Verrottet nun ein Problem?

Verrottet nun ein Problem?

Eine Totalrevision. Das bestehende Abfallreglement ist nach 20 Jahren überholt und muss den nationalen Rahmenbedingungen angepasst werden. Das ist mit ein Grund, weshalb das Parlament einstimmig zustimmt. Kritikpunkte gibt es dennoch.

Einer davon betrifft wenig überraschend die Gebühren. «Wir sind grundsätzlich zufrieden. Die Obergrenze der Gebühren hingegen möchten wir gerne nach unten korrigieren», sagt Florian Moser (SVP). Die Grundgebühr soll pro Haushalt zwischen 65 und 130 Franken jährlich kosten. Die SVP hätte lieber maximal 100 Franken gehabt und bei den Containern statt maximal 300 besser 250 Franken. Sie unterliegen mit diesen Änderungsanträgen. «Es gilt das Kostendeckungsprinzip», erklärt der Referent der Geschäftsprüfungskommission Roland Akeret (glp). Firmen, welche die Abfallentsorgung der Gemeinde gar nicht erst beanspruchen, will die SVP zudem gänzlich entlasten. Auch das ist im Parlament nicht mehrheitsfähig. Eine solche Befreiung widerspreche der Verordnung, teilt Pestalozzi mit. Etwas intensiver verlaufen hingegen die Diskussionen rund um die Kompostplätze. «Wir sind enttäuscht, dass Kompostierung an Stellenwert verloren hat», kommentiert Isabelle Steiner (SP). Kompostplätze an verschiedenen Orten müssen schliessen oder sind schon geschlossen, die Qualität der Inhalte nimmt ab. Dominique Bühler (Grüne) gibt zu bedenken: «Es besteht keine Planungspflicht, weil diese nicht funktioniert hat. Es braucht deshalb einen anderen Ansatz. Wir sind enttäuscht, dass keiner gefunden wurde. Es wäre ein Beitrag zur lokalen Kreislaufwirtschaft gewesen.» Das Parlament reagiert in einem Teil des Reglements und lässt einen Passus ergänzen, wonach in Wohnsiedlungen mit mehr als 20 Wohnungen im Abfallkonzept auch die Verwendung von organischen Abfällen vorgesehen sein muss. Das sei nicht unbedenklich, warnt Erica Kobel-Iten und verweist auf die Privatsphäre. Steiner und Bühler haben nun eine Interpellation mit dem Titel «Haushaltkompost wie weiter?» eingereicht und werden dabei von der Mitte-Fraktion unterstützt. Weshalb die Chance Kompost nicht einfach verrotten soll, erklärt die grüne Grossrätin aus einer etwas ganzheitlicheren Perspektive: «Abfall gibt es streng genommen nicht mehr. In einer Kreislaufwirtschaft entstehen daraus Werkstoffe und Energie.»

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