Status quo käme letztlich teurer

Status quo käme letztlich teurer

Am 14. Juni entscheiden die Könizer Stimmbürger über den Primatwechsel bei der Pen- sionskasse. Damit verbunden sind Kosten von rund 16 Millionen Franken. Gemeindepräsident Ueli Studer erklärt, weshalb der Primatwechsel so wichtig ist.

Ueli Studer, wie wichtig ist der Primatwechsel bei der Pensionskasse für die Gemeinde?
Es ist wichtig, dass wir diesen Schritt machen können. Wie andere Pensionskassen musste auch jene der Gemeinde Köniz in den letzten Jahren nämlich wegen den rückläufigen Renditen einen Rückgang des Deckungsgrades hinnehmen. In den letzten acht Jahren schrumpfte dieser von 130 auf 104%. Wir wollen eine gute und solide Pensionskasse. Damit sie das in Zukunft bleibt, braucht es eben den Primatwechsel.

Was bringt dieser der Gemeinde?
Mit dem Wechsel zum Beitragsprimat schaffen wir die Voraussetzungen, damit die Pensionskasse auf einer finanziell soliden Basis ihre Leistungen erbringen kann. Diese Verlässlichkeit ist für alle wichtig, für Arbeitnehmer wie auch für die Steuerzahler.

Können Sie schon sagen, wie sich dies in den nächsten 10 bis 20 Jahren auswirken wird; also wieviel die Gemeinde dank dem Primatwechsel einspart?
Nein, das kann ich nicht sagen. Wir können lediglich sagen, was der Primatwechsel die Gemeinde kosten wird. Per Ende 2014 belief sich die errechnete Summe auf insgesamt knapp 16 Millionen Franken. Die genauen Zahlen sind aber erst Ende 2015 bekannt.

Weshalb muss die Gemeinde soviel Geld ausgeben?
12,9 Millionen Franken sind für die einmalige Erhöhung des Rentendeckungskapitals gedacht. Diese Summe ergibt sich aus der Differenz des heute gültigen technischen Zinssatzes von 4% und dem neuen von 2,75%, der mit dem Primatwechsel gelten würde. Der genaue Betrag kann allerdings erst Ende 2015 definitiv festgelegt werden. Hinzu kommen noch rund 3 Millionen für die Finanzierung einer Übergangsregelung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit den Jahrgängen 1953 bis 1960.

Welche Vor- und Nachteile ergeben sich mit dem Wechsel für die Gemeindeangestellten?
Ein Vorteil ist sicher, dass die Pensionskasse längerfristig finanziell auf gesunden Beinen steht. Ein Nachteil ist, dass das maximale Rentenziel von 60% erst später erreicht wird und somit Einbussen bei der Altersrente möglich sind.

Werden die Renten der pensionierten Gemeindeangestellten durch den Wechsel tangiert?
Nein, sie sind nicht tangiert. Wir können ja nicht mitten im Spiel einfach die Regeln ändern. Die Rentner haben ein Versprechen erhalten, und dieses muss eingehalten werden. Damit sie diese Leistungen weiterhin erhalten, muss die Gemeinde das Rentendeckungskapital einmalig er­höhen.
Was passiert, wenn das Stimmvolk die Vorlage ablehnt?
Also das Leistungsprimat wäre weiterhin gültig. Allerdings hätte dies natürlich Konsequenzen, vor allem auch für die Finanzen der Gemeinde. Denn wir gehen davon aus, dass ein Verbleib der Pensionskasse im Leistungsprimat in den nächsten Jahren rund 30 Millionen Franken kosten würde.

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