SP will günstigen Wohnraum sichern

SP will günstigen Wohnraum sichern

Mit einer Initiative will die SP Köniz in der Gemeinde nachhaltig günstige Wohnungen sichern. Ende Mai startete sie dafür die Unterschriftensammlung.

Bis Ende Mai 2016 will die SP Köniz gemeinsam mit ihren «Mitstreitern» rund 2300 Unterschriften gesammelt haben. «Dann sind wir auf der sicheren Seite», erklärte Christoph Salzmann, Co-Präsident der Partei. Insgesamt 2000 gültige Unterschriften sind für das Zustandekommen ihrer Initiative «Bezahlbar wohnen in Köniz» nötig. Die «Mitstreiter» für diese Sache sind der Re-
gionalverband Bern–Solothurn der Wohnbaugenossenschaften Schweiz, der Mieterinnen- und Mieterverband Region Bern sowie der Gewerkschaftsbund der Stadt Bern und Umgebung.

«Auch in Köniz werden die Wohnungen immer teurer», begründete der Könizer SP-Parlamentarier Christian Roth vor den Medien, weshalb die Initiative nötig sei. Seit 2003 seien die Mieten in der Stadt Bern durchschnittlich um 14% gestiegen. Und die Entwicklung in der Bundesstadt ist seiner Ansicht nach durchaus mit jener in der Gemeinde Köniz vergleichbar. Besonders bei Familien und bei Einzelpersonen mit tieferem Einkommen könnten die wachsenden Kosten für das Wohnen zu finanziellen Problemen führen. Gemäss Zahlen des Bundesamtes für Statistik betrage der Anteil für das Wohnen bei einem Fünftel der Bevölkerung 31,5% des Einkommens. Ein geringer Leerwohnungsbestand wie auch relativ teure Neubauwohnungen führen dazu, dass die Mieten weiter steigen und Menschen mit geringem Einkommen deshalb in die Peripherie verdrängt würden.

Qualität, aber preisgünstig
Die Initiative bezweckt, dass sich die Gemeinde aktiv für die Erstellung und Erhaltung preisgünstiger und qualitativ hochwertiger Mietwohnungen einsetzt. Das Ziel soll aber nicht durch Subventionen erreicht werden, sondern mittels planerischen Fördermassnahmen. So soll der Anteil preisgünstiger Wohnungen bei neuen Bauprojekten in der Regel einen Drittel ausmachen. «Bei kleinen Arealen und in Einzelfällen sollen jedoch Ausnahmen möglich sein», betonen die Initianten. Dabei könne auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Ortsteile der Gemeinde Rücksicht genommen werden.

Bis 20 Prozent tiefere Mieten
«Bezahlbarer Wohnraum ist in vielen Gemeinden ein Thema», weiss Jürg Sollberger von den Wohnbaugenossenschaften Schweiz. Es gehe darum, dass Wohnungen langfristig bezahlbar beziehungsweise erschwinglich blieben. Bei der Kostenmiete, wie sie bei Wohnbaugenossenschaften angewendet würde, seien die Wohnungen über die Jahre hinweg 15 bis 20 Prozent günstiger als jene mit einer Marktmiete. Dies, weil kein Profit abgeschöpft werde. Bei der Kostenmiete würden nämlich nur die effektiven Kosten berücksichtigt. Also: Unterhalt, Verzinsung, Amortisation und Verwaltung.

Die «erschwinglichen Mieten» seien aber nicht der einzige Vorteil des gemeinnützigen Wohnungsbaus. Die Initianten gehen mit Blick auf bestehende Siedlungen wie «am Hof» in Köniz davon aus, dass qualitativ hochwertige Überbauungen mit ansprechendem Aussen- und Grünraum geschaffen würden, «in denen sich Menschen wohlfühlen», betonte Roth. Zudem würde auch Arbeit für das lokale Gewerbe gesichert, da Genossenschaftsverwaltungen in der Regel einen engen Bezug zu regionalen Unternehmen pflegen.

Die Initianten gehen sogar davon aus, dass sich der gemeinnützige Wohnungsbau auf den gesamten Markt preissenkend auswirkt. «Davon profitieren letztlich alle Mieterinnen und Mieter», zeigen sie sich überzeugt.

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