Die 31 Pfadi waren alle begeistert vom Atelier-Nachmittag, den sie am letzten Novembersamstag im Weiermattheim besuchen konnten. Vorbereitet wurden die Experimente zu erneuerbaren Energien von David Bernet von «Jugendsolar», der selber auch Pfadileiter in Zürich ist. Engagiert wurden die vier Posten betreut von Pfadileiterinnen, die vor den Sommerferien als Pios im Rahmen des fünften Falkensteiner Jugendsolartprojektes (JSP) auf dem östlichen Weiermattheimdach eine weitere Fotovoltaikanlage installierten. Am meisten Anklang fand bei den Jugendlichen das Löten einer eigenen LED-Lampe mit einer kleinen Solarzelle und einem Akku. Dabei mussten sie konzentriert und sorgfältig nach Plan arbeiten. Mit Muskelkraft wurde unter anderem der Strom für einen Mixer produziert, damit ein Bananenshake gemacht werden konnte. Weiter wurde die Funktion der Solar-Kochkiste sowie des Solarkochers demonstriert: Die Bündelung der Einstrahlung im Brennpunkt eines Hohlspiegels musste wegen der fehlenden Sonne mit Laserstrahlen gezeigt werden.
Letzte Jugendsolar-Urkunde
Am Abend wurde bei einem einfachen Apéro den Pios 2016/17 die Jugendsolar-Urkunde übergeben. Seit 1998 wurden im Rahmen von «Jugendsolar by Greenpeace» rund 260 Anlagen gebaut. Ab dem nächsten Jahr wird es keine solchen Projekte mehr geben. Falkenstein hat 2003 als eine der ersten Organisationen mit Jugendlichen eine PV-Anlage installiert, «Jugendsolar» engagierte sich vorher bei thermischen Anlagen. Das diesjährige Projekt der Könizer Pfadi ist aus finanziellen Gründen und wegen der Internationalisierung das letzte Jugendsolarprojekt von Greenpeace in der Schweiz. Falkenstein hat alle fünf Fotovoltaik-Projekte in «Eigenregie» umgesetzt, «Jugendsolar» leistete Support und verlieh den Projekten das «Label Jugendsolar».
«Büschi»-Projekt 2018/19
Die fünf Fotovoltaikanlagen produzieren jährlich rund 53’000 kWh Strom. Das ist mehr Strom als für die Beleuchtung und das Kochen in den vier Könizer Pfadiheimen benötigt wird. Diesen Herbst wurde die Digitalisierung und Erneuerung der Mess- und Steuerungssysteme der Weiermattheim-Heizung umgesetzt, damit die vier Wärmepumpen nun möglichst mit eigenem Solarstrom betrieben werden können.
Der Heimverein Falkenstein will sich nicht auf den Lorbeeren ausruhen und weiterhin die Ökobilanz der Pfadiheime verbessern. Die 21-jährige Ölheizung der «Büschiheime» soll mit einer Wärmepumpenanlage ersetzt werden. Die dafür notwendigen drei Bohrungen reichen in eine Tiefe bis zu 225 Metern. Zudem ist die Vergrösserung des Wasserspeichervolumens, die Einbindung der Solarwärme für Heizungsunterstützung sowie eine neue Steuerung geplant. Nach der Realisierung dieses Bauvorhabens ist die vor fünfzehn Jahren vom Heimverein-Vorstand und der Abteilungsleitung vereinbarte Zielsetzung, alle Könizer Pfadheime in allen Bereichen energetisch möglichst umweltfreundlich zu betreiben, systematisch umgesetzt. Allerdings sind noch einige Anstrengungen nötig, um das neue Heizungsprojekt finanzieren zu können. Es ist seit dem Bau des MINERGIE-Pfadiheimes im Büschi im Jahre 2008 das kostspieligste Projekt.