Schlussspurt für die Ortsplanung

Schlussspurt für die Ortsplanung

Die Ortsplanungsrevision (OPR) biegt auf die Zielgerade ein: Der neue Gemeinderat will sie in diesem Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Am 28. Mai wird das Planwerk im Gemeindeparlament traktandiert, die Volksabstimmung soll am 23. September stattfinden.

Die Gemeinde Köniz ist 51 Quadratkilometer gross, hat 92 Kilometer Gewässerläufe, 170 Kilometer Gemeindestrassen und 115 Kilometer Wanderwege. Ende des letzten Jahres wurden 42’220 Einwohnerinnen und Einwohner und 22’425 Arbeitsplätze gezählt. Seit Jahren wird nun an der neuen Ortsplanung gearbeitet. Im letzten Jahr sorgten vor allem die ursprünglich vorgesehene Mehrwertabschöpfung sowie die neuen Schutzzonen für Unmut in der Bevölkerung. Der alte Gemeinderat krebste denn schliesslich zurück und verabschiedete die entschärfte OPR vor der Stabsübergabe. Nun schickt die neue Exekutive das Werk auf die Zielgerade. So wird das Parlament am 28. Mai darüber befinden, danach erfolgt die öffentliche Auflage. Am 23. September stimmt die Bevölkerung über das Planungswerk ab. Im Anschluss daran muss noch der Kanton seinen Segen dazu geben. Die kantonalen Behörden werden denn auch über die rund 240 hängigen Einsprachen zu befinden haben, die in Verhandlungen nicht oder nicht abschlies­send bereinigt werden konnten. Einige wurden aus strategischen Gründen aufrechterhalten.
«Der Gemeinderat in der neuen Zusammensetzung steht geschlossen hinter der OPR und wird sich intensiv für ein Ja engagieren», sagte Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger-Staub an einer Medienkonferenz. Mit der neuen Ortsplanung werde Köniz nicht auf den Kopf gestellt: «Köniz geht mit der Zeit und bleibt sich treu.»

Kompakt, ohne eng zu werden
Gemeinderat Christian Burren, Vorsteher der Direktion Planung und Verkehr, sieht das zentrale Anliegen der erneuerten Ortsplanung in der Siedlungsentwicklung nach innen. Raum für neue Wohnungen und Betriebe solle vor allem in bestehenden, gut erschlossenen Siedlungsgebieten geschaffen werden. Quartiere und Zentren würden so attrak­tiver gemacht, die bestehende Infrastruktur könne effizient genutzt werden. Burren: «Köniz wird kompakt, ohne eng zu werden.»
Er wies darauf hin, dass die revidierte baurechtliche Grundordnung auch für die Wirtschaft von Bedeutung sei. Sie biete den Firmen den nötigen Spielraum, um sich neuen wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen und neue Arbeitsplätze schaffen zu können. Zudem würden die Planungsinstrumente vereinfacht, aktualisiert, digitalisiert und auch einfacher zugänglich gemacht werden.

Grünes Köniz bleibt grün
80% der Gemeinde seien Grün, geprägt von Landwirtschaft und Wald, erklärte Gemeinderat Hansueli Pestalozzi, Vorsteher der Direktion Umwelt und Betriebe, mit Blick auf eine Luftaufnahme. Für die klare Abgrenzung zwischen Siedlungsgebieten und Kulturlandschaft sowie die Bewahrung der Identität der verschiedenen Ortsteile sei Köniz 2012 mit dem Wakkerpreis ausgezeichnet worden. Diesen Weg wolle man konsequent weitergehen. Mit der Siedlungsentwicklung nach innen würden die bestehenden Grün- und Freiräume ausserhalb der Siedlung geschützt. Die Gemeindeentwicklung finde statt, ohne die Bauzonen insgesamt zu erweitern.
Der Gemeinderat bekenne sich mit der Ortsplanungsrevision auch zur Landwirtschaft, so Pestalozzi weiter. Sie sei Teil der Vielfalt der Gemeinde Köniz und leiste einen wichtigen Beitrag zum harmonischen Landschaftsbild. Mit der Entwicklung nach innen werde das Landwirtschaftsland bewahrt, gleichzeitig biete die revidierte baurechtliche Grundordnung die Voraussetzungen, damit die Landwirtschaft im Wettbewerb bestehen könne.

Teilen Sie diesen Bereich

Beitrag:
«Schlussspurt für die Ortsplanung»

Die meistgelesenen Artikel

Kontakt

Datenupload

Der einfachste Weg uns Ihre Daten zu senden!

Werbeberatung

Schritt 1 von 2