Respekt und Achtung vor dem neuen Amt

Respekt und Achtung vor dem neuen Amt

Der 44-jährige Bernhard Zaugg wurde im Januar zum neuen Parlamentspräsidenten, also zum «höchsten Könizer» gewählt. Ein Gespräch mit dem Politiker, Berufsmann und Familienvater.

«Bei vielen ist mein Vater noch präsent, aber nicht bei allen», so Bernhard Zaugg auf die wiederkehrende Frage bezüglich seines Vaters Herbert Zaugg, der jahrelang in Köniz als Gemeinderat, Parlamentarier, Parlamentspräsident und Kirchgemeinderat politisierte. Grundsätzlich spüre er viel Goodwill, aber verglichen werde er nicht, was ihm recht sei.
Natürlich habe seine Neugier für Politik bereits in der Familie begonnen, obwohl ihm politische Themen vom Vater nie aufgezwungen wurden. Das Jusstudium, das er nach dem Lehrerberuf anhängte, habe bei ihm ebenfalls das Interesse für politische Fragen und Zusammenhänge geweckt.

Glauben im wörtlichen Sinn
Seit sechs Jahren politisiert der Jurist in der Gemeinde Köniz. Zuerst als Sekretär der Ortspartei EVP und nun seit drei Jahren im Parlament, als Nachfolger von Rolf Zwahlen.
Zu der Mitgliedschaft in der Freikirche New Life in Bern, wo er seine Ehefrau kennen lernte, kam er durch sein jahrelanges Engagement im Blauen Kreuz. Obwohl durch die reformierte Landeskirche geprägt, war ihm die Haltung dieser Institution oft zu wenig verbindlich. «Ich habe nicht gerne zu viele offene Kompromisse. Beispielsweise die Verheiratung von Gleichgeschlechtlichen.» Viele Pfarrleute in der Landeskirche hielten sich oft zu stark an wissenschaftliche Erkenntnisse. Dies habe für ihn nicht mehr viel mit dem Glauben im wortwörtlichen Sinn zu tun.
Afrika-Virus
Die Fachstelle Schulden-
sanierung in Thun, die Bernhard Zaugg mit viel Einsatz ausgebaut hatte, ist ebenfalls aus der freikirchlichen Bewegung entstanden. Im Jahr 2011 wechselte er zum Ärztezentrum localmed, wo er nach dreijähriger Geschäftsführung per Ende 2014 die übergeordnete Leitung der strategischen Projekte übernahm. «Es war das Unternehmerische, das mich gereizt hat.» Zudem habe er mit einem 80%-Pensum und dem Arbeitsort Bern mehr Zeit für die Familie und anderes, wie beispielsweise Engagements in diversen Stiftungsräten. «Meine Frau würde sicher trotzdem sagen, ich sei zu wenig zu Hause», räumt der Familienvater auf Nachfragen ein. Seit bald sieben Jahren sind Zauggs Pflegeeltern zweier Kinder. Eine anspruchsvolle Aufgabe, ohne die ihm aber etwas Wesentliches fehlen würde.
Nebst seiner sportlichen Tätigkeit schlägt das Herz des Politikers für die Entwicklungsarbeit. In Afrika geboren, zog es ihn mit seiner Frau im Jahre 2002 in die Mission nach Kamerun, wo das Paar eineinhalb Jahre tätig war. «Heimgenommen habe ich den Malariaparasiten.
Angesteckt wurde ich aber auch mit dem Afrika-Virus», gesteht Zaugg.

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