Sensler Landschaften «erwandern» und erleben

Sensler Landschaften «erwandern» und erleben

Die eher spielerische Ausstellung ist eine Spiegelung dessen, was wir in unserer Umgebung, in der Landschaft vorfinden. «Anfassen und staunen, lernen und verstehen» lautet das Motto. In drei Räumen sind der Berg, der Fluss und der Wald szenisch dargestellt. Eine Wanderung durch die Natur, die auch bei schlechtem Wetter Spass macht.

Ausgestopfte Tiere, eindrückliche Bilder, die Entstehungsgeschichte der Menschheit – filmisch dargestellt mittels einer Zeit-Wanderung vom Rüttihubel bis ins Sensler Museum, ein Film von Michel Roggo, in dem die Sense mit ihren Geräuschen die Hauptrolle spielt. Sonstiges Anschauungsmaterial, wie Tierknochen und –felle, bringen den Besuchern unsere Landschaften näher. 25,6% des Sensebezirks sind von Wald bedeckt. Fichten, Buchen und Tannen sind am weitesten verbreitet. Der Waldrand ist ein eigener Lebensraum und nicht einfach Teil des Ganzen, denn die Artenvielfalt ist hier grösser als im Wald selbst. Ist er gesund, verwehrt er uns den Blick ins Waldesinnere.

Sense – wertvollster Alpenfluss
Seen, Flüsse, Bäche und Möser prägen den Sensebezirk. Die Ärgera und die Sense bieten mit ihren natürlichen, unverbauten Wasserläufen und den Auenwäldern vielen Pflanzen und Tieren einen idealen Lebensraum. Unsere Flusslandschaften sind wertvoll und schützenswert, gelten sie doch für Mensch und Tier als Lebensraum, Erholungsgebiet, Wasser- und Energiequelle. 2011 wurde die Sense in einer Studie des WWF zu Recht zum wertvollsten Alpenfluss gekürt. In deren Auengebiet in der Nähe von Plaffeien wurden sogar Exemplare der vom Aussterben bedrohten Schlingnattern gesichtet.
Anhand einer Animation kann man sich gut vorstellen, wie die Alpenfaltung vonstatten ging und warum in unseren Bergen Meeresfossilien, wie beispielsweise der Plaffeiit – eine Art Bernstein (versteinertes Harz), der in einer 55 Millionen Jahre alten Sandschicht entdeckt wurde – oder Kalzit – das aus kalkhaltigen Schalen und Skeletten von Meerestieren nach Millionen von Jahren entsteht – zu finden sind. Molasse und Flysch entstehen durch Ablagerungen von Meeresgesteinsschichten. Vom Zollhaus bis zum Schwarzsee besteht die oberste Erdschicht aus rutschanfälligem Flysch, weshalb diverse Hänge ständig in Bewegung sind. Im Breccaschlund lebte der Höhlenbär, der viel grösser als ein Braunbär war und einen enorm kräftigen Kiefer besass. Er starb vor etwa 10’000 Jahren aus. Dass in unserer Region auch Mammuts gelebt haben, beweist der Fund eines Mammutzahns in Liebistorf. Einzigartig ist das Berner Wimper-Sandkraut. Es kommt ausschliesslich im Gantrischgebiet und in den Sensler Voralpen vor. «Leider waren die Berner schneller und haben es zuerst entdeckt, sonst würde es wohl Sensler Wimper-Sandkraut heissen», meint Museumsleiterin Franziska Werlen schmunzelnd.

Erlebnistage für Schulklassen
Die meisten der ausgestellten Tiere sind Eigentum des Naturhistorischen Museums in Freiburg, aber auch Privatpersonen haben ihre Schätze zur Verfügung gestellt. Kieferknochen, Skelette, Geweihe, Felle und Häute stehen als Anschauungsmaterial zur Verfügung und können angefasst und genau inspiziert werden. Museumsmitarbeiterin Janine Rufener organisiert Erlebnistage für Schulklassen. Im Museum erfahren die Kinder alles über die Sensler Voralpen, die Flüsse und den Wald und deren Bewohner. Draussen am Tavernafluss dürfen sie sich als Forscherinnen und Froscher betätigen, die Wasserqualität testen und sich auf die Suche nach Kleintieren und Fischen machen. Das Angebot richtet sich an die 3. bis 6.Klasse oder
5. bis 8. Harmos.

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