Start in das Präsidialamt mit viel Zuversicht

Start in das Präsidialamt mit viel Zuversicht

Im Januar wählte das Parlament seinen neuen Präsidenten. Die Amtszeit dauert ein Jahr. Obschon der Amtsinhaber bei Abstimmungen im Parlament über den Stichentscheid verfügt, ist von ihm anderes gefragt als Einflussnahme auf politische Inhalte.

Zu der grössten Agglomerationsgemeinde der Schweiz gehört ein grosses Parlament. Dieses 40-köpfige Gremium wird im laufenden Jahr präsidiert von Andreas Lanz von der Bürgerlich-Demokratischen Partei Schweiz BDP. Seine Wahl war absehbar, weil sie turnusgemäss stattfindet. Trotzdem, es ist das höchste Amt in der Legislative, obschon er das nicht überbewertet haben will. Von der Verantwortung, die zur Präsidentschaft gehört, hat Andreas Lanz klare Vorstellungen. «Gerade weil sich unser Parlament mit Mitgliedern aus acht Parteien zusammensetzt, sehe ich meine Tätigkeit als Präsident erst recht in der Rolle des Vorbereiters und Leiters», hält er fest und fügt an, dass seine Rolle eine gewisse Ähnlichkeit habe mit derjenigen eines Schiedsrichters im Mannschaftssport. Schliesslich gelte es auch in der Politik, Spielregeln einzuhalten. «Besonders bei komplexen Vorlagen ist es mein Ziel, den Kolleginnen und Kollegen den Ablauf eines Geschäftes schon vor der Sitzung so transparent und sachlich wie möglich bekannt zu machen.»

Kein Rebell, aber konsequent
Die Übernahme von Verantwortung, ein glaubwürdiges Handeln, das Einbringen von Engagement in eine Gemeinschaft, das alles passt zu Andreas Lanz. Und zu seinen ethischen Werten.
Seine Grundhaltung setzt Konsequenz voraus. Die hat Andreas Lanz auch vor Jahren bewiesen, als ihm die Entwicklung seiner ursprünglichen Partei – die Schweizerische Volkspartei SVP –
je länger, je mehr missfiel. Konsequenterweise trat er aus der Partei aus, bereits Monate, bevor die BDP schweizweit gegründet wurde. Im Kanton Bern war er Gründungsmitglied der neuen Partei und anlässlich der Gründungsversammlung im Juni 2008 wurde er als Parteimitglied Nummer 1 eingetragen. «Ich habe die Chance zu einer Veränderung genutzt», sagt er rückblickend auf die damaligen Bewegungen in der Politlandschaft. Und wo sieht er die grössten Chancen, sich im Parlament als Präsident einzubringen? «Glaubwürdigkeit ist vielleicht das höchste Gut, das man in die Politik einbringen kann. Ich bemühe mich nach bestem Wissen und Gewissen, diese Eigenschaft vorzuleben.» Das Verdrehen von Fakten für persönliche Interessen – ob als Politiker oder als Privatperson – stösst ihn ab.

Vom Mechaniker zum
IT-Fachmann
Nach der Grundschule absolvierte Andreas Lanz in Roggwil eine Lehre als Mechaniker. Später folgte das Studium in Burgdorf zum dipl. Maschineningenieur HTL, in den Folgejahren ergänzte er seine Ausbildung mit Nachdiplomstudien zum Ingenieur in den Bereichen Betriebswirtschaft und Software. Andreas Lanz ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern. Seine im Jahr 1997 an seinem Wohnort Oberwangen als Einzelfirma gegründete Unternehmensberatung hat er seinem Sohn übertragen. Seit zwei Jahren arbeitet der Parla-
mentspräsident in einer Festanstellung beim Bund als IT-Projektleiter.

Als Politiker findet Andreas Lanz heftige sachliche Auseinandersetzungen durchaus angebracht. «Manchmal braucht es provokative Ansätze, um überhaupt etwas in Gang zu bringen», definiert er seine Vorstellung von Sachpolitik und präzisiert, dass diese durchaus im Einklang stehe mit seiner Distanz zu extremen Positionen. Solche passen auch nicht zu ihm, zu stark ist er verwurzelt in moralischen Werten, zu offen ist dazu seine grundsätzliche Geisteshaltung. Dazu gehören auch christ-
liche Werte, für die er sich seit Jahren in kirchlichen Organisationen engagiert: «Die Bibel sehe ich als Leitfaden für menschliches Verhalten, der auch heute noch Gültigkeit hat. Jedoch in angepasster und glaubwürdiger Form auf die heutige Gesellschaft bezogen.» Da dringt er wieder durch, der Wert der Glaubwürdigkeit, den Andreas Lanz immer wieder ins Zentrum stellt. Sei es in politischen oder privaten Angelegenheiten. «Werte sind da, um gelebt zu werden. Die Politik darf nicht anders, als die Glaubwürdigkeit vorzuleben.»

An Möglichkeiten, immer wieder die Glaubwürdigkeit zu leben und durch konkrete Massnahmen zu wirken, fehlt es dem Könizer Parlament nicht. Eine davon nennt der Präsident: «Wenn im Zusammenhang mit der Gestaltung des Schlossareals in Köniz das Potenzial genutzt und eine nachhaltige Lösung gefunden werden könnte, ja, das würde der Gemeinde gut anstehen.»

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