1951 wurde das erste Falkensteiner Pfadiheim in der Büschigrube gebaut; es galt als das modernste Pfadihaus der ganzen Region. Damals wie noch 25 Jahre später wurde bei der Planung der Heimbauten wenig über die Heizung diskutiert, es war allen klar, wie geheizt werden soll: Der «Wolfsraum» erhielt einen kleinen Holzofen, ein sogenanntes «Eskimoöfeli», der «Pfaderraum» ein Cheminée, die kleine Küche und der Schlafraum im Obergeschoss konnten nicht geheizt werden. Bei Höcken im Winter wurde es erst bei Sitzungsende gemütlich warm im Heim.
1964 erhielten die beiden Räume je einen Ölofen, wobei das Öl mit einer Kanne vom Fass im Korridor in den kleinen Tank beim Ofen eingefüllt werden musste. Eine spürbare Verbesserung gab es 1974, als das mühsame Kannensystem aufgehoben wurde: Das Öl konnte nun durch unterirdische Leitungen vom Schopf zu den Heizungen in die Heime gepumpt werden. Das 1976 bezugsbereite Material- und Raiderheim (heute Cora-Heim) konnte elektrisch geheizt werden.
Das Büschiheim wurde 1977 erstmals umgebaut, es erhielt einen Querbau mit einem Waschraum und zusätzliche WCs, ein Leiterzimmer und einen zweiten Schlafraum. Die neuen Räume wurden elektrisch geheizt. Eine grundsätzliche Verbesserung der Heizungssituation gab es bei den Büschiheimen 1995 mit dem östlichen Anbau: Eine zentrale Ölheizung bedient seither alle Radiatoren in den Heimen. Die thermischen Kollektoren erwärmen seit 2006 den grössten Teil des Duschwassers.
Heizung mit Wärmepumpen
Jetzt folgt der grösste Schritt bei der Heizung der Büschiheime mit einer Energiebezugsfläche von 671 m²: Der Ersatz der bisherigen zentralen Ölheizung durch eine Wärmepumpenanlage. Zusätzlich sollen nach den positiven Erfahrungen mit den im letzten Jahr eingebauten digitalen MSR-Systemen im Weiermattheim auch im Büschi entsprechende Steuerungen eingebaut werden, die alle technischen Einrichtungen koordiniert steuern – nicht zuletzt auch der Umwelt zuliebe.
Innovation nach Scheitern
Mitte November wurde mit dem Bohren der drei Erdsonden begonnen, die jeweils 225 Meter in die Tiefe reichen sollten. Nach den Geodaten hätte die Bohrmaschine spätestens nach 20 Metern auf Sandstein stossen sollen. Das trat nicht ein: 2 Bohrungen von 98 und 122 Metern wurden abgebrochen, weil nur grober Kies mit viel eindringendem Hangwasser vorgefunden wurde. Am 29. November wurde der Bohrabbruch entschieden, weil andere Bohrungen grosse Zusatzkosten ohne Erfolgsgarantie verursacht hätten. Dank der Grosszügigkeit der Firma e-therm AG kommt der Heimverein Falkenstein finanziell mit einem «blauen Auge» davon. Jetzt wird eine Luft-Wasser-Wärmepumpe geplant und im nächsten Mai installiert.
Stets umweltgerechte Heizung
Vor 30 Jahren wurde die damals grösste private Luft-Wasser-Wärmepumpe im Kanton Bern in diesem Heim installiert. Energetisch nachhaltig war der Ausbauschritt im Jahre 2003 mit Photovoltaikanlage, thermischen Kollektoren und intelligent gesteuerten Wärmepumpen. Das Bundesamt für Energie stufte dies als Pilot- und Demonstrationsanlage ein. 2014 und 2017 folgten Erweiterungen der Photovoltaikanlagen und Steuerungsoptimierungen. Stets haben die Falkensteiner Pios bei den Installationen im Rahmen von Jugendsolarprojekten aktiv mitgewirkt. In den letzten 12 Monaten produzierten die 3 Weiermatt-PV-Anlagen 42’500 kWh Strom, das ist mehr, als im ganzen Heim verbraucht wird.