«Für mich ist ein Leben ohne Tiere sinnlos!», schreibt Tanja Geissbühler auf ihrer Website. Die heute 36-jährige ehemalige Aussendienstmitarbeiterin hat sich im Mai 2010 mit der Gründung der Tierpension «Tane’s Petsitting» selbstständig
gemacht.
Sie empfängt mich an ihrer Wohnungstür, begleitet von Hundegebell. Neben «Hitch» und «Flynn», ihren eigenen Labrador Retrievern, sind noch die drei Pensionäre «Arko», «Gröni» und «Plume» zugegen. Das grosse, blitzsaubere Eckhaus auf drei Stockwerken dient, abgegrenzt in Teilbereiche, als «Hundepension mit Familienanschluss» und bietet Platz für maximal zehn Hunde und die Betreuung von Nagern. «Wir wohnen gerne ohne Tiergeruch und Hundehaare, deshalb ist der Reinigungsaufwand gross, denn Zwingerkäfige gibts bei uns nicht», sagt Tanja Geissbühler. Sie hat einen Abschluss als Tierpflegerin FbA sowie Weiterbildungen in Tierkommunikation, Mehrhundehaltung, Körperverhalten, Homöopathie und Ernährungsberatung absolviert. Als Reico-Beraterin für Tiernahrung mit mineralischem Gleichgewicht aus dem Allgäu achtet sie besonders auf artgerechte und gesunde Ernährung der Tiere.
Reisen oder Tiere
«Als ich im Jahr 2010 beim Besuch des Züchters mit meinem Ehemann Thomas den Labrador Retriever ‹Hitch› sah, war ich total vernarrt in das Tier. Da ich noch längere Reisen unternehmen wollte, kam diese zweite Liebe zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Ich stand vor der Wahl, zu reisen oder Tiere zu halten. Da habe ich mich für die Tiere entschieden und kurze Zeit später ‹Tane’s Petsitting, Ferien für Hunde, Katzen und Nager› gegründet. Beides bereue ich bis heute nicht», erklärt die ruhig wirkende Frau. «Mein Mann arbeitet bei der Militärpolizei. Sein sicheres Einkommen hat mir vor allem zu Beginn meiner Selbstständigkeit den finanziellen Rückhalt gegeben», ergänzt sie. Dass sie sich damals richtig entschieden hat, zeigt die grosse Nachfrage und der Erfolg. Sie hat Kunden in unmittelbarer Nähe und im Umkreis bis Thun und Murten.
Tanja Geissbühler achtet auf eine artgerechte, verantwortungsbewusste und liebevolle Betreuung der Tiere. Auf dem Rasen steht ein kleiner Pool mit Spielsachen. Da können sich die Hunde spielerisch von der Sommerhitze abkühlen. Vom Haus ist sie zu Fuss rasch an der
Sense. Da bietet sich ein abwechslungsreicher Auslauf mit den Hunden geradezu an. Für sie ist es gleichzeitig Teil ihres Fitnessprogramms. 200 Meter vom Haus entfernt steht auf der Wiese ein Chalet, weiter hinten ein Fels mit einem kleinen Wasserfall. An diesen idyllischen Ort geht Tanja Geissbühler mit den Hunden spielen oder macht Hundeschule. Die Nager, Meerschweinchen, Hamster, Mäuse und Ratten sind in grossen Käfigen in einem Zimmer im ersten Stock untergebracht. Für die Meerschweinchen bietet sich auch die Aussenhaltung an.
Katzenbetreuung bei Kunden
Weil sich Katzen zu Hause am wohlsten fühlen, betreut sie die Samtpfoten ausschliesslich bei den Kunden zuhause. So kann die Katze im gewohnten Umfeld bleiben und hat trotzdem täglich frisches Wasser, Futter, ein gereinigtes Klo und geniesst Streicheleinheiten. Im Preis ist auch das Leeren des Briefkastens und das Giessen der Pflanzen inbegriffen. «Die Kunden buchen diesen Service immer öfter, da sie ihren Nachbarn diese Verpflichtung nicht mehr aufbürden möchten», so Geissbühler.
Fest mit Überraschungen
Für das Jubiläumsfest vom
22. August scheuen Tanja und Thomas Geissbühler keinen Aufwand. Für das Indoor-Fotoshooting für Hund und Besitzer räumen sie ihr grosses Wohnzimmer. Die Möbel kommen vorübergehend in einen von Tanjas Schwager zur Verfügung gestellten Möbelwagen. Die Fenster werden verdunkelt und ein Fotohintergrund montiert. Die berühmte Tierfotografin Nicole Hollenstein wird aussagestarke Fotos zu einem Spezialpreis machen. Die bekannte Hundetrainerin Myriam Zehnder führt zwei Lernspaziergänge für Hund und Besitzer durch. Zum Fest haben sich 60 (!) Kunden angemeldet. Grillieren beim Chalet, musikalische Unterhaltung, ein Wettbewerb und weitere Attraktionen werden geboten. Etwas ist Tanja Geissbühler wichtig: «Das Fest ist ausschliesslich für angemeldete Kunden, nicht für die Öffentlichkeit. Sonst reichen die Würste nicht», sagt die sympathische Tierfreundin augenzwinkernd.


