«Unmöglicher denken, möglicher machen»

«Unmöglicher denken, möglicher machen»

Die Bernapark AG hat Ende Juni über ihre Pläne in der Gantrischregion informiert. Das Unternehmen von Hans-Ulrich Müller ist nicht nur Inhaber der «Eringer Lodge» in Ottenleue, sondern auch des Gurnigelbads und des Gurnigel Berghauses. Dort sollen auf lange Sicht hin drei Ressorts entstehen.

2018 wurden das Berghaus Gurnigel, das Bergheim und das ehemalige Kurhotel in Ottenleuebad an die GantrischPuls AG vermietet. Diese kündigte auf Ende letzten Jahres die Verträge. 2021 übernahm die Bernapark AG auch das Gurnigelbad von Roger Lerf. Es folgten die Renovierung des Ottenleuebads und die Eröffnung (siehe Seite 57). Auch im Restaurant Gurnigelbad, das seit Mai von Stephan Schönthal und Nicole Rebollar gepachtet und geführt wird, können sich die Gäste wieder bewirten lassen. Die Besitzer der Kochwerkstatt Gantrisch GmbH sind auch für die Verköstigung im Berghaus Gurnigel zuständig.

Ferien machen oder umziehen?
Der «Bernapark» in Stettlen ist für viele ein Begriff. Dort entsteht in der ehemaligen Kartonfabrik ein Areal, in dem Arbeiten, Wohnen und Freizeit vereint werden. Etwas Ähnliches plant Hans-Ulrich Müller nun auch in der Gantrischregion. Langfristig sollen an allen drei Standorten Ressorts entstehen – unter dem Vorbehalt, dass die Gemeinden, Behörden und Bürger die Pläne genehmigen. So sollen im Gurnigelbad nicht nur die Hotelzimmer um- und ausgebaut werden, sondern auch Miet-Ferienwohnungen sowie Junior- und grössere Suiten zur längeren Vermietung entstehen. Ähnliches hat man auch für das Berghaus Gurnigel im Sinn. Neben dem Restaurant, Hotel und Apartments wird es Eigentumswohnungen geben. «Wir wollen in der Zusammenarbeit mit dem ‹Schlossberg Thun› einen Schulungs- und Seminar-Campus aufbauen. Eine Kooperation streben wir auch mit der Alpmilch Gantrisch AG an. Der Einbau einer Käserei ist ein Thema. Eine weitere Idee ist, ein Bike- und Sportzentrum zu eröffnen», erklärt der Unternehmer. Weitere sechs Eigentumswohnungen, die an das Berghaus angegliedert werden, sind für das Berg­heim geplant.

Grosse Pläne
Das ist aber erst der Anfang, denn schliesslich gilt: «Wir möchten einen Beitrag leisten, damit der Gantrisch als Naherholungsgebiet noch attraktiver wird.» So sollen bestehende Anlässe, wie zum Beispiel das Gurnigel Bergrennen oder die szenischen Führungen, erhalten oder gefördert werden. Doch das ist nicht alles: «Wir wollen eigene Events durchführen oder an Interessierte vermieten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, von Firmenanlässen und Feiern über Konzerte, Seminare sowie Kurse bis zu Töff-Treffen.» Mit den verdichteten Quartieren, die langfristig in all den Liegenschaften entstehen sollen, möchte Hans-Ulrich Müller erreichen, dass «die Leute nicht vereinsamen, das liegt mir am Herzen».

Verkehrsfrage
An schönen Tagen ist das Verkehrsaufkommen schon riesig, daher hat man ein Auge auf die Sorge der Anwohnenden. Auch hier wird es noch viele Gespräche mit der Gemeinde Riggisberg und Betroffenen geben. «Die Verkehrsstrategie ist ein wichtiger Punkt. Möglich wäre zum Beispiel ein ‹Verkehrs-Hub› als Ausgangspunkt für die Feinverteilung», so Müller. Doch die Visionen sind noch grösser, man könne auch einen Lift bauen, um die Leute ins Gantrischgebiet zu befördern, ohne dass jeder mit dem Auto dorthin fährt. Kritisch wurde die Aussage aufgenommen, dass eine Möglichkeit die Einführung einer Mautstrasse wäre. «Das wirkt wohl eher abschreckend. Vor allem für diejenigen aus der Region, die den Gantrisch als ihren Hausberg ansehen», so die Meinung eines Anwesenden beim Informationsanlass.
Zusammen den
Unterschied machen
Wie viele der Projekte so in die Tat umgesetzt, angepasst oder verworfen werden, wird sich zeigen. Doch viele grosse Sachen starteten mit einer Vision und will man in Sachen Wirtschaft und Tourismus einen weiteren Schritt machen, dann wird es vielerorts eine Modernisierung oder Veränderungen brauchen. Nicht alle werden begeistert sein, schliesslich gilt es, den Aspekt des Umweltschutzes zu berücksichtigen. Geschlossene Restaurants und mangelnde Übernachtungsmöglichkeiten sorgen dafür, dass viele zu Hause bleiben, was von den Naturliebhabern sicher begrüsst wird. Doch viele andere sehen die Chance, die solche Ideen der Region bringen. Von daher wird es einen Mittelweg brauchen und wie sagt Hans-Ulrich Müller: «Ich will keinen Monolog halten, sondern in den Dialog treten. Zusammen können wir den Unterschied machen, die Zukunft gestalten. Gewisse Sachen müssen überdacht oder neu ausgedacht werden, da sind keine Grenzen gesetzt. Wenn man nicht bereit ist, das Unmögliche zu denken, dann wird man nie erfahren, was möglich ist.»

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