Wer sich in die drei Meter hohen Pflanzen hineinwagt, läuft ihnen entlang dem rund 3200 Metern entfernten Ausgang entgegen. Doch bis dahin gilt es einiges zu entdecken: Unterwegs finden kleine «Spürnasen» fünf Tafeln, auf denen es ein tierisches Geheimnis zu lüften gilt. Wer das Lösungswort errät, erhält einen Preis.
Wichtige Kartoffel
Doch, wer glaubt, dass sich nur die Jüngsten das Hirn zermartern müssen, hat weit gefehlt: Erwachsene Menschen bekommen es nämlich mit Aufgaben bezüglich der Kartoffel zu tun. Auf dem Weg durch den Steinhof-Irrgarten finden alle, die sich nicht mehr zu den Kindern zählen, zehn Tafeln mit Fragen rund um die Knollenfrucht. Wer die Lösung weiss, kann ebenfalls am Wettbewerb mit Überraschungspreis teilnehmen. Die Info-Bereitstellung rund um die nährende Erdfrucht kam übrigens in Zusammenarbeit mit Kartoffel.ch zustande: Informationen zu wichtigen Ackerbau-Themen, dazu Spiel, Spass und eventuell sogar ein bisschen Aufregung. Das alles ist eigentlich genug für einen kurzweiligen Nachmittag. Doch wer glaubt, dass sich im Pflanzenmeer nicht noch mehr versteckt, dem sei versichert, dass im Feld sogar übernachtet werden kann: Zu zweit oder zu viert kann auf dem liebevoll hergerichteten Maisbett die Nacht verbracht und dabei der Blick ins Sternenzelt gerichtet werden. Und dass die ersten beiden Besucherpaare aus Zürich und Einsiedeln stammen, zeigt, wie beliebt das Angebot auch in weit entfernten Winkeln der Schweiz ist.
Einladendes Gastroangebot
Auch wenn es noch so spannend und aufregend inmitten von kräftig-grünem und in der Nacht im sanften Wind rauschenden Mais ist, früher oder später finden alle zum Ziel, und können sich schon auf feines Chnoblibrot, Chäsbrägu, Hot-Dogs oder viele andere Köstlichkeiten freuen. Geniessen lassen sich diese im von Ruprechts aufgestellten Zelt, das alle, die an den langen Holztischen Platz nehmen, vor Wind und Wetter schützt. Und was machen die Kleinen, solange sich die Erwachsenen austauschen? Sie toben sich etwa auf dem hoch im Kurs stehenden Trampolin aus, geniessen ab September die Fahrt auf dem Tschu-Tschu-Bähnli oder verwandeln den Sandkasten nach ihren Vorstellungen. Und noch etwas: Das Begegnungsareal vor dem Feld ist seit diesem Jahr rollstuhlgängig, dasselbe gilt auch für die sanitären Anlagen.
Besondere Spezialtage
Ergänzend zum soliden Kulinarikangebot, welches bei geöffneter Anlage auch für Nicht-Labyrinth-Besuchende zur Verfügung steht, bieten sich weitere ausserordentliche Anlässe. Der nächste steht am 26. August an: Es ist ein Jassturnier, bei dem «am Schärme» der einfache Schieber gespielt werden kann. Wer gegen wen spielt, entscheidet das Los. Und wer sich jetzt noch nicht sicher ist, ob er mitmachen möchte, der kann sich auch noch kurzfristig entscheiden. Im Startgeld von 25 Franken sind ein Begrüssungsgetränk und ein Essensbon inbegriffen. Weitere Anlässe sind zudem das Vollmondlabyrinth am 1. September oder der Raclette-Abend am 9. September sowie das Geisterlabyrinth vom 15. September. Für die beiden letzteren Anlässe braucht es jeweils ein Ticket.
Gruppenbesuche stets willkommen
Wer sich einen Besuch zu den regulären Öffnungszeiten nicht einrichten kann, dem steht unter der Woche ein abwechslungsreicher Besuch als Verein oder private Gruppe, ab zehn Personen, offen. Nach oder vor dem Rätselspass haben alle die Möglichkeit, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Genau wie Gruppen und Vereine sind auch Firmen jederzeit willkommen. Sie können vom Erlebnis und dem Gastroangebot Gebrauch machen, der Preis kann auf Anfrage vereinbart werden. Ein abwechslungsreiches Erlebnis ist auch für Schulklassen möglich, sie können ebenfalls einen Besuch vor Ort machen und sich im Anschluss wieder mit klarem Kopf an «d’ Ufgabe» machen. Für alle Gruppen besteht zudem die Möglichkeit einer Hofbesichtigung und damit die einzigartige Gelegenheit, einen fortschrittlichen Agrarbetrieb aus der Nähe kennenzulernen.
Für die Landwirtschaft
Mit Letzterer soll übrigens mehr erreicht werden als auf den ersten Blick vermutet werden kann, betont Steinhof-Bauer Jonas Ruprecht: «Wir wollen die Menschen von einer starken Schweizer Landwirtschaft überzeugen und so eine Botschafterfunktion einnehmen.» Dass er es damit ernst meint, zeigt unter anderem auch der Umgang mit den Futtermais-Stauden: «Nach der Ernte verfüttern wir diese an unsere Kühe.» Wie wichtig in diesem Zusammenhang das korrekte Entsorgen von PET-Fläschli, Verpackungen und Alu-Dösli ist, liegt auf der Hand. Denn was nicht im Kübel landet, gelangt in den Rinder- oder Viehmagen. Auch sonst gehen der «Spiel und Spass»-Teil mit dem schonenden Umgang von Ressourcen sehr gut zusammen: So setzten die Verantwortlichen ein durchdachtes und abfalltrennendes Recycling-Konzept um. Und Drucksachen sind nur soweit nötig erhältlich, viele Informationen sind ausschliesslich online und via QR-Code abrufbar. Nicht zu vergessen sind die mehrjährig verwendbaren Infotafeln.
Es bleibt zu hoffen, dass an den offenen Tagen schönes Wetter herrscht, damit möglichst viele Besucherinnen und Besucher in den Genuss dieser fröhlichen und vielseitigen Erfahrung vor Ort kommen. Doch was, wenn es in den nächsten zwei Wochen nur noch Katzen hagelt? Wären andere Einnahmequellen nicht sicherer? Der Sensestaler meint dazu lapidar: «Für mich ist das Wetterrisiko so normal wie für alle anderen Landwirte auch.» Auf Wetterglück hofft er trotzdem, denn dann können viele Menschen viele kleine Attraktionen zu einer grossen werden lassen.