Vom Bauingenieur zum Physiotherapeuten

Vom Bauingenieur zum Physiotherapeuten

Vor zehn Jahren machte sich Mathias Robellaz als Physiotherapeut selbstständig. Seit acht Jahren hat er seine Praxis, die Robellaz Physiotherapie & Training GmbH, an der Schlossstrasse 34 beim Restaurant Sinfonie und der Residenz Vivo in Köniz.

Modern, hell und freundlich, aber auch einfach zweckmässig: So wirken die Praxisräumlichkeiten an der Schlossstrasse 34. Hier arbeitet Mathias Robellaz mit seinen acht Physiotherapeuten am Wohlergehen seiner Kunden. Aus dem Raum mit den 14 Kraftgeräten sind Trainingsgeräusche zu vernehmen. Ein weiterer Klient trainiert in einer anderen Räumlichkeit auf einem der diversen Balancestationen sein Gleichgewicht. Im Therapiezimmer wird gerade massiert und mit Ultraschall therapiert.

Der gelernte Tiefbauzeichner studierte am Tech in Burgdorf Bauingenieur, als er von dieser Branchenlaufbahn abwich. «Ich hatte nach zwei Jahren Studium alle schriftlichen Prüfungen abgelegt. Aus Motivationsgründen unterbrach ich das Studium für ein Jahr, um danach mit neuem Elan das Abschlussprojekt in Angriff zu nehmen. Dazu ist es dann aber gar nicht gekommen. Ich nutzte das Zwischenjahr um als Hilfspfleger im Zieglerspital neue Erfahrungen zu sammeln und Einblicke in ein anderes Berufsfeld zu erhalten», erinnert er sich. Dabei kam er ebenfalls mit dem Beruf des Physiotherapeuten in Berührung. «Als aktiver Fussballer war ich natürlich auch immer wieder mal auf die Unterstützung des Physiotherapeuten angewiesen», verrät Mathias Robellaz. Aber erst während des Zwischenjahrs im Spital Ziegler sei ihm die Idee gekommen, dass dieser Beruf auch etwas für ihn sein könnte. Ihn faszinierte schon damals das Zusammenspiel zwischen der Statik des Menschen und deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Doch der Weg zum neuen Traumberuf war kein leichter: «Am Inselspital wurden 22 Ausbildungsplätze angeboten. Für die Zulassung musste aber erst einmal eine Prüfung abgelegt werden. Aus den über 300 Anmeldungen wurden 90 zur Prüfung eingeladen», so Robellaz weiter. Er rechnete sich damals nicht grosse Chancen aus. Umso überraschter sei er gewesen, als er die schriftliche Bestätigung erhielt, dass er die Ausbildung machen könne. Danach arbeitete er als Physiotherapeut erneut im Zieglerspital, wo er sich zum Sportphysiotherapeuten weiterbildete. Nach sechs Jahren fällte er schliesslich den Entschluss, sich selbstständig zu machen.

Der Entscheid dafür musste aber letztlich schnell geschehen. «Ich hörte damals von einem Assistenz­arzt, dass ein Berufskollege im Berner Mattequartier jemanden für ein Praxissharing sucht. Also rief ich ihn noch am selben Tag an. Er erklärte mir, dass er am nächsten Tag für drei Monate ins Ausland verreise und er nur noch an diesem Abend Zeit hätte, mit mir über eine Praxisgemeinschaft zu sprechen. An unserem Treffen überreichte er mir einfach die Schlüssel seiner Praxis und sagte, dass wir die Modalitäten nach seiner Rückkehr regeln würden», lacht Robellaz. Als Sportphysiotherapeut benötige er indes nicht nur Therapieräume, sondern auch Fitnessgeräte. So mietete er sich bei den «Boxing Kings» im Liebefeld ein. «Daniel Hartmann und Bruno Arati erlaubten mir damals gegen einen kleinen Unkostenbeitrag, die bestehende Infrastruktur für meine Klientel nutzen zu dürfen. Dafür bin ich ihnen heute noch dankbar. Vormittags machte ich dann die klassische Physio in der Matte und nachmittags die Sportphysio im Boxclub», erzählt er. Nach zwei Jahren fiel ein weiterer wichtiger Entscheid. «Ich erhielt das Angebot, mich in der Residenz Vivo einzumieten, wo ich dann beide Bereiche unter einem Dach hatte.» Die Räumlichkeiten stehen übrigens auch Menschen offen, die keine Beschwerden haben und ihrem Körper Gutes tun wollen, indem sie diesen fordern oder einfach eine Massage geniessen wollen. «Stresse deinen Körper sonst stresst er dich», sagt Robellaz augenzwinkernd.

Ein Test seiner Belastungstoleranz erfährt Mathias Robellaz ebenfalls. Der 44-jährige Vater von vier Kindern sitzt seit diesem Jahr für die FDP im Könizer Parlament. «Eine spannende und lehrreiche Tätigkeit, die aber auch anspruchsvoll ist», zieht der Physiotherapeut eine erste Bilanz. Es bleibt aber trotzdem noch Zeit für Anderes, wie etwa Hobbies. Momentan spielt der bekennende YB-Fan Fussball, steigt mal aufs Bike oder ist auf dem Tennisplatz anzutreffen.

Eines liegt allerdings noch am Herzen: «Ich möchte mich an dieser Stelle bei meinem Team für seinen Einsatz danken. Einen besonderen Dank gilt meiner Frau Chantal für ihre Unterstützung in den letzten zehn Jahren. Ohne sie würde es die Praxis in dieser Form heute nicht geben.»

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