Im Verteilgebiet haben fast alle Gemeinden die Möglichkeit, aus einer bunten Liste an Parteien, Geschlechter und Alter zu entscheiden. Vom gestandenen Gemeinderat bis zu ganz jungen Erstkandidierenden. Der Dachverband der Schweizer Jugendparlamente lancierte im vergangenen Jahr die «Mission Takeover», mit der sie Jungpolitikerinnen und -politiker motivieren wollen, sich auf Gemeindeebene zu engagieren. Im Sensebezirk scheint dieser Wunsch Gehör zu finden.
Schmitten
Bestes Beispiel ist Noëlle Schneider. Die SP-Kandidatin ist mit Jahrgang 2001 die Jüngste im ganzen Bezirk. In Schmitten wählt die Bevölkerung aber zwischen insgesamt 25 Personen, verteilt auf vier Listen. 9 Gemeinderatssitze sind zu verteilen. Alle bestehenden Gemeinderäte stellen sich zur Wiederwahl. Erstmals dabei sind die Grünen, die gemeinsam mit der CSP eine Liste gebildet haben. Vor fünf Jahren, an den letzten Kommunalwahlen traten sie noch gar nicht an. In diesem Jahr sind sie gleich in mehreren Gemeinden vertreten.
Wünnewil-Flamatt
Eine Auswahl von 14 Kandidierenden auf sechs Listen stellen sich für die neun Gemeinderatssitze in Wünnewil-Flamatt. Auch hier versuchen die jungen Politikerinnen und Politiker Einsitz zu nehmen. Sie haben sich zu einer eigenen Liste zusammengeschlossen. Die Doppelgemeinde ist zudem die einzige im Verteilgebiet dieser Zeitung, die über einen Generalrat (Parlament) verfügt. 50 Sitze gilt es hier zu besetzen. 125 Volksvertreterinnen und -vertreter stellen sich zur Wahl.
Bösingen
Ebenfalls neun Sitze zählt der Gemeinderat in Bösingen. Die Wahlmöglichkeiten sind hierbei mit 11 Kandidierenden etwas kleiner. Speziell die SP muss schon zum vornherein mit weniger Sitzen auskommen. Zwei Mitglieder treten zurück. Einer davon ist Louis Casali, der nach 20 Jahren als Syndic abtritt. Auf der SP Liste figurieren nur zwei Namen, weshalb die Sozialdemokraten ihre drei Sitze im Rat nicht halten werden können.
Heitenried
Gar keine Auswahl hat hingegen Heitenried. Das Volk hat einfach die Möglichkeit, den gesamten Gemeinderat erneut zu wählen, weil dieser geschlossen wieder antritt. Immerhin, denn vor fünf Jahren kam es in manchen Gemeinden zur Situation, dass nicht genügend Kandidierende zur Verfügung standen. Das gibt es in diesem Jahr nicht mehr.
Ueberstorf
Schon gar nicht in Ueberstorf. 13 Kandidierende stellen sich hier der Herausforderung. Wo im Kanton Bern mehrheitlich sieben Gemeinderäte die Geschäfte führen, sind es im Sensebezirk oftmals neun Personen. Nicht so in Ueberstorf. Der Rat wurde auf sieben verkleinert und im Rahmen der «Struktur 21» soll ein neues Geschäftsmodell für weitere Entlastung sorgen. Doch für die neuen Gemeinderäte wartet ohnehin noch ein gewichtiges Problem auf eine Lösung: das Trinkwasser. Die erhöhten Chlorotalonil-Werte verlangen hier eine Verbesserung.
Tafers
Der Hauptort wird an diesem wichtigen Wahlsonntag nicht mit dabei sein. Aufgrund der Fusion mit Alterswil und St. Antoni im Vorjahr fand die Zusammenstellung des Gemeinderates schon statt. Tafers hat, wie die meisten im Gebiet, einen neunköpfigen Rat, der sich unlängst mit Markus Mauron als Gemeindeammann konstituiert hat.
Wenn am 7. März das Schweizer Volk über die nationalen Abstimmungen befinden wird, so werden die «Seisler» gleichzeitig ihre kommunalen Vertreterinnen und Vertreter wählen. Wenngleich schweizerische Urnengänge weitaus mehr Medienpräsenz erhalten, so dürfen die Gemeindewahlen nicht unterschätzt werden. Nirgends sonst können die Bewohnerinnen und Bewohner Ihre Anliegen so direkt deponieren, wie in ihrer Gemeinde. Besonders, wenn es, wie im Sensebezirk, in fast allen Orten eine Auswahl gibt.
Sacha Jacqueroud