Rettungsgraben für Facelifting

Rettungsgraben für Facelifting

Der Ortsteil Kehrsatz Nord erhält ein neues Gesicht. Doch zuerst finden Rettungsgrabungen des archäologischen Dienstes statt.

Auf dem Gebiet Breitenacker werden eine Wohnüberbauung mit Dienstleistungs- und Gewerbeanteil, eine Avia-Tankstelle mit Shop und ein Lidl-Lebensmittelmarkt entstehen. Geplant ist die Erstellung von grosszügigen Mietwohnungen im mittleren Preissegment. Der Standort eignet sich besonders für Familien, Pendler und Rentner. Eigentümerin des Grundstücks ist die Burgergemeinde Bern. Das Grundstück wird vorab mit einem neuen Kreiselbauwerk erschlossen. Für die Gemeinde wird dadurch eine attraktive Weiterentwicklung und eine gestalterische Aufwertung des Ortseingangs ermöglicht, teilt der Kanton Bern mit. Die Grundlage des Projekts bilde die rechtskräftige Überbauungsordnung Oberer Breitenacker, die im November des letzten Jahres durch das Amt für Gemeinden und Raumordnung (AGR) genehmigt wurde.

«Das Vorhaben basiert auf dem Richtplanprojekt eines von der Burgergemeinde Bern ausgeschriebenen Studienauftrags. Das Ziel dieser Studie bestand darin, eine sinnvolle Nutzung des Perimeters und mögliche Gebäudeanordnungen zu entwickeln», schreiben die kantonalen Behörden. «Das Vorgehen in Bezug auf die Realisierung der Wohnüberbauung wird die Burgergemeinde Bern bis Ende 2015 definieren.» Die Burgergemeinde Bern gebe die verschiedenen definierten Baufelder für die Tankstelle und den Lebensmittelmarkt im Baurecht ab. Weiter erhalte die Gemeinde Kehrsatz den Bahnhofvorplatz und die Detail-
erschliessungsstrasse zu einem symbolischen Preis, beziehungsweise unentgeltlich. Sie wird im Gegenzug für deren Unterhalt zuständig sein.

Seit Anfang Juni 2015 sind nun die Rettungsgrabungen der jahrtausendealten Geschichte dieses Siedlungsraums durch den
archäologischen Dienst im Gange. Untersuchungen in der weiteren Umgebung haben gezeigt, dass der Raum zwischen Chlywabere und Kehrsatz über viele Jahrhunderte ein beliebter Siedlungsplatz war. Seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. haben sich Menschen auf der Geländeterrasse am Fuss des Gurtens niedergelassen.

Im Februar 2016 beginnen dann die Erschliessungsarbeiten für dieses bedeutende Vorhaben in der Gemeinde Kehrsatz. In Abstimmung mit den Arbeiten des archäologischen Dienstes muss das Gebiet des künftigen Quartiers «Im Breitenacker» schliesslich noch erschlossen werden. Konkret werden die Zufahrtsstras-
sen inklusive der nötigen Werkleitungen erstellt.

«Die Erschliessung des neuen Quartiers ‹Im Breitenacker› wird dafür genutzt, die Verkehrssituation Kehrsatz Nord zu verbessern», heisst es in der Mitteilung des Kantons weiter. Die heutige Gesamtsituation mit der Umfahrungsstrasse und der Unterführung zeige unter Berücksichtigung städtebaulicher Aspekte nicht die schönste Ansicht von Kehrsatz. Sie entspreche in verschiedener Hinsicht auch nicht mehr den heute geltenden Standards. Mit einem ganzen Bündel von Massnahmen würden deshalb die Verhältnisse für alle Verkehrsteilnehmer optimiert.

Konkret soll die bestehende Strassenunterführung Richtung Kehrsatz Zentrum aufgefüllt werden. Will heissen: Das Terrain wird auf das Niveau des übrigen Geländes angehoben – und ein neuer Kreisel gebaut. Mit der Einführung eines neuen Temporegimes, der Errichtung einer Pförtneranlage und einer Lichtsignalanlage zur Verkehrsregulierung auf der Richtungsachse Belp–Wabern soll der Verkehrsfluss optimiert werden. Auf der Umfahrungsstrasse Kehrsatz–Belp soll Tempo 80 gelten. Im Bereich des Kreisels allerdings Tempo 50 und ab dem Kreisel bis Wabern Tempo 60. Ab der Sandbühlstras-
se in Kehrsatz Richtung Kleinwabern wird bis über den Kreisel hinweg die bestehende Busspur der Postauto-Linie Nr. 340 verlängert. Das soll zu einer Verbesserung der Pünktlichkeit bei den Fahrzeiten führen.

Auch für Radfahrer wird etwas getan. Neu führt der Veloweg beim Kreisel Richtung Kehrsatz Zentrum in Form von Velofurten parallel zu den Fussgängerstreifen vorbei oder über den ausgebauten Landwirtschaftsweg Richtung S-Bahn-Station Kehr-
satz Nord. Zudem wird auf dieser Strecke der Fussweg für eine bessere Anbindung des benachbarten Stockacker-Quartiers ausgebaut.

Die Gemeinde Kehrsatz will vor der S-Bahn-Station Kehrsatz Nord einen Bahnhofvorplatz mit einer neuen Aufenthaltszone gestalten. Die Projektierungsarbeiten dazu haben begonnen.

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