frage, warum die Pfadibewegung seither nichts von ihrer Aktualität eingebüsst hat? Heutige Pfadi leben in ganz andern Verhältnissen als jene zur Gründungszeit. Die Pfadibewegung hat es meistens verstanden, sich den veränderten Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen anzupassen, ohne dabei die ursprünglichen Zielsetzungen über Bord zu werfen. Ein solcher Grundsatz lautet beispielsweise: Junge werden durch Junge geführt und ermutigt, ihren Weg zu finden und Verantwortung zu tragen. Seit Beginn dient die Pfadi als Experimentierfeld für eigene Ideen, die oft bis weit ins Erwachsenenleben wirken. Eigentlich kann man «die Pfadi» nicht mit Stichworten beschreiben. Auch wenn die Grundlagen gemeinsam sind, ist vieles von Abteilung zu Abteilung unterschiedlich.
Unverbindliches Schnuppern
Am 10. März 2018 findet zum vierten Mal der schweizweite Pfadi-Schnuppertag statt. So können Kinder und Jugendliche an diesem Samstag auch bei Falkenster «Pfadiluft schnuppern» und schauen, ob ihnen dieses Freizeitangebot passt oder nicht. Am gleichen Nachmittag findet ab 15 Uhr im Pfadiheim Weiermatt eine Elterninformation statt.
Fünf Altersstufen
Falkenstein ist die einzige Abteilung in der Region, die für beide Geschlechter alle von der Pfadibewegung vorgesehenen Altersstufen führt, damit die Kinder und Jugendlichen stufengerecht bei Samstagsaktivitäten, Weekends und Lagern «die Pfadi» erfahren und leben können. Mit der Eröffnung der Biberstufe für Mädchen und Buben im Kindergartenalter 2006 leistete Falkenstein wertvolle Pionierarbeit für diese neue Stufe, die sich seither an vielen Orten erfolgreich entwickelte.
«Pfadi-Hochburg» Köniz
Falkenstein hatte in den zwei letzten Jahren einen Mitgliederzuwachs von über 28% und ist nach der Pfadi Chutze-Aaretal zahlenmässig die zweitgrösste der 49 Berner Abteilungen und die viertgrösste der 482 Abteilungen der Pfadibewegung Schweiz. In Köniz gibt es seit sechzig Jahren zwei Pfadiabteilungen: 1949 wurde Falkenstein gegründet und 1958 die Windrösliabteilung St. Mauricius, aus der später die heutige Abteilung St. Josef hervorging. Vereint wären Falkenstein und St. Josef die grösste Pfadiabteilung der Schweiz. Eine Fusion will jedoch niemand: Die beiden Könizer Abteilungen haben unterschiedliche Traditionen und die Zusammenarbeit ist unterschiedlich intensiv. Seit vierzehn Jahren sammeln im Herbst die beiden Abteilungen gemeinsam Altpapier. Beide sind Gründungsmitglieder der KJGO (Könizer Jugendgruppen-Organisation). Eine gewisse Konkurrenz wirkt sich zudem qualitätsfördernd aus. Letztlich sind Zahlen nicht entscheidend; von Bedeutung ist, dass alle eine gute und eindrückliche «Pfadizeit» erleben können.
Trotzdem kein Massenbetrieb
Falkenstein hat eine klare Struktur mit mehreren Einheiten in fünf Altersstufen. Die Biber, die vier Wolfsmeuten, die beiden Pfaditrupps und der Pfaderstamm haben je ein drei- bis fünfköpfiges motiviertes Leitungsteam. Wenn das grosse Interesse anhält, würde dies auch erlauben, die eine oder andere Einheit neu zu eröffnen, so wie dies letzten Sommer der Fall war, als eine weitere Wolfsmeute eröffnet wurde.